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Gewitter am Sonntag, den 15.06.2003
- Andreas -Winterthur-
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Gewitter am Sonntag, den 15.06.2003
Hallo
@Markus
Das wird wohl nix mit unseren Gewittern bis Mittag! Hoffentlich klappt es wenigstens bis am Abend.
Ich spreche hier vom wetterturnier.de für die meisten hier ist das wohl unbekannt. - Da es in letzter Zeit wieder vermehrt Abgänge gegeben hat, wäre es noch interessant den einen oder die andere von Euch zum mitmachen zu motivieren. Um was geht es?
Seit gut einem Jahr läuft dieses Turnier auch für Zürich -organisiert von der FU Berlin-. Am Freitag muss man jeweils bis 17.00 Uhr eine möglichst genaue weekend Prognose für Zürich nach versch. Parametern abgeben. Alles weitere unter http://www.wetterturnier.de
A propos Lokalmodelle: diese haben in den letzten Tagen wirklich durchs Band komplett versagt und zwar vom Uni Basel ETA bis zum AlMo. Gerade das AlMo zeigte gestern in beiden Läufen Horrormengen von über 200 mm in nur 6 Std. für heute Nachmittag; interessanterweise für die Nordschweiz (bei NW Höhenwinden?) Inzwischen wurden die Werte auch wieder gegen unten korrigiert... Fazit: bei dieser Lage (und vielen anderen...) waren unsere Super-Modelle auch fürs Nowcasting unbrauchbar.
Grüsse aus Winterthur
Andreas
@Markus
Das wird wohl nix mit unseren Gewittern bis Mittag! Hoffentlich klappt es wenigstens bis am Abend.
Ich spreche hier vom wetterturnier.de für die meisten hier ist das wohl unbekannt. - Da es in letzter Zeit wieder vermehrt Abgänge gegeben hat, wäre es noch interessant den einen oder die andere von Euch zum mitmachen zu motivieren. Um was geht es?
Seit gut einem Jahr läuft dieses Turnier auch für Zürich -organisiert von der FU Berlin-. Am Freitag muss man jeweils bis 17.00 Uhr eine möglichst genaue weekend Prognose für Zürich nach versch. Parametern abgeben. Alles weitere unter http://www.wetterturnier.de
A propos Lokalmodelle: diese haben in den letzten Tagen wirklich durchs Band komplett versagt und zwar vom Uni Basel ETA bis zum AlMo. Gerade das AlMo zeigte gestern in beiden Läufen Horrormengen von über 200 mm in nur 6 Std. für heute Nachmittag; interessanterweise für die Nordschweiz (bei NW Höhenwinden?) Inzwischen wurden die Werte auch wieder gegen unten korrigiert... Fazit: bei dieser Lage (und vielen anderen...) waren unsere Super-Modelle auch fürs Nowcasting unbrauchbar.
Grüsse aus Winterthur
Andreas
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- Peter,Walchwil ZG
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Gewitter am Sonntag, den 15.06.2003
Hallo zusammen,
vielleicht stützten sich die LM zu stark auf das GFS-Modell.
Das hatte gestern im 06z Lauf auch RR-Mengen von über 40mm in 6 Stunden drin(Region Oberrhein)(?)
Aktuell verschwinden die Wolken,die Sonne kann schön aufheizen.
Buchs/Suhr und Basel melden schon über +25°C,so bei 27° bis 29°C könnte es losgehen mit der Konvektion;-)
Mal schauen...
Grüsse Peter
vielleicht stützten sich die LM zu stark auf das GFS-Modell.
Das hatte gestern im 06z Lauf auch RR-Mengen von über 40mm in 6 Stunden drin(Region Oberrhein)(?)
Aktuell verschwinden die Wolken,die Sonne kann schön aufheizen.
Buchs/Suhr und Basel melden schon über +25°C,so bei 27° bis 29°C könnte es losgehen mit der Konvektion;-)
Mal schauen...
Grüsse Peter
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Gewitter am Sonntag, den 15.06.2003
Hoi Andreas,
recht hast Du. Ich hab mir Gedanken gemacht, warum die Modelle bei "geladenen"
Wetterlagen selbst in der Kurzfrist derart versagen. Es ist der Zeitpunkt
der "Entladung" das grosse Problem! Wann passiert die entscheidende Störung,
dass der Deckel gehoben wird und die Gewitter flächig losgehen? Wenn das
Potential schon vorhanden ist, muss ja nichts grosses kommen. Selbst ein
klitzekleines VortMax, eine unscheinbare Delle usw. kann reichen, um das
grosse Krachen auszulösen.
Und danach ist erst mal Ruhe. Jetzt kommt das Problem: Wenns zu früh losgeht,
dann sind die Modelle zu trocken. Danach kehrt es sich ins Gegenteil um, das
heisst, wenn der Zeitpunkt kommt, an denen die Modelle das "Hochgehen" der
Luft drin haben, dann sind sie natürlich viel zu feucht, weil die Luft ja
schon draussen ist.
Wie kann man mit dieser Situation umgehen? In erster Linie ist für mich hier
die Sondierung, also der Ist-Zustand der Luft bedeutend. In den Modellen
sollte man jetzt konsequenterweise nicht auf Niederschlags- sondern auf
Störungssuche gehen und sich, zusammen mit der Kenntnis der Orographie,
im Kopf selbst ein Bild von den Gewittern machen. Natürlich lohnt sich ein
Blick auf die Niederschlagsprognosen trotzdem, denn dort wird ja immerhin
die Möglichkeit für Niederschlag angezeigt. Aber die Mengen würde ich bei
solchen Lagen ignorieren und via das Theta-E und eben der Sondierung selbst
schätzen. Ist ja dann am Schluss räumlich eh komplett inhomogen.
Gruss
Markus
recht hast Du. Ich hab mir Gedanken gemacht, warum die Modelle bei "geladenen"
Wetterlagen selbst in der Kurzfrist derart versagen. Es ist der Zeitpunkt
der "Entladung" das grosse Problem! Wann passiert die entscheidende Störung,
dass der Deckel gehoben wird und die Gewitter flächig losgehen? Wenn das
Potential schon vorhanden ist, muss ja nichts grosses kommen. Selbst ein
klitzekleines VortMax, eine unscheinbare Delle usw. kann reichen, um das
grosse Krachen auszulösen.
Und danach ist erst mal Ruhe. Jetzt kommt das Problem: Wenns zu früh losgeht,
dann sind die Modelle zu trocken. Danach kehrt es sich ins Gegenteil um, das
heisst, wenn der Zeitpunkt kommt, an denen die Modelle das "Hochgehen" der
Luft drin haben, dann sind sie natürlich viel zu feucht, weil die Luft ja
schon draussen ist.
Wie kann man mit dieser Situation umgehen? In erster Linie ist für mich hier
die Sondierung, also der Ist-Zustand der Luft bedeutend. In den Modellen
sollte man jetzt konsequenterweise nicht auf Niederschlags- sondern auf
Störungssuche gehen und sich, zusammen mit der Kenntnis der Orographie,
im Kopf selbst ein Bild von den Gewittern machen. Natürlich lohnt sich ein
Blick auf die Niederschlagsprognosen trotzdem, denn dort wird ja immerhin
die Möglichkeit für Niederschlag angezeigt. Aber die Mengen würde ich bei
solchen Lagen ignorieren und via das Theta-E und eben der Sondierung selbst
schätzen. Ist ja dann am Schluss räumlich eh komplett inhomogen.
Gruss
Markus
- Peter,Walchwil ZG
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Gewitter am Sonntag, den 15.06.2003
Hallo Markus
interessante Aspekte,nur das Problem bei den Sondierungen ist der zeitlich Abstand.
In 12 Stunden kann viel passieren,vorallem bei einer solchen Wetterlage->Flachdrucklagen.
Eine leichte Richtungsänderung der Höhenströmung können Bedingung für Niederschlagsbildung fatal ändern.
Dazu kommen auch wieder die veränderten orographischen Verhältnisse->anströmungswinkel.
Fazit:Die ganze Materie ist enorm komplex und ich denke,da nützen vorallem grosse Erfahrung in vergleichbaren Wetterlagen oder auch ein bischen Intuition;-)
Grüsse Peter
interessante Aspekte,nur das Problem bei den Sondierungen ist der zeitlich Abstand.
In 12 Stunden kann viel passieren,vorallem bei einer solchen Wetterlage->Flachdrucklagen.
Eine leichte Richtungsänderung der Höhenströmung können Bedingung für Niederschlagsbildung fatal ändern.
Dazu kommen auch wieder die veränderten orographischen Verhältnisse->anströmungswinkel.
Fazit:Die ganze Materie ist enorm komplex und ich denke,da nützen vorallem grosse Erfahrung in vergleichbaren Wetterlagen oder auch ein bischen Intuition;-)
Grüsse Peter
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- Andreas -Winterthur-
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Gewitter am Sonntag, den 15.06.2003
... oder halt einfach abwarten und (viel) Tee trinken;-), nein im Ernst, ich denke, dass ein dichteres Sondierungsnetz mit häufigeren Sondierungen wohl einiges bringen könnte. Mindestens für das Sommerhalbjahr würde sich dieser Aufwand wohl lohnen. Wie gesagt, Payerne hat häufig eine andere Schichtung als z.B. die zentralen Voralpen. Hilfreich ist da oft die Rekonstruktion des Aufstiegs mittels ANETZ-Werten (bei uns ein sogenanntes "ASTA-Temp"). Betr. den Modellen. Ist mir auch klar, nicht nur stier auf die Niederschlags-Karten zu gucken. Aber gerade gestern konnte ich beim besten Willen nichts entdecken, dass ein solcher "outbreak" gerechtfertigt hätte. Aber es stimmt schon, gerade bei synoptisch sehr diffusen Lagen haben es die Modelle häufig erstaunlich im Griff, aber eben wenn die Konvektion reinspielt wird's schwierig. Ich glaube diese Prozesse wird sowohl der Mensch wie auch die Maschine wohl nie wirklich in den Griff bekommen, weil halt einfach Chaos pur!
Grüsse Andreas
Grüsse Andreas
“Some people are weather wise, but most are otherwise” Benjamin Franklin
Gewitter am Sonntag, den 15.06.2003
Am Schluss helfen wohl doch nur Beobachtungen. Seit gut zwei Stunden brodelt es zwar über den westlichen Berneralpen, aber so richtig will es doch nicht abgehen. Ungefähr über der Niesenkette steigen Luftpakete auf ca. 4000 - 5000m auf und falen dann wieder ein bischen in sich zusammen. Auch hatten wir im Unterschied zu gestern - wo es am Vormittag praktisch windstill war - einen mässigen Wind aus Südwest bis West. 

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Gewitter am Sonntag, den 15.06.2003
Wenn Du wüsstest, wieviel Tee ich schon in mir drin habe wegen Lagen wie
dieser von heute
Was sich jetzt von Frankreich her anbahnt, schaut aus,
wie eine grosse Konvergenzzone. Der Satfilm zeigt Wolken die von Südwest
bis West reinkommen und über der Nordsee solche, die aus Nordwesten
daherziehen. Die Taupunkte sind noch immer hoch. Es hat einige km feuchte
"Reserve" im Norden der Schweiz bis zur trockenen Luft. Daher rechne ich
heute Nachmittag und Abend mit verbreiteten Gewittern, die sich besonders
an den Voralpen auch noch in die Nacht hinein ziehen könnten und dabei
"einen Haufen Regen" bringen. Also der Outbrak ist noch möglich.
Soviel zum "Abwarten" [:]
Gruss
Markus
dieser von heute

wie eine grosse Konvergenzzone. Der Satfilm zeigt Wolken die von Südwest
bis West reinkommen und über der Nordsee solche, die aus Nordwesten
daherziehen. Die Taupunkte sind noch immer hoch. Es hat einige km feuchte
"Reserve" im Norden der Schweiz bis zur trockenen Luft. Daher rechne ich
heute Nachmittag und Abend mit verbreiteten Gewittern, die sich besonders
an den Voralpen auch noch in die Nacht hinein ziehen könnten und dabei
"einen Haufen Regen" bringen. Also der Outbrak ist noch möglich.
Soviel zum "Abwarten" [:]
Gruss
Markus
Mesozyklon gestern
Hallo,
ich hatte gestern das Glück eine sehr grosse Wallcloud über 1 Stunde lang zu verfolgen. Später entwickelte sich noch eine funnelcloud, vielleicht sogar ein Tornado. (?)
Ich füge weiter unten noch ein Bild bei um eure Meinung dazu zu hören.
Viele Grüsse aus D, Steffen

ich hatte gestern das Glück eine sehr grosse Wallcloud über 1 Stunde lang zu verfolgen. Später entwickelte sich noch eine funnelcloud, vielleicht sogar ein Tornado. (?)
Ich füge weiter unten noch ein Bild bei um eure Meinung dazu zu hören.
Viele Grüsse aus D, Steffen

- Klipsi
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Gewitter am Sonntag, den 15.06.2003
sieht toll aus ! wo war das , und wann ?
apropos, ich fahre nun von Genf ab nach Frankreich, im Raum Bourg-en-Bresse / Dijon. Dort hat es guten Taupunkt und tolles CAPE / LI. ausserdem scheint, gemaess BOLAM, dort einigermassen Windscherung zu haben fuer heute Abend.
ich waere froh, wenn man mich so ca. ab 16h00 Uhr anrufen koennte, auf
079. 449 4630
fuer nowcasting Hilfe, also um mir zu sagen, wo im Raume Dijon/Macon/Lyon sich gute Zellen entwickeln.
Danke sehr
Klipsi
apropos, ich fahre nun von Genf ab nach Frankreich, im Raum Bourg-en-Bresse / Dijon. Dort hat es guten Taupunkt und tolles CAPE / LI. ausserdem scheint, gemaess BOLAM, dort einigermassen Windscherung zu haben fuer heute Abend.
ich waere froh, wenn man mich so ca. ab 16h00 Uhr anrufen koennte, auf
079. 449 4630
fuer nowcasting Hilfe, also um mir zu sagen, wo im Raume Dijon/Macon/Lyon sich gute Zellen entwickeln.
Danke sehr
Klipsi
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Gewitter am Sonntag, den 15.06.2003
Für Berner:
Hallo! Hab noch gar keine Modelle angeschaut, aber ein Hinweis: heute müssten die Zellen wieder vom Jura kommen, da NW-Anströmung herrscht. Die Voralpenzellen ziehen ins Oberland.
Solange Plaffeien und Napf nicht SW-Wind drin haben sehe ich kaum Chancen, dass die Jurazellen in voller Stärke Bern erreichen. Wir bräuchten eine Konvergenz....
Grüsse Philippe
Hallo! Hab noch gar keine Modelle angeschaut, aber ein Hinweis: heute müssten die Zellen wieder vom Jura kommen, da NW-Anströmung herrscht. Die Voralpenzellen ziehen ins Oberland.
Solange Plaffeien und Napf nicht SW-Wind drin haben sehe ich kaum Chancen, dass die Jurazellen in voller Stärke Bern erreichen. Wir bräuchten eine Konvergenz....
Grüsse Philippe
Philippe Heiligenschwendi 1000m (ehemals Zimmerwald 899m)