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Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
Sämi
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Beitrag von Sämi »

: Sie brauchen viel Schnee, nicht zu kalte Temperaturen, längere Hochdruckphasen (Sonne) und "sichere", sprich verbaubare Gebirgsböden; dann rollt der Rubel. Dummerweise bewegen wir uns klimatisch jedoch genau auf das Gegenteil zu.
Ja klar tun wir das, aber die Skigebiete können das nicht ändern, ob sie nun den Betrieb einstellen oder nicht. Sie können dem entgegen wirken indem sie ökologischere Bahnen bauen und probieren Strom zu sparen. Was viele Gebiete überigens auch schon machen. Jedoch abwenden können sie es natürlich nicht.
Und wegen des Überbauens, so finde ich die Überbauung unseres Mittellandes durch Gebäudekomplexe weit schlimmer, als zwei bis drei Sessellifte mehr pro Winter in den Alpen. Im Mittelland wird die Natur nämlich genauso zerstört. Bezüglich des Wasserverbrauches geb ich dir recht, dies ist wirklich ein Problem das wir haben. Welches aber auch an anderen Orten ein Problem ist. Nehmen wir Spanien, wo jeden Sommer unmengen an Wasser verbraucht werden um die dortigen Golfplätze zu bewässern. Läuft in etwa auf das Gleiche hinaus. Niemand behaupt das Tourismus etwas umweltfreundliches sei.
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Michi, Uster, 455 m
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Beitrag von Michi, Uster, 455 m »

Thema Berggemeinden ohne Tourismus: Schon im Mittelalter lebte man von Säumerstrassen, dann kam noch der Bergbau dazu. Jedoch waren diese Quellen bald erschöpft und so wanderten vor allem im 19 Jh. viele junge Männer aus, man sah keine Zukunft mehr. Ende vom 19 Jh. begann dann der Tourismus.


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Tinu (Männedorf)
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Beitrag von Tinu (Männedorf) »

@Sämi

Ich will den Nutzen des Tourismus für die Bergregionen auch überhaupt nicht in Frage stellen. Genausowenig will ich behaupten, dass die baulichen Sünden im Mittelland nicht ebenso schlimm wären, wie jene in den Alpen.

Allerdings existiert doch ein entscheidender Unterschied zwischen den Alpen und dem Mittelland. Die Alpen sind ein viel komplexeres, verletztlicheres und darüber hinaus auch noch wichtigeres Gebiet, als es bsp. das Zürcher Oberland ist (sorry für alle, die da wohnen ;-) ). Die Alpen sind unser Wasserschloss und unsere ökologische Achillesferse!

Aber das Problem dürfte tatsächlich zu grossen Teilen in der Erwartungshaltung der Touristen liegen. @Andreas hat das bereits gut formuliert. Brauchen wir wirklich eine Bergbahn, die auf auf 3900 Meter über Meer führt? Brauchen wir wirklich Gletscherskifahren im April und Mai? Was kommt als nächstes - Sessellifte mit Sitzheizung?

Ich persönlich verweigere mich diesem Zirkus. Dies, obwohl mir Skifahren an sich sogar Spass machen würde...
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Sämi
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Beitrag von Sämi »

Genau da liegt der springende Punkt unserer Konsumgesellschaft; diese vermeintlichen Bedürfnisse werde eben aktiv von den Playern gefördert.
Ja, da hast du recht, aber das ist ein "Problem" der Wirtschaft, wenn es denn eines ist, und nicht der Skigebiete und es lässt sich auf alle Bereiche unserer Gesellschaft anwenden, also weshalb sollte es beim Wintersport anders sein?
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Michi, Uster, 455 m
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Beitrag von Michi, Uster, 455 m »

@Tinu: Sessellifte mit A....heizung gibt es schon !
Die Verbauung des Mittellandes ist meiner Ansicht nach genau so schlimm wie in den Bergen. Das Lokalklima ändert sich auch dort: z. Bsp. fehlen am Zürichsee die nächtlichen Bergwinde im Gebiet von Wollerau-Richterswil. Auch die Luftfeuchtigkeit wird so tiefer sein, weil das Wasser wegfliesst, statt dass es in den Pflanzen und Böden gespeichert wird, deshalb wird es auch weniger Wärmegewitter geben wenn die Feuchte fehlt (gut ist jetzt ein bischen weit weg vom Thema, aber macht Sinn)!
Gruss Michl, Uster

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Tinu (Männedorf)
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Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Original von Michl Uster+Klosters
@Tinu: Sessellifte mit A....heizung gibt es schon !
Uster
Na toll. Von der Realität eingeholt, nennt sich das dann wohl :(
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Beitrag von Reto Arosa/ZH/SO »

@Andreas und Tinu

Überlegt Euch nur mal dieses Beispiel! Wann können Wetterdienste Ihre Wetterprognosen an die Tourismusorte verkaufen? Wenn es Ihnen gut geht, oder wenn es Ihnen schlecht geht? Das ist nur ein kleines Beispiel das hier am besten in dieses Forum passt. Es gibt aber unzählige, die einem riesigen Teufelskreis angehören. Müssten die Tourismusorte zurückstecken, hätte dies massive Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft in der Schweiz. :T
Die Garaventa AG, die führend ist im Bergbahnenbau beschäftigt fast 2000 Mitarbeiter. Stellt Euch vor, was mit denen passiert, wenn es keine neuen Bergbahnen mehr braucht, weil die Tourismusorte nicht mehr beschneien dürfen und daher keine Touristen mehr haben. :T

Grüsse Reto
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Tinu (Männedorf)
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Beitrag von Tinu (Männedorf) »

@Reto

Aber muss man derartige Begebenheiten denn tatsächlich einfach so kommentarlos akzeptieren? Die Ökonomie ist DAS Killerargument für sämtliche ökologischen Ansprüche. Das kann doch einfach nicht sein! Nennt mich einen weltfremden Fabulisten, aber damit gebe ich mich nicht zufrieden. Was sind denn die langfristigen Konsequenzen einer solchen Vorgehensweise? Ist es nicht so, dass bei einem Zusammenbruch der gesamten Industrie (was im Fall von akutem Wassermangel zweifelsohne passieren würde) viel mehr verloren ginge, als bei punktuellen Veränderungen?
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Sämi
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Beitrag von Sämi »

Original von Tinu (Männedorf)

Aber das Problem dürfte tatsächlich zu grossen Teilen in der Erwartungshaltung der Touristen liegen. @Andreas hat das bereits gut formuliert. Brauchen wir wirklich eine Bergbahn, die auf auf 3900 Meter über Meer führt? Brauchen wir wirklich Gletscherskifahren im April und Mai? Was kommt als nächstes - Sessellifte mit Sitzheizung?

Ich persönlich verweigere mich diesem Zirkus. Dies, obwohl mir Skifahren an sich sogar Spass machen würde...
Ja hier kann ich dir absolut recht geben. Es ist verrückt das immer noch höher gebaut werden muss. Bezüglich im Frühling Ski fahren. Ich weiss gar nicht, aber gibt es ab einem gewissen Datum kein Verbot wegen den Pflanzen, darüber weiss ich jetzt nicht bescheid. Ich finde es aber schlimmer wenn man im Frühling noch das Gefühl hat Schnee machen zu müssen als jetzt, im Herbst.
Ähm geheizte Sessellifte gibt es glaube ich schon. :(
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Reto Arosa/ZH/SO
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Beitrag von Reto Arosa/ZH/SO »

@Tinu
Aber muss man derartige Begebenheiten denn tatsächlich einfach so kommentarlos akzeptieren?
Nein
dass bei einem Zusammenbruch der gesamten Industrie (was im Fall von akutem Wassermangel zweifelsohne passieren würde
Warum sollte die gesamte Industrie wegen akutem Wassermagel zusammenbrechen. Aber was habt Ihr mit dem Wassermangel? Das Wasser wird ja nicht vernichtet, es wird in fester Form gespeichert, wie dies beim natürlichen Schneefall auch passiert. Dann schmilzt und verdunstet der Schnee im Frühjahr/Sommer und das Wasser ist wieder im Kreislauf. Die Bergbahnen bauen die Speicherseen, die sicher nicht toll aussehen ja nicht weil sie zuviel Geld haben. Sie bauen die Seen um den Wasserüberschuss vom Frühjahr und Sommer zu speichern um nicht die Quellen im Herbst zu stark zu belasten. Und wenn es Wassermangel in den Alpen gibt, weil die Niederschläge ausbleiben wäre es doch unvernünftig die Tourismusorte dafür verantwortlich zu machen.

Gruss Reto
- Editiert von Reto Schlieren+Arosa am 05.11.2006, 19:08 -
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