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Stürmische Tage ab 08.02.2016 (Kaltfront am 09.02.2016)
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				Chicken3gg
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Re: Stürmische Tage ab 08.02.2016
Der Euroairport hingegen ist wohl flach gelegen und hatte 124 km/h   
 
Aber streng geografisch natürlich in Frankreich 
 
Dann gäbs noch Seftigen, Schaffhausen (ok, zählt nicht) und Delémont, die auch Orkanböen hatten 
 
Aber das war gestern, die Aussage bezog sich vermutlich auf Montag?
 auf Montag?
			
			
									
						 
 Aber streng geografisch natürlich in Frankreich
 
 Dann gäbs noch Seftigen, Schaffhausen (ok, zählt nicht) und Delémont, die auch Orkanböen hatten
 
 Aber das war gestern, die Aussage bezog sich vermutlich
 auf Montag?
 auf Montag?Allschwil - http://my.meteoware.com/2714600/
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Re: Stürmische Tage ab 08.02.2016
Hier wird nichts gelöscht, und ich stehe auch heute noch zu meiner Kritik. Dass im schriftlichen SRF-Wetterbericht die Möglichkeit eines heftigeren Ereignisses erwähnt wurde, habe ich ja sogar positiv hervorgestrichen. Ich habe mich in erster Linie an der Formulierung "im Flachland sind Orkanböen zu befürchten" 5-6 Tage vor einem möglichen Ereignis gestört. Dass dann zwei Tage später in den Radiointerviews nur noch von "zügigem Wind" die Rede war, zeugt von der Unsicherheit in der ganzen Angelegenheit. Irgendwie habe ich das gesunde Mittelmass vermisst. 
Und ja, ein paar exponierte Stationen mit Orkanböen sind wirklich nicht repräsentativ. Und da spreche ich nicht nur von Rünenberg und dem Schaffhauser Fernsehturm, sondern von fast allen Flachlandstationen, die Böen über 100 km/h gemessen hatten. Man sollte gewisse Begriffe (und dazu gehört meiner Meinung nach der Orkan) nicht überstrapazieren. Bei einem Orkan (auch wenn im Binnenland in der Regel nur die Böen gemeint sind, denn nach einem Orkan gemäss korrekter Definition der Beaufort-Skala, die sich nach dem Mittelwind richtet, würde nicht mehr viel stehen) gibt es verbreitet Schäden an Gebäuden und Wäldern, und nicht nur einzelne Kleinigkeiten wie in den letzten Tagen.
Mein Blogbeitrag zu genau diesem Thema aus dem Dezember 2011 hat also nach wie vor nicht an Aktualität verloren: http://www.fotometeo.ch/orkan-oder-doch ... rer-sturm/
			
			
									
						Und ja, ein paar exponierte Stationen mit Orkanböen sind wirklich nicht repräsentativ. Und da spreche ich nicht nur von Rünenberg und dem Schaffhauser Fernsehturm, sondern von fast allen Flachlandstationen, die Böen über 100 km/h gemessen hatten. Man sollte gewisse Begriffe (und dazu gehört meiner Meinung nach der Orkan) nicht überstrapazieren. Bei einem Orkan (auch wenn im Binnenland in der Regel nur die Böen gemeint sind, denn nach einem Orkan gemäss korrekter Definition der Beaufort-Skala, die sich nach dem Mittelwind richtet, würde nicht mehr viel stehen) gibt es verbreitet Schäden an Gebäuden und Wäldern, und nicht nur einzelne Kleinigkeiten wie in den letzten Tagen.
Mein Blogbeitrag zu genau diesem Thema aus dem Dezember 2011 hat also nach wie vor nicht an Aktualität verloren: http://www.fotometeo.ch/orkan-oder-doch ... rer-sturm/
Grüsslis
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Re: Stürmische Tage ab 08.02.2016
Noch ein Nachtrag: Interessant ist die 99,7 km/h-Böe in Schmerikon am Obersee gestern um ca. 20 Uhr:

Interessant ist sie deshalb, weil es sich hier um eine "astreine" Flachlandböe handelt, was ihr umso mehr Bedeutung verleiht. Zudem springt Schmerikon bei solchen Stürmen aus West/Südwest sonst nicht so stark an, zumindest habe ich das subjektiv nicht so in Erinnerung. Es wäre interessant zu wissen, was die bisherigen Böenspitzen an dieser Station sind/waren. Vielleicht kann jemand diese Daten heraussuchen und hier posten?
Zustande gekommen ist die Böe beim Durchzug der Kaltfront. Diese hat auch in Wädenswil für eine 92,2 km/h-Böe gesorgt. Interessant ist, dass es fast zeitgleich zu einer Meldung über "Blitzschlag" im Raum Uznach/Schmerikon kam. In der Folge war die Bahnverbindung zwischen Uznach und Ziegelbrücke während einiger Zeit unterbrochen.
			
			
									
						Interessant ist sie deshalb, weil es sich hier um eine "astreine" Flachlandböe handelt, was ihr umso mehr Bedeutung verleiht. Zudem springt Schmerikon bei solchen Stürmen aus West/Südwest sonst nicht so stark an, zumindest habe ich das subjektiv nicht so in Erinnerung. Es wäre interessant zu wissen, was die bisherigen Böenspitzen an dieser Station sind/waren. Vielleicht kann jemand diese Daten heraussuchen und hier posten?
Zustande gekommen ist die Böe beim Durchzug der Kaltfront. Diese hat auch in Wädenswil für eine 92,2 km/h-Böe gesorgt. Interessant ist, dass es fast zeitgleich zu einer Meldung über "Blitzschlag" im Raum Uznach/Schmerikon kam. In der Folge war die Bahnverbindung zwischen Uznach und Ziegelbrücke während einiger Zeit unterbrochen.
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Re: Stürmische Tage ab 08.02.2016
Auch "astreine" Flachlandstationen können exponiert sein. Dazu gehören insbesondere die Seeuferstationen wie Schmerikon. Auch dass Flugplatz bzw. Flughafenstationen oft ganz vorne mit dabei sind ist kein Zufall: Flughafengelände ist extrem flach und weiträumig von Hindernissen befreit, die den Wind brechen können (Gebäude, Windschutzstreifen, Wald etc...).
			
			
									
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Re: Stürmische Tage ab 08.02.2016
Das stimmt schon. Aber wie gesagt: Schmerikon liegt ziemlich gut geschützt in der hintersten Ecke des Obersees, sozusagen in einer Bucht. Deshalb sind die Windgeschwindigkeiten dort normalerweise eher tiefer als an anderen, stärker zum See hin exponierten Stellen. Umso mehr würde es mich Wunder nehmen, wie die 99,7-Böe im längerfristigen Bereich dort einzuordnen ist.Federwolke hat geschrieben:Auch "astreine" Flachlandstationen können exponiert sein. Dazu gehören insbesondere die Seeuferstationen wie Schmerikon. Auch dass Flugplatz bzw. Flughafenstationen oft ganz vorne mit dabei sind ist kein Zufall: Flughafengelände ist extrem flach und weiträumig von Hindernissen befreit, die den Wind brechen können (Gebäude, Windschutzstreifen, Wald etc...).

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Re: Stürmische Tage ab 08.02.2016
Und Ausserdem hat Schmerikon ne tolle Fasnacht, Chilbi und in den ungeraden Jahren ein kleines aber feines Rockfäscht  
  
			
			
									
						 
  
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Re: Stürmische Tage ab 08.02.2016
@Tinu
Da Schmerikon vermutlich im Sommerhalbjahr durch Gewitterböen (Voralpenlinie) relativ oft Böen in dieser Grössenordnung abbekommt sind gängige ganzjährige Statistiken nur bedingt aussagekräftig. Bei klassischen Südwest- bis Nordweststürmen ist diese Station wohl nicht besonders exponiert, da in der Ebene und am Anfang des Trichters Linthebene gelegen. Dazu ist sie zu weit von der nächsten westlichen Hügelkette entfernt um stark auf Fallböen anzusprechen. Im gestrigen Fall war sicherlich die isallobarische Komponente (Druckwelle der Front) entscheidend für das erreichte Maximum. Vielleicht liegt das Aussergewöhnliche einfach darin, dass wir in den letzten Jahren einfach zu selten Kaltfronten in ihrer reinen (unokkludierten) Form zu Gesicht bekamen . Wenn aber eine Kaltfront über den Obersee und durch die Linthebene rascuht, wird es richtig ruppig - kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen.
. Wenn aber eine Kaltfront über den Obersee und durch die Linthebene rascuht, wird es richtig ruppig - kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen.  
 
Zur Einordnung hilft folgende Studie evtl. weiter. Leider wurde für Schmerikon keine Statistik berechnet:
Arbeitsbericht MeteoSchweiz Nr. 219: Extreme Value Analysis of Wind Speed Observations over Switzerland
http://www.meteoschweiz.admin.ch/home/s ... zerla.html
Und etwas neuer ist diese Studie hier:
Karten der Sturmgefährdung in der Schweiz - Flächendeckende Darstellung der Böenspitzen in der Schweiz für verschiedene Wiederkehrperioden
http://www.bafu.admin.ch/naturgefahren/ ... ml?lang=de
Gruess
			
			
									
						Da Schmerikon vermutlich im Sommerhalbjahr durch Gewitterböen (Voralpenlinie) relativ oft Böen in dieser Grössenordnung abbekommt sind gängige ganzjährige Statistiken nur bedingt aussagekräftig. Bei klassischen Südwest- bis Nordweststürmen ist diese Station wohl nicht besonders exponiert, da in der Ebene und am Anfang des Trichters Linthebene gelegen. Dazu ist sie zu weit von der nächsten westlichen Hügelkette entfernt um stark auf Fallböen anzusprechen. Im gestrigen Fall war sicherlich die isallobarische Komponente (Druckwelle der Front) entscheidend für das erreichte Maximum. Vielleicht liegt das Aussergewöhnliche einfach darin, dass wir in den letzten Jahren einfach zu selten Kaltfronten in ihrer reinen (unokkludierten) Form zu Gesicht bekamen
 . Wenn aber eine Kaltfront über den Obersee und durch die Linthebene rascuht, wird es richtig ruppig - kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen.
. Wenn aber eine Kaltfront über den Obersee und durch die Linthebene rascuht, wird es richtig ruppig - kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen.  
 Zur Einordnung hilft folgende Studie evtl. weiter. Leider wurde für Schmerikon keine Statistik berechnet:
Arbeitsbericht MeteoSchweiz Nr. 219: Extreme Value Analysis of Wind Speed Observations over Switzerland
http://www.meteoschweiz.admin.ch/home/s ... zerla.html
Und etwas neuer ist diese Studie hier:
Karten der Sturmgefährdung in der Schweiz - Flächendeckende Darstellung der Böenspitzen in der Schweiz für verschiedene Wiederkehrperioden
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				Severestorms
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Re: Stürmische Tage ab 08.02.2016
@Michi: Vielen Dank für die Hagelmeldung aus Büttenhardt (SH)! Hast du mehr Informationen, Bilder oder gar eine konkrete Grössenangabe in Zentimetern ("erdbeergross" kann sehr variabel sein)?
Konsultiert man die archivierten Radarbilder von gestern Abend, so kann man gut erkennen, dass es zwischen 18.45 Uhr und 19.15 Uhr über dem Kanton Schaffhausen und weiter bis nach Singen zu einer Verstärkung der vertikalen Umlagerung gekommen ist. Das passt zur Hagelmeldung (vermutlich zwischen 18.50 Uhr und 18.55 Uhr) und übrigens auch zur Orkanböe in Schaffhausen.

Quelle: http://www.donnerradar.ch/archiv/tgn/index.php
Gruss,
Chris
			
			
													Konsultiert man die archivierten Radarbilder von gestern Abend, so kann man gut erkennen, dass es zwischen 18.45 Uhr und 19.15 Uhr über dem Kanton Schaffhausen und weiter bis nach Singen zu einer Verstärkung der vertikalen Umlagerung gekommen ist. Das passt zur Hagelmeldung (vermutlich zwischen 18.50 Uhr und 18.55 Uhr) und übrigens auch zur Orkanböe in Schaffhausen.

Quelle: http://www.donnerradar.ch/archiv/tgn/index.php
@Joachim: Weisst du etwas über die gemeldeten Grössen? Irgendwas > 2cm dabei? Ob Hagel der Graupel ist dann eine andere Frage..Joachim hat geschrieben:Hoi
und jetzt Druckwelle kanalisiert zum Walensee:
Vom Genfersee quer durchs Mittelland bis nach SH hat es Hagel-Nutzermeldungen...und Scherzkeksmeldung um 13 Uhr aus Ibach/SZ
Joachim
Gruss,
Chris
					Zuletzt geändert von Severestorms am Mi 10. Feb 2016, 18:29, insgesamt 2-mal geändert.
									
			
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Re: Stürmische Tage ab 08.02.2016
Was ist die korrekte englische meteorologische Bezeichnung für Graupel?
I'm wörterbuch steht snow pellet, wird das auch wirklich verwendet?
Dann steht auch noch sleet, aber das ist doch schneeregen und nicht Graupel.
			
			
									
						I'm wörterbuch steht snow pellet, wird das auch wirklich verwendet?
Dann steht auch noch sleet, aber das ist doch schneeregen und nicht Graupel.
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