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Sturmtief, 4. August 2008

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Silas
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Sturmtief, 4. August 2008

Beitrag von Silas »

Hallo zäme
Das sieht aber gar nicht gut aus! Hat bereits jemand Bilder vom Tornado in Frankreich gesehen? Wie geht es wohl im "französischen Sturmforum" zu und her (falls es das überhaupt gibt)?
Wie sähe es mit einem reinen Holzhaus aus? Hätte das dieser Belastung durch "Dehunung" standgehalten? Bekanntlich ist ja Holz etwas nachgiebiger als z.B. Stein.
Gruss Silas
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Tinu (Männedorf)
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Sturmtief, 4. August 2008

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Original von Silas
Wie sähe es mit einem reinen Holzhaus aus? Hätte das dieser Belastung durch "Dehunung" standgehalten? Bekanntlich ist ja Holz etwas nachgiebiger als z.B. Stein.
Gruss Silas
Denke ich nicht. Was mit Holzkonstruktionen passiert, siehst du auf dem Bild weiter oben ("tabula rasa"). Holz explodiert regelrecht und wird zerfetzt, während bei Steinkonstruktionen zumindest die Chance besteht, dass die Wände stehen bleiben.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
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Marco (Bettlach)

Sturmtief, 4. August 2008

Beitrag von Marco (Bettlach) »

Sind euch heute diese fliessenden Wolkenformationen aufgefallen? Es waren nicht die üblichen Wolkenfetzen in der Höhe, sondern wie kleinere Wirbel und alles wunderbar fliessend...
Gibt es die nur bei starken Höhenwinden?

http://www.swg.ch/camoberberg/grenchenb ... 0-Uhr.html
Ansätze oben mitte.

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Alfred
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Sturmtief, 4. August 2008

Beitrag von Alfred »

Sali @Cyrill
Ich frage mich, ob man die Bewohner dieser Region nicht früher hätte warnen können (ähnlich wie in den USA).... .
Wie und wo? Was hättest du persönlich anderst gemacht, als in deinen 4 Wänden zu verbleiben?

Grüess, Alfred
[hr]

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Cyrill
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Sturmtief, 4. August 2008

Beitrag von Cyrill »

Hier noch ein weiteres Video mit Schadenbildern und Interview aus Lutjegast (NL):
http://de.youtube.com/watch?v=NLruVQPfn8Y&feature=user

Christian Schlieren
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Sturmtief, 4. August 2008

Beitrag von Christian Schlieren »

Hoi Zäme

Das sehe ich auch so wie Alfred, und es wurde bei ESTOFEX ja ein Moderate Risk ausgegeben.
So viel ich weiss wird da in den USA nich mehr voraus Gewarnt, wen sich dan aber ein Tornado gebildet hat wird der natürlich mit Sirenen davor Gewarnt und ich denke nicht das das in Frankreich der fall wahr, währe auch in der Schweiz nicht anderst.
Abber das ist etwa das gleich wie wen man Fragen würde weshalb man in Gondo "nicht" gewarnt hat.

Gruss
Christian Schlieren bei Zürich 393 M.ü.M

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Tinu (Männedorf)
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Sturmtief, 4. August 2008

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Original von Cyrill
Hier noch ein weiteres Video mit Schadenbildern und Interview aus Lutjegast (NL):
http://de.youtube.com/watch?v=NLruVQPfn8Y&feature=user
Off Topic
Hab jedes Wort verstanden :-D Aber immerhin ist die Dame sehr hübsch...
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Ben (BaWü)
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Sturmtief, 4. August 2008

Beitrag von Ben (BaWü) »

Ich frage mich auch, was man hätte anders machen können. Aber es ist ja wohl so, dass wahrscheinlich niemand dort damit gerechnet hat und es sich auch niemand wirklich vorstellen konnte, dass da sowas übles kommt. Ist doch bei uns nicht anders oder? Die Leute können sich allein schon nicht vorstellen, wie viel Energie dahinter steckt. Hätte man jetzt früher gewarnt (falls das möglich gewesen wäre), dann wäre eine Warnung vor einem evt. Tornado wohl auch nicht die Rettung für die Menschen gewesen. Wie Alfred schon sagte, haben sich die Menschen wohl da aufgehalten, wo sie sich eh sicher fühlen würden: In ihren massiven und (bisher) stabilen/trotzenden Häusern. Ich würde es wohl auch nicht anders machen. Und die Menschen sich schlichtweg durch Trümmer umgekommen. Ich denke also nicht, dass man hier eine gewissen Schuld auf irgentwelche Wetter-/Warndienste schieben kann. Vielmehr sollten die Menschen leider auch in Europa langsam für Warnungen vor einem evt. Tornado sensibilisiert werden. Ich kenne selbst genügend Leute, die sagen: "Ach die Amis mit ihren Zelthäusern da, kein Wunder bleibt da nix stehen...." So von wegen, "Sowas würd mit meinem Haus nicht passieren...". Was für Energie jedoch bereits bei F3 (und das ist im vergl. zu USA dort nix Besonderes) drin ist, sieht man hier. Wenn was zu kritisieren ist, dann, so finde ich, die oftmalige Verharmlosung der Tornados in Europa. "Wirbelwind", "Mini-Tornado", "Windhose"...... ist ja klar, dass die Bevölkerung irgentwann nicht mehr so drauf achtet.

Greez
Ben
- Editiert von Ben (BaWü) am 04.08.2008, 14:28 -
http://sturmjagd.wordpress.com/
Wetterfotografie in Süddeutschland

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Badnerland
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Sturmtief, 4. August 2008

Beitrag von Badnerland »

@Ben: Auch in den USA sind starke Tornados -im Vergleich zur gesamten Anzahl- eher selten. Die Verteilung auf die Stärke der Tornados dürfte da drüben nicht anders aussehen wie hier; die meisten Tornados sind schwacher Natur (F0-F1).
Und wenn man dazu noch die Fläche Deutschlands nimmt und die Anzahl der jährlichen Tornados (Dunkelziffer vermutlich recht hoch), dann steht Mitteleuropa den einzelnen Bundesstaaten der USA im Prinzip in nichts nach. Der Großteil der hiesigen Bevölkerung weiss das aber nicht und kennt Tornados nur aus dem Fernsehen/Kino. ;-)

Was Europa fehlt, sind die entsprechenden Broadcast-Warnungen über TV, Radio etc. und ein dementsprechendes Spotternetzwerk. Zwar werden Unwetterwarnungen z.B. auf SWR1 an die Verkehrsnachrichten angehängt, aber nicht jeder sitzt gerade im Auto und hat den Verkehrsfunk eingeschaltet. Auch entsprechende Sirenen (die in den Staaten bei jeder Tornado-gewarnten Zelle und nicht erst bei einem Tornado ertönen) gibt es hier nicht.
Wie weit wird eigentlich Skywarn (bin kein Mitglied) bei den Wetterdiensten/Warnungen mit eingebunden?

Die Warndienste in den Staaten sind -was Tornados betrifft- völlig auf die ehrenamtlichen (gibt es die eigentlich schon als Hauptberufler?) Spotter/Chaser angewiesen. Auf dem (Doppler-)Radar kann ein Tornado defacto nicht nachgewiesen werden. Allenfalls Rotation innerhalb (vom Aufwindbereich) des Gewitters (sprich Mesozyklone), in Ausnahmefällen hinterlassen auch nichtmesozyklonale Tornados einen Fingerabdruck auf dem Radar (da sollten sich auch hier im Forum einige Beispiele finden lassen -> Wasserhosen?).
Deswegen gibt es ja auch in den USA immer wieder verheerende Tornados mit Todesopfern, eben weil es davor keine absolute Sicherheit gibt. Spätestens wenn diese in den Nachtstunden auftreten (wie z.B. gestern in FR) wird es kritisch.

Gruss Benni
meist rund um Freiburg oder der Umgebung (Oberrheingraben, Schwarzwald, Dreiländereck) unterwegs ;-)

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Cyrill
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Sturmtief, 4. August 2008

Beitrag von Cyrill »

@ Ben (BaWü)
Ich bin absolut Deiner Meinung. Nur, dass man mich nicht missversteht: Es ist keine Schuldfrage von Wetter-/Warndienste, da (im Gegensatz zu den USA) in Europa Tornados, vorallem F3-er, höchst selten, lokal, usw. auftreten.
Aber in der Normandiegegend, Holland und Norddeutschland (z.B. Tornado von Hamburg) besteht eine erhöhte Gefährdung, wo man allenfalls verstärkt die Bevölkerung auf dieses Naturphänomen sensibilisieren müsste. Sodann wäre es sinnvoll (wie in den USA) z.B. Sirenen einzusetzen. Natürlich hat Alfred recht... doch ich denke, bei einem Tornado dieser Stärke hätte man auf dem Radar ein deutliches Hook-Echo sehen müssen... und in den Nachrichten am Abend ein erhöhtes Risiko bekanntgeben können.

Jedenfalls habe ich am 29.07.08 u.a. diese Karte (Bild 01, 300 hPa-Jet) für mein Forecasting für den 04.08.08 18Z angesehen und am 02.08.08 im Lightning-Wizard die Karte (Bild 02) mit der Tornadowahrscheinlichkeit für den 03.08.08 21Z, da ich eigentlich geplant hatte am Sonntag in den nordöstlichen Teil der Normandie zu fahren, für ein Tornadochasing.
Für's Archiv:
Bild

Bild

Verg. Link zum Thread: http://www.sturmforum.ch/showthread.php ... intrag=120

Es ist wirklich bedauerlich solche Zerstörungen ansehen zu müssen; die Menschen, die vor dem Nichts stehen. Vielleicht wird eines Tages ein ganzes Netzwerk von Meteorologen und Stormchasern die Vorwarnzeit verlängern können, um mindestens menschliche Opfer minimieren zu helfen.

Gruss Cyrill
- Editiert von Cyrill am 04.08.2008, 15:26 -

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