Während alle noch auf Sturmtief Eugen schauen, bahnt sich in dessen "Windschatten" (was für ein Wortspiel
Im Verlauf des Donnerstags entwickelt sich im Bereich des verhältnismässig kräftigen Jetstreams, der direkt auf den Alpenraum zielt, ein kleines Randtief. Zum Zeitpunkt Donnerstag 06 UTC zeigt GFS den Mai-Schnelläufer bereits gut ausgeprägt über der Bretagne:

In der Folge zieht der kleine Kerl auf klassischer Randläufer-Zugbahn direkt Richtung Süddeutschland. Der Alpenraum gerät ins "ideale" Windfeld (im Januar würden da bei - fast allen - unserer Wetterdienste die Alarmglocken läuten!):

Bisher sieht das alles ziemlich entspannt aus (klar, es ist ja Mai). Aber die Positionierung des Jetstreams gemäss GFS bereitet mir irgendwie etwas Kopfzerbrechen:

Der Jet zielt direkt auf den Alpenraum und auf die Alpennordseite. Die Modelle lassen den Randläufer bisher weitgehend im "Weak"-Modus (so knapp 70 km/h im Mittelland). Aber was passiert, wenn das Jungchen plötzlich 2-3 hpa tiefer wird im Kern (was bei solchen Lagen ja nun nicht einfach so von der Hand gewiesen werden kann)? Dann sähe die folgende Karte nämlich anders aus:

Das wird ein interessanter Donnerstag. Ich bin gespannt, ob die derzeit vorhergesagten 50-70 km/h im Flachland vor allem am Nordrand der Schweiz tatsächlich das höchste der Gefühle sind. Eine Kaltfront hat das Tief jedenfalls im Gepäck, allerdings eher flach und erst bei Auffächern des Gradienten. Dennoch eine spannende Lage. Meinungen?



