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Bilder einer Böenwalze am 03.05.2005

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Michael (Dietikon)
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Bilder einer Böenwalze am 03.05.2005

Beitrag von Michael (Dietikon) »

Hallo zusammen,

Um 16:15 Uhr ist hier eine schöne Böenwalze durchgezogen, welche vermutlich durch den Outflow der Basel-Hochrhein-Zelle entstanden ist. Das Ganze lief ohne Blitz und Donner ab. Über dem See bildeten sich an der Vorderseite der Böenfront mächtige Quellwolken, die eine sehr dynamische und turbulente Unterseite aufwiesen. Zeitweise war an der Unterseite der neu entstehenden Quellwolken sogar Rotation zu beobachten. Es waren mehrmals funnelartige Strukturen zu erkennen, die deutlich rotiert haben, aber nur sehr kurz Bestand hatten.

Dieser Zacken hat deutlich rotiert und es war ein starker Aufwindsog vorhanden.

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Nachher habe ich alles fotografiert, was in irgendeiner Weise verdächtig aussah. Rotation konnte ich allerdings bei diesen recht weit entfernten Wolkengebilden nicht mehr ausmachen.

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Abziehende Böenwalze, aufgenommen Richtung Nordosten (Konstanz-Wollmatingen)

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Gruss, Michael
- Editiert von Michael (Untersee) am 03.05.2005, 23:18 -
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Dämu, Buchrain LU

Bilder einer Böenwalze am 03.05.2005

Beitrag von Dämu, Buchrain LU »

Hallo Michael

Danke für diese coolen Bilder! Bei mir gab es bisher auch nur einen kräftigen Regenschauer begleitet von vereinzelten Blitzen und schwachem Donnergrollen.

Gruss


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Trikermaus
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Bilder einer Böenwalze am 03.05.2005

Beitrag von Trikermaus »

ui, tolle Bilder! Könnt man ja fast schon neidisch werden. Hier gibt's sowas schönes im Moment nicht zu sehen.
Trikermaus

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Thies (Wiesental)
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Bilder einer Böenwalze am 03.05.2005

Beitrag von Thies (Wiesental) »

Hallo Michael,

dank für die interessanten und schönen Bilder - mich erstaunt, wie kompakt die Böenfront war angesichts der Tatsache, dass sie nicht mit Niederschlägen verbunden war. Erstaunlich an dieser Stelle íst auch die Outflowwirkung der Hochrheinzelle...

Mich würde noch interessieren, warum es in der Ostschweiz kaum zu nennenswerten Entwicklungen kam. Hast du da eine Erklärung? War es länger bewölkt als im W/NW?

Viele Grüsse,

Thies
Thies Stillahn (Gewitterjagd im Dreiländereck D/CH/F)

Michael (Dietikon)
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Beitrag von Michael (Dietikon) »

Hallo Thies,

Ich könnte mir vorstellen, dass es etwas mit dem Outflow zu tun hatte. Die Sonne schien hier am frühen Nachmittag noch ca. 2 Stunden und die Temperaturen erreichten 19°C über 14°C. Die Luftmasse war recht ähnlich wie im Nordwesten. Der Outflow war kühl und v. a. trocken und hat durch rasche Stabilisierung grössere Entwicklungen rasch unterbunden. Bei mir stieg die rel. Feuchte nach Durchzug der Böenfront kaum an, obwohl es innert kurzer Zeit um 5°C abgekühlt hat. Interessant fand ich, dass der Taupunkt bei mir zuerst reagiert hat und erst mit etwas Verzögerung auch die Temperatur. Die Fortbewegungsgeschwindigkeit und Mächtigkeit der Outflowboundaries könnte auch eine Rolle gespielt haben, ob sich neue Zellen bilden oder nicht. Flache Outflowboundaries mit geringer Fortbewegungsgeschwindigkeit lösen eher neue Zellen aus, während solche mit grosser vertikaler Ausdehnung und rascher Fortbewegungsgeschwindigkeit Entwicklungen eher unterbinden. Bei höherer Labilitätsenergie ist das vermutlich nicht gültig.

Viele Grüsse,

Michael
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