Ich setze vorerst auf den Donnerstagabend; mit dem Eintreffen der Warmfront und dem Kaltluftpolster vom vorherigen Kaltlufttrog ist Schnee bis ins Flachland durchaus möglich. Unsicher ab wann die ersten präfrontalen Aufgleitstaffeln für Schnee sorgen und dann natürlich ab wann und für wie lange die Schneefallgrenze in der Nacht auf Freitag wieder ansteigt. COSMO-7 rechnet jedenfalls mit der Warmfront 100% Schneeanteil im Flachland der Nordostschweiz bis Freitag Mitternacht. Wie es dann weitergeht ist im Detail noch unsicher. Jedenfalls würde ich schon mal ein bisschen die Euphorie-Bremse anziehen, denn EZ rechnet über die Ostertage nicht allzuviel Niederschlag. Die räumliche Verteilung der Niederschläge ist sowieso noch absolut unsicher. Aber es scheint tatsächlich der nachhaltigste Wintereinbruch des ganzen Winterhalbjahrs zu werden. Erstaunlich, dass die EZ-ENS auch für die ganze kommende Woche praktisch nur Kaltluft-Tröge auf Lager haben.
Gruss Andreas
P.S. habe soeben noch die synoptische Übersicht des DWD gelesen, in diesem Sinne noch als Ergänzung Auszüge davon:
...
und weiter im Modellvergleich:Donnerstag ... Bestimmt anfangs noch der angesprochene
Höhentrog mit einigen konvektiven Umlagerungen das Geschehen,
so vollzieht sich im Tagesverlauf eine merkliche Veränderung
der atmosphärischen Rahmenbedingungen. Im Westen und Norden
einsetzende WLA kündigt das Herannahen eines Sturmtiefs an, das
von der Dänemarkstraße in südöstlicher Richtung zieht und zum
Mittagstermin etwa über der Norwegischen See liegt. Das
zugehörige Frontensystem liegt zwar noch weit draußen über der
Nordsee bzw. den Britischen Inseln, gleichwohl sorgt die weit
vorauseilende und immer stärker werdende WLA für
flächendeckende Hebung und einsetzenden skaligen Regen. Dieser
dehnt sich in den Abendstunden sowie in der Nacht zum
Karfreitag quasi auf ganz Deutschland aus, wobei nach Osten und
Süden hin sowie in den Mittelgebirgen eher die feste Phase zu
erwarten ist. Vor allem in den mittleren und höheren Lagen des
Berglands ist mit einem erheblichen Neuschneezuwachs zu rechnen
(Verwehungen inclusive), wobei gebietsweise sogar die
Unwetterschwelle überschritten werden könnte. In tieferen Lagen
- bevorzugt im Stau einiger Mittelgebirge - könnte gebietsweise
die Warnschwelle für Dauerregen überschritten werden. Sowohl
COSMO-LEPS als auch der EFI vom ECMF bieten entsprechende
Signale an.
Neben dem Niederschlag steht natürlich die Windentwicklung im
Fokus der Betrachtung. Im Zuge des sich nähernden Tiefs
verschärft sich der Gradient und der Wind nimmt von Nordwesten
her zu, wobei er auf West bis Südwest zurückdreht. Ist zunächst
nur der Nordwesten vom zugehörigen Sturmfeld betroffen, so
dehnt sich dieses im Laufe der Nacht auf große Teile des Landes
aus, wobei nach jetzigem Stand der Schwerpunkt des Sturms dann
über der Mitte und dem Süden zu finden ist. Zwar ist es für
detaillierte Quantifizierungen noch etwas zu früh, aktuell
sollte aber in tiefen Lagen von Sturmböen bis Stärke 9 Bft, im
Bergland bis 11 Bft ausgegangen werden.
...
Quelle: Synoptische Übersicht des DWDUnschärfen gibt es auch noch hinsichtlich der detaillierten
Wind- und Niederschlagsentwicklung ab kommenden Donnerstag.
Sowohl bzgl. der RR-Mengen als auch der Phase
(Schneefallgrenze) ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Gut möglich, dass es durch "günstige" Abkühlungseffekte
(abendliches Ausstrahlen, dynamische Prozesse infolge von
Hebung und Druckfall) auch im Flachland (vor allem nach Süden
und Osten hin) zu winterlichen Überraschungen kommt.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Hoffmann
- Editiert von Andreas -Winterthur- am 18.03.2008, 14:12 -