Hitzewelle ab 18.08.2023

[flowi]

Die letzten zwei Tage hier an der Messtation D-Wutöschingen-Ofteringen nun die 36 Grad Marke erreicht bzw. überschritten (36,5).
Im benachbarten Klettgau moderater, fast durch die Bank 3 Grad weniger. https://kachelmannwetter.com/de/messwer ... 1400z.html
Und auch im großen Kanton gestern mit Abstand der Spitzenwert: https://kachelmannwetter.com/de/messwer ... 0000z.html
Ob es an den vor einigen Jahren errichteten großen Getreidesilos liegt, direkt neben der Messtation? Oder an der benachbarten Bundesstraße (Asphaltfläche, aber schon seit 30 Jahren)?
Ich denke, die aktuellen Max. Temp. Messwerte von dort sind jedenfalls mit Vorsicht zu genießen.
Aber trotzdem beeindruckend, selbst wenn man einen tick abziehen müsste.
Und das geht nun auch noch so weiter...
(das Öhmd seit gestern drin, der Schauer blieb auf Abstand, im Nachbarort, Glück gehabt...)

Die Laubbäume hier sehen auch nicht gut aus...

[Chicken3gg]

Danke Fabienne für die Übersichtskarte. Nun sehe ich, dass Würenlingen/PSI doch relativ deutlich ein TMin < 20°C hatte und mein vorheriger Beitrag damit obsolet wird. Als Quelle diente mir die Übersicht in der MeteoSchweiz-App, von der ich noch ein Screenshot gemacht hatte.

Auch im Rückblick der Temperaturverlauf im App deutlich sichtbar <20°C.
Nun ja, nach 4 Tagen Badenfahrt und doch einige Biere plus Hitze ist es vielleicht erlaubt, generell verwirrt zu sein, was ich nun auch bin Nun erst mal schlafen, dann blicke ich morgen vielleicht wieder durch, bevor es weitergeht... auch mit der omnipräsenten Hitze.

Die MeteoSchweiz App hat Probleme mit den Werten von Würenlingen.
Sieht man auch tagsüber bzw. am Nachmittag, die aktuelle Temperatur ist meist höher als das Tmax.

Ich vermute aber, dass auf dem Turm bei der Windmessung evtl. auch ein Thermometer steht und es sich um verschiedene Werte handeln könnte?

[Federwolke]

Ob es an den vor einigen Jahren errichteten großen Getreidesilos liegt, direkt neben der Messtation? Oder an der benachbarten Bundesstraße (Asphaltfläche, aber schon seit 30 Jahren)?

Ich denke, viel entscheidender war bei der nachmittäglichen Anströmung der letzten Tage, was auf dem grossen Feld im Nordosten steht. Dort war heuer Raps angebaut:



Kannst ja mal nachschauen, aber ich vermute dass dort wie auf den meisten abgeernteten Rapsfeldern derzeit nichts wächst. Das ist eine gute Wärmequelle grossen Ausmasses.

Ich vermute aber, dass auf dem Turm bei der Windmessung evtl. auch ein Thermometer steht und es sich um verschiedene Werte handeln könnte?

Sogar deren zwei:


Wäre aber neu, dass wenn ein Sensor ausfällt bei den öffentlichen Daten der zweite einspringt. Funktioniert an diversen Bergstationen mit Doppelausrüstung (Rotronic und Thygan) ja auch nicht.

[Chicken3gg]

Tmin Würenlingen in der App 07:10 20.6 Grad (ich vermute auf dem Turm)


Tmin z.B. hier 18.6 Grad:
http://contourmap.internet-box.ch/app/h ... tm#tminmax
In der Verlaufsgrafik in der App sind es dann auch eher so 18 Grad



Ich vermute, dass da halt irgendwo was mit den Daten falsch läuft oder die falschen eingespiesen werden. Oder dass eben in der App die Werte vom Turm aufgeführt sind (bei Tmin und Tmax), was vor allem die deutlich höheren Nachttemperaturen erklären würde.

Das ist aber seit Jahren so.
Meteoschweiz hat mir auf Twitter mal so geantwortet:



https://twitter.com/Chicken3gg/status/1 ... 7213090819

[Willi]

Über Biel wurde es grad elektrisch.

[flowi]

Ich denke, viel entscheidender war bei der nachmittäglichen Anströmung der letzten Tage, was auf dem grossen Feld im Nordosten steht. Dort war heuer Raps angebaut:



Kannst ja mal nachschauen, aber ich vermute dass dort wie auf den meisten abgeernteten Rapsfeldern derzeit nichts wächst. Das ist eine gute Wärmequelle grossen Ausmaßes.

Die Kieselsteine auf dem Feld sind so heiß, dass man sie gerade noch kurz anfassen kann. Bevor es Brandwunden gibt

Das mit dem Feld wird sicher ein Faktor sein, ja.

[Markus Pfister]

[...]Ich überlege mir nur ständig, mit welchen Erfahrungwerten die Wettermodelle gefüttert werden - das müssen ja Werte aus der Vergangenheit sein. Wie also soll ein Modell mit einer aktuellen Ausgangslage, die jegliche vorstellbaren Rekorde sprengt, zurechtkommen?[...]

Dazu noch ein kurzer Auszug aus dem FourCastNet paper (https://arxiv.org/pdf/2202.11214.pdf):

An important question that remains unanswered is whether FourCastNet generalizes under climate change. FourCastNet
was trained on data from 1979 to 2015 and tested on data from 2016 to 2020. We know that Earth’s climate has
changed over this period of time. Therefore, FourCastNet has been trained on data from a changing climate. However,
FourCastNet may not predict weather reliably under extreme climate change expected in the decades to come. A
future version will initialize with climate model output to evaluate FourCastNet’s performance under different warming
scenarios. A grand challenge for the climate community is to predict the changing behavior of extreme weather events
under climate change, such as their frequency, intensity, and spatio-temporal nature. Once FourCastNet achieves high
fidelity under extreme climate change, it can address this grand challenge.

Die Argumentation geht also etwa so: Im Trainings-Zeitraum veränderte sich das Klima ja bereits, also hat das der "Adaptive Fourier Neural Operator", unsere Blackbox da drin, wohl hoffentlich bis zu einem gewissen Grad begriffen. Allerdings müssen wir für die kommenden Dekaden was tun diesbezüglich, sonst wird das nichts.

Und damit es nicht zu off topic wird, hier noch die drei Modelle Ifs (Ecmwf), Pangu und FourCastNet für Sonntag, dem potentiellen Ende der Hitzewelle, H500 und in Farbe T850:







Quelle: Auf lat-lon umprojizierte OpenCharts-Grafken von www.ecmwf.int, © 2023 European Centre for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF), Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0), ECMWF does not accept any liability whatsoever for any error or omission in the data, their availability, or for any loss or damage arising from their use.

Gruss

Markus

[Tinu (Männedorf)]

Das habe ich in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren auch immer wieder zu hören bekommen (von Klimatologen): Die Modelle lassen die Klimaveränderung laufend in den Prozess einfliessen, das stellt also im Grunde genommen kein Problem dar.

Allerdings frage ich mich schon auch, ob die Modelle mit diesem aktuell zu sehenden Tempo überhaupt zurecht kommen? Wir hatten in den letzten Monaten ja wirklich diverse Beispiele, die eher das Gegenteil vermuten lassen

[Rontaler]

Hallo zusammen

Nachfolgend eine Zusammenstellung der Höchstwerte > 33.0 °C im Raum Zentralschweiz mit plausiblen Werten, die In-Luft-Stationen habe ich bewusst integriert, weil diese ein gutes Bild vermitteln, wie die Verhältnisse sind wo die meisten Menschen leben.



Heute fielen gleich an 33 Meteoschweiz-Messstationen die bestehende Rekorde für die Periode 16. - 31. August:


Quelle alte Rekorde inkl. Datum: https://www.meteoschweiz.admin.ch/ueber ... rzeln.html

Die Werte sind noch nicht offiziell bestätigt, aber nur schon, dass an 23 Messstationen die alten Rekorde in der aktuellen Hitzewelle gebrochen und heute gleich nochmals überboten worden sind ist krass.

Besonders beeindruckend: Le Moléson (1'976 m ü.M.): 25.4 °C (Sommertag! ) und allgemein die Messstationen ab rund 1'000 m ü.M.

Ich hoffe mir ist kein neuer Rekord untergegangen, ansonsten gerne melden.

Gruss

[Federwolke]

Und hier noch die Übersichtskarte von Tag fünf fürs Archiv:



In Bern wurde somit der Jahreshöchstwert um noch mal 0.2 Grad überboten.