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Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?

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Alfred
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Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?

Beitrag von Alfred »

Uff @Federwolke

Die Welt ist noch in Ordnung!

Habe da, gerade noch am 25. August (geht leider nicht weiter zurück) eine Lücke gefunden wo
die Luft aus der nörlichen in die südliche Hemisphäre rüberschwappt.
Höhe in hPa; 714 [200]; []=ø

Bild

So, jetzt kann ich mich wieder meiner unteren Stratosphärenschicht u. dem Atlantik zuwenden!

Grüess, Alfred
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Kleibi
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Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?

Beitrag von Kleibi »

Ihr dürft auch eines nicht vergessen: Die Tropopause ist zwar eine nette Barriere, aber eben keine perfekte. (Sonst hätten wir ja die ganze Ozonlochproblematik nicht)
Der Luftmassenaustausch findet erstens, wie Federwolke völlig richtig bemerkt, an der ITC statt. Gerade z.B. über Asien, aber auch über Afrika z.B. läst sich die ITC ja auf . Dort gibt es einen breiten Streifen mit konvektivem Wetter und entsprechend "chaotischen" Windverhältnissen, welche eine Durchmischung zulassen.
Es gibt aber eben auch noch den Luftaustausch via Stratosphäre. Auch in unseren Breiten geschieht das, v.a. entlang der "Faltung" der Tropopause entlang dem Jetstream. Dies lässt sich in unseren Breiten auch feststellen, z.B. durch den Eintrag von stratosphärischem Ozon als eine Art Tracer.

Dass der Austausch aber recht langsam von statten geht äussert u.a. im verzögerten CO2-Anstieg auf der Südhemisphäre.


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Alfred
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Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?

Beitrag von Alfred »

Sali @Kleibi
z.B. durch den Eintrag von stratosphärischem Ozon als eine Art Tracer
    ? Könntest du das etwas genauer erklären! Wie, wo & wann?

Grüsse, Alfred
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Kleibi
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Beitrag von Kleibi »

@Alfred
versuchen kann ich es mal. Zumindest soweit ich die Sache verstehe:
- Die Temperaturumkehr an der Tropopause ist ja das abnormale der Erdatmosphäre und wird durch die Ozonchemie bestimmt. In der Stratosphäre ist die Luft genügend dicht und die harte UV-Strahlung noch kaum absorbiert, so dass dort "grosse" Mengen an Ozon produziert wird. Dieses Ozon absorbiert in gewissen Wellenlängen, bei denen weder Sauerstoff noch Stickstoff absorbiert. (Und Wasser hat es dort oben kaum, weil die Tropopause wie eine Kältefalle wirkt).
Im Gegensatz zur Stratosphäre hat die Troposphäre viel weniger Ozon (mal abgesehen von der bodennahen, anthropogenen Geschichte abgesehen).

Das einmischen des stratosphärischen Ozons geschieht in der Nähe des Jetstreams. In diesem Bereich sinkt die Tropopause vom relativ hohen, subtropischen Niveau (sagen wir mal so 15km) auf relativ kurzer Strecke auf das tiefe, polar-gemässigte Niveau (ca. 8km) ab. Diese Abnahme erfolgt aber nicht immer als eine Rampe, sondern kann wie eine Falte aussehen. Im Internet habe ich eine Darstellung gefunden, die vieleicht hilft in der 3-D-Vorstellung: http://www.seafriends.org.nz/oceano/jetstrm.gif

Aus dieser, unter dem Jetstream befindlichen Zunge der Stratosphäre strömt Luft in die Troposphäre. Dies kann u.a. nachgewiesen werden, weil plötzlich mehr Ozon in diesen troposphärischen Schichten ist. (und auch mehr Radioaktivität).
Das Ozon ist somit wie ein Tracer und gibt einen Hinweis, dass stratosphärische Luft in die Troposhäre gemischt wurde.

Jetzt hoffe ich, dass ich das Ganze nicht zu chaotisch erklärt habe. Sonst einfach sagen.

Gruss, Thomas

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Alfred
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Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?

Beitrag von Alfred »

Sali Thomas

Nein, deine Erkärung habe sogar ich verstanden und ich bin wieder beruhigt, weil ich jetzt auch
weiss, dass das Wort Eintrag nicht von dem stammt, was meine erste Vermutung war, nämlich
von uns nach oben gebrachtes Ozon um zu messen. Das wäre ja der Hammer gewesen :-D !

Danke für dein Bemühen! Grüsse, Alfred
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Kleibi
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Beitrag von Kleibi »

gefährliche Sätze Alfred. Das wäre die perfekte Rechtfertigung. "Wir blasen die Abgase nur in die Luft, um der Wissenschaft zu helfen rauszufinden, wohin der Wind weht."
- Editiert von Kleibi am 21.09.2007, 21:48 -

Thomas Jordi (ZH)
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Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?

Beitrag von Thomas Jordi (ZH) »

so abwegig ist das nicht. 'Dank' den Atomwaffentests können gewisse Sedimente, Grundwasserkreisläufe sehr exakt in ihrem Alter und/oder Zeitdauer bestimmt werden.


Kleibi
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Beitrag von Kleibi »

Ja, das ist so. Die von mir angesprochene erhöhte Radioaktivität der Stratosphäre basiert teilweise noch auf den Atombombentests. Aber der Grund der Atombombe war m.E. ja nicht, den Meteos einen Dienst zu erweisen. Zumindest nicht, soweit ich informiert bin. Auch der verzögerte Anstieg von CO2 mit der leicht an C-12 angereichertem Isotop ist eine tolle Sache. Da kann man mit dem Wissen, wieviel fossile Energieträger verbrannt werden wunderbar Quellentherme bestimmen und den Transport in die südliche Hemishäre bestimmen.
Aber dennoch kommt bei mir nur beschränkt Dankbarkeit auf.

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Alfred
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Beitrag von Alfred »

Sali Thomas Bild

Du hast damit angefangen :D !

Wie werden Radioaktivitätmessungen in grosser Höhe vorgenommen
und wie wird die Art (C-12) bestimmt?

Grüess, Alfred
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Kleibi
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Beitrag von Kleibi »

Oje Alfred, jetzt muss ich langsam improvisieren.
Das heisst, die C-12/C-13 Methode kenne ich noch so grob und verallgemeinert erklären: Dazu braucht man ein Massensprektrometer, in dem man z.B. eine Gasprobe einbringt. In einem solchen Massenspektrometer werden die Gasmoleküle z.B. durch einen starke Spannung resp. einen Strom in Ionen umgewandelt. Diese Ionen werden beschleunigt und dann in ein quer zur Flugrichtung ausgerichteten magnetischen oder elektrsiches Feld geschickt. Nun beschreibt das Ion eine Kurve, die abhängt von der (bekannten) Fluggeschwindigkeit, von der Masse (die bewirkt eine Trägheit in die bestehende Glugrichtung) und die Ladung (die ablenkenkende Kraft ist der Ladung proportional). Somit ist die Flugbahn, resp. der Ort, wo dann die abgelenkten Ionen auf einem Sensor auftreffen und dort einen kleinen Stromfluss auslösen ein Mass für Ionenmasse und Ladung. Und so lässt sich z.B. das CO2 mit dem C-12 Atom von dem mit dem C-13 Atom unterscheiden. Dies ist natürlich nur so ein ganz holzschnittartiger Beschrieb. Diese Isotopenanalyse ist übrigens echt toll. Damit lassen sich viele Prozesse viel besser nachvollziehen. Mann damit CO2 aus Vulkanen von CO2 aus Erdölverbrennung unterscheiden. Beim Regen kann man sogar aufgrund der O-16/O-18 Verteilung etwas über die Herkunft des Wassers sagen.

Wie man Radioaktivität in der Höhe misst, weiss ich nicht genau. Ich habe mir nicht zuviele gedanken gemacht darüber, weil ich denke, dass das keine Hexerei sein sollte. Man kann ja z.B. Flugzeuge oder mit Wetterballone mit Messgeräte bestücken.

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