Chasingbericht vom 12. Mai 2018
Meinem Besuch aus der Ostschweiz präsentierte ich gerne den Mont Vully samt seinen Aussichten. Dass ich an diesem Tag in meiner Umgebung einen neuen Spotterplatz entdecken würde, hätte ich nicht gedacht – später mehr dazu. Ich erwartete während den Nachmittagsstunden Zellen am Jura und eine sich verclusternde Gewitterlinie  vom Genfersee herkommend. Spannend finde ich, dass Cosmo1 24h vor dem Ereignis alles gut im Griff hatte, 12h später aber alles fast verwirft… Cosmo1 hatte eine SZ mit Zellsplit drin, wobei der Righty im westlichen Mittelland durchziehen sollte.
14.00 Uhr 
Nach dem Apéro feuerten wir auf dem Mont Vully mächtig ein. Im Jura zeigten sich die ersten Cu con. Diesen fehlte im Gegensatz zu unserem Feuer irgendwie die nötige Energie.
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15.45 Uhr
Magen ist voll und ich bestaune die erste kräftige Zelle am Jura. Meine Gedanken spielten Ping Pong… Zur Jurazelle gehen oder beim Besuch bleiben. Leider stiess meine Kompromissidee, alle würden mich in den Jura begleiten, nicht auf die nötige Gegenliebe. Ich blieb beim Besuch…
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Erste Signale sind nun in der Region Schwarzsee / Schwarzenburg erkennbar.
17.30 Uhr
Nach dem Kaffee beim Restaurant Vully (das sollte keine Schleichwerbung sein…) ging es zu den Vully-Höhlen. Der ganze Vully ist gespickt mit Bunkerstellungen, die während dem 1. Weltkrieg ausgehoben wurden. Dieser Hügelzug war nicht bewaldet und man hatte eine gute Sicht in die Weite. Die Höhlen sind ein beliebtes Ausflugsziel:
https://www.regionmurtensee.ch/de/P8751 ... mont-vully
Ein bisschen nervös wurde ich schon, als ich sah, wie schön sich die Quellungen über dem Schwarzsee/Schwarzenburg entwickelten. Augenzeugen bei Konolfingen und Langnau berichteten über heftigen Niederschlag aber keinen Hagel. 
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18.00 Uhr
Ich konnte den Besuch zufrieden entlassen und mein Chasing begann. Die Ausgangslage präsentierte sich mir wie folgt:
War das beim Lac de Joux die Zelle, die cosmo1 so schön drin hatte? Was geschieht beim Genfersee? Für mich ist dies einer der spannendsten  Momente eines Chasings. Was soll man machen, welche Zelle ist gut erreichbar, fotogen und entwickelt sich am besten? Ich positionierte mich bei Gampelen um abzuwarten, was genau geschieht.
19.30 Uhr
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Zellsplit der Jurazelle ist vollbracht. Handelt es sich wirklich um eine SZ? Wenn ja, welchen Teil soll ich nehmen? In den USA wäre der Fall klar – trotz der Anfangsschwäche lieber den Righty als den Lefty. Doch wie ist es in der Schweiz?  Am 5.8.2013 erlebte ich eine ganz grosse Enttäuschung. 
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Wunderschöne Superzelle über dem Jura. Aufnahmeort ist Deitingen. Der Rightmover überlebte nicht und starb noch vor BL ab. Der Leftmover blühte in der schwülheissen Luft im Norden auf…  
Erinnerungen kommen immer wieder auf, wenn ich Radarbilder betrachte. Heute ist es anders, sagte ich mir. Temperaturen und Feuchtigkeitsangebot sind niedrig, so entschied ich mich – trotz Anfangseuphorie – nicht in den Jura zu gehen.
 
Thies schicke per WhatsApp das folgende Bild der Jurazelle (Lac Tailleres bei la Brévine):
„Das sieht irgendwie recht gut organisiert aus“ schrieb er… Recht hatte er… Nur mein Entscheid stand nun. 
20.15 Uhr
Ich verlagerte mich Richtung SW  und sah plötzlich Leute auf einem mir bekannten Wasserturm in  Montmagny VD. Da ich mir eh Überblick verschaffen wollte bestieg ich den Turm:
https://www.google.ch/maps/@46.9267184, ... a=!3m1!1e3
Öffnungszeiten sah ich keine. Es dürfen einfach nicht mehr als 10 Personen drauf sein.  Achtung auf den Kopf am Schluss des Aufstiegs… Oben – mit brummendem Kopf – angekommen,  genoss ich die Aussicht.
Links befindet sich der Murtensee mit einer Zelle über Fribourg, rechts der Neuenburgersee.
Im Jura sehen wir noch die Zelle, die so wunderschön organisiert aussah:
Befindet man sich im Turm bei einem Blitzeinschlag in einem Faradayscher Käfig? Trotz diversen Blitzableitern fehlt mir das Vertrauen in diese Anlage…
Weit im Südwesten sah ich es flackern. Ein Blick aufs Handy zeigte mir, dass eine Zelle den Genfersee übersprang und sich auf der anderen Uferseite vielversprechend aufbaute. Zugrichtung war perfekt.
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Obwohl ich mich am Morgen bei Bekannten mit guter Aussicht in Villars-le-Grand voranmeldete, entschloss ich mich weiter in den Südwesten zu gehen.  Bei Saint-Aubin FR war eine gute Erhebung, wo man sowohl den Neuenburgersee sah als auch die Zelle, die vom Genfersee herkam.
20.45 Uhr
Aufatmen war angesagt, als die ersten Blitze gut sichtbar waren. Die neu entstandene Zelle entwickelte sich gut…
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  … und erste Aufnahmen entstanden
Bei diesem Bild habe ich sechs Einzelaufnahmen übereinander gelagert. 
Aber auch über dem  Neuenburgersee respektive dem Jura zeigten sich ein paar Blitze:
21.15 Uhr
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Langsam setzt Regen ein und ich suche meinen Stammplatz in Lugnorre. Leider waren dort sehr viele Blitze im Niederschlag eingelagert, so dass es an der nötigen Schärfe fehlte:
Dieser Blitz gefällt mir wegen der folgenden Vergrösserung:
 
Ich entschloss mich, hier das Chasing abzubrechen, da Bernhards Karten keine erfolgreiche Fortsetzung versprachen. 
Fazit: Es tat gut, wieder unterwegs zu sein, obwohl nicht ein Wow-Bild dabei war (keine gute Motive im Vorder- oder Hintergrund). Der neue Spotterplatz fasziniert mich…
Bis gli
Dominic