Da muss man sich wirklich die Frage stellen, wie man vor so etwas warnen soll. Die Herausgabe einer Tornado-Outbreak-Warnung für ein bestimmtes Gebiet – basierend auf der sich in den Karten abzeichnenden Grosswetterlage – ist nicht einmal die halbe Miete. Das Problem ist, dass man zwar die theoretische Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Tornados bei bestimmten Wetterlagen abschätzen kann – wo die Tornados dann aber tatsächlich auftreten, weiss niemand im Voraus.Original von Badnerland
Spätestens wenn diese in den Nachtstunden auftreten (wie z.B. gestern in FR) wird es kritisch.
Gruss Benni
Tagsüber können die Spotter gute Dienste leisten, weil sie im Gegensatz zum Radar die Existenz eines Tornados tatsächlich auch bestätigen können. Nachts ist die Jagd nach Tornados aber völlig sinnlos; und darüber hinaus auch im allerhöchsten Mass selbstmörderisch!
Auf der anderen Seite muss man aber auch relativieren. Bestimmte Gebiete in den USA werden tatsächlich häufiger und auch regelmässiger von Tornados heimgesucht, als es in Europa der Fall ist. Es gibt zwar auch in Europa statistische Tornado-Risikogebiete – allerdings stellt sich hier die Frage, wie weit den statistischen Erhebungen zu trauen ist. Das vermeindlich "häufigere" Auftreten von Tornados in Europa in den letzten Jahren führe ich bsp. eher auf die verbesserte Wahrnehmung dieses Phänomens in den Medien zurück. Ausserdem kann eine vermeindlich verstärkte Tornado-Bildung über bestimmten Regionen wie Benelux oder Westdeutschland auch damit zusammenhängen, dass dort einfach sehr viele Menschen leben. Das ist das selbe Phänomen, wie man es auch aus der Schweiz kennt. Wenn bsp. über dem Zürichsee eine Wasserhose oder ein gut ausgeprägter Funnel auftritt (oder nur schon ein starkes Gewitter), kann man sich darauf verlassen, dass innerhalb kürzester Zeit unzählige Fotografien, Filme und Augenzeugenberichte auftauchen. Wir haben das in diesem Forum ja bereits erlebt. Dadurch kann der Eindruck entstehen, dass der Zürichsee besonders oft von starken Unwettern heingesucht wird, was wohl im Vergleich zu anderen, weniger dicht besiedelten Regionen kaum zutreffend ist.