Meteoschweiz warnte seit dem Morgen des gestrigen Tages grossflächig vor Gewittern. Dies mit Stufe 3. Das bedeutet:
Stufe 3 (orange)
Heftige Gewitter möglich:
90-120 km/h,
2-4 cm (Hagel),
30-50 mm/h
Heftige Gewitter (Gewitterflash):
90-120 km/h,
2-4 cm (Hagel),
30-50 mm/h
Mögliche Auswirkungen
Plötzliches Auftreten von Flutwellen in Bächen.
Umstürzen von Bäumen.
Hangrutsche aus stark geneigten Hängen lokal möglich.
Hagelschäden und Blitzeinschläge.
Versagen von Entwässerungssystemen und Kanalisationen.
Überflutung von Strassenunterführungen, Tiefgaragen und Kellerräumen.
Behinderung des Strassen-, Schienen- und Luftverkehrs.
Gefährdung des Schiffsverkehrs auf Seen durch plötzlich auftretende, sehr starke Windböen.
Verhaltensempfehlungen (Die Anweisungen der Behörden sind in jedem Fall zu befolgen!)
Die lokale Wetterentwicklung beobachten, Informationen einholen und das Verhalten den Verhältnissen anpassen.
Ich bin der Ansicht, dass in diesem Fall früh und ausreichend gewarnt wurde. Betrachtet man sich den Verlauf des Gewitters etwa seit Genf fällt auf, dass sich die effektiv gemessenen Böenspitzen stets in einem Bereich zwischen 100 und 120 km/h bewegten. Somit fällt das Ereignis bezüglich Wind eigentlich klar in den Bereich der besagten Stufe 3. Erst unmittelbar beim Turnfestgelände, also in Biel selber, wurde die 120er-Marke nachweislich geknackt. Zu diesem Zeitpunkt war es aber definitiv zu spät. Eine Erhöhung auf Stufe 4 hätte da nichts gebracht, da der Sturm bei Umsetzung der Warnung schon vorbei gewesen wäre.
Somit liegt der Ball meines Erachtens in dieser Situation klar und deutlich beim Veranstalter. Er muss die Verantwortung dafür übernehmen, dass er beim sich nähern der Gewitterzelle, die mit Stufe 3 durchaus intensiv bewarnt war, nicht reagiert hat. Den Wetterdiensten kann in dieser Situation kein Vorwurf gemacht werden.