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Schneefallgrenze

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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swissmac
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Beitrag von swissmac »

Salue zaeme

Ich weiss, ich bin mit meinem Thema nicht mehr ganz aktuell, aber da ich meine Digicam erst vor ein paar Tagen ausgelesen habe, bin ich wieder auf diese Fotos gestossen, die ich während einzelnen Schneeschauern am 6.4. geschossen habe:

1. Bild

2. (Detail) Bild

Es fiel mir einfach auf, dass in der rot markierten Zone viel mehr Schnee liegt, als auf gleicher Höhe nebenan und konnte mir das einfach nicht erklären. Noch etwas zum Bild: Es ist der Rossberg von Goldau her aufgenommen. D.h. die Wolken und der (z.T. recht starke Wind) kam von links nach rechts ...

Könnt Ihr Euch erklären, wie so etwas zustande kommt, oder bin ich da nur einer optischen Täuschung aufgesessen? (Leider sind die Aufnahmen etwas unscharf, da ich ohne Stativ geknipst habe und noch das Digi-Zoom benutzen musste).

Merci und Gruss

Markus

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Peter,Walchwil ZG
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Beitrag von Peter,Walchwil ZG »

Hoi Markus,
ich denke,das täuscht mit der Schneebedeckung der Bäume.
Dieser "weisse" Fleck liegt in einer Muldenhanglage.
Durch den fehlenden Wind konnte sich dort der Schnee an den Bäume besser festsetzen.
Da ich seit gut 10Jahren in der Nachbargemeinde(Walchwil) wohne,kenne ich den Rossberg sehr gut.
Solche Situationen konnte ich schon des öfteren beobachten,auch auf der anderen Hangseite(Rigi)

Grüsse Peter
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Federwolke
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Beitrag von Federwolke »

Salü Markus

Eine interessante Beobachtung!

Da fällt mir spontan nichts Schlaueres ein als dass dies die Luvseite des Berges ist und genau dort die feuchte Luft zum Aufsteigen gezwungen wurde und stärkeren Niederschlag produzierte, was wiederum ein tieferes Absinken der Schneefallgrenze zur Folge hatte.

Zudem scheint es mir, als würde der Berg genau dort einen Kessel bilden (habe leider gerade keine Karte des Gebiets zur Hand), der vom vorderen Ausläufer des Berges verdeckt wird. Zieht sich das eingeschneite Gebiet noch weiter in diesen Kessel hinein, würde dies meine These stützen, da angenommen werden kann, dass in einem solchen Kessel die Schauerwolke länger hängenbleibt als an den umgebenden Kreten.

Grüssli

Markus (Horw)
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Beitrag von Markus (Horw) »

Habe ähnliches am letzten Montag am Bürgenstock gesehen, da war links unterhalb des Hammetschwandliftes Schnee an den Bäumen bis fast runter zum Vierwaldstättersee. ca. 1 km weiter westlich dürfte die Grenze dann über 800 Meter gelegen haben. Leider nicht fotografiert.
Markus Burch

swissmac
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Beitrag von swissmac »

Salue zaeme

Vielen herzlichen Dank für Eure interessanten Thesen.

Da der 'Kessel' nicht allzugross ist und wirklich sehr starker Wind in allen Höhenlagen herrschte (in dieser Höhe während der Schauer (anhand der Wolkenbewegung) vermutlich um die 100 km/h) nehme ich an, dass es nicht zu einer lokalen Niederschlagsabkühlung kommen konnte.

Auch für länger andauernden, stärkeren Niederschlag ist das Gebiet vermutlich zu klein.

So bleibt hier für mich eigentlich nur die aus meteorologischer Sicht banale aber einfache und durchaus realistische Begründung, dass der Schnee durch den sehr starken Wind jeweils wieder von den Bäumen geweht worden ist bzw. sich schon gar nicht setzen konnte.

Gruss Markus

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Thies (Wiesental)
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Beitrag von Thies (Wiesental) »

Hallo zusammen,

darüber habe ich mir auch schon öfter Gedanken gemacht, da man das hier im Schwzw und Jura auch des öfteren beobachten konnte. Je nach Windströmung geschah dies eigentlich immer im Windschatten oder in Muldenlagen: ich tippe daher auch auf Akkumulation, die nicht verweht werden konnte...

Viele Grüsse,

Thies
Thies Stillahn (Gewitterjagd im Dreiländereck D/CH/F)

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Uwe/Eschlikon
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Beitrag von Uwe/Eschlikon »

Hoi zäme

Dazu möchte ich auch was beisteuern:
Etwa 500m von unserem Ferienchalet im Oberwallis (1200m) befindet sich in der Nordwestflanke des Haupttales ein recht tief eingeschnittenes Bachtobel. Wenn die Schneefallgrenze nun bei 1500m liegt, kommt es häufig vor, dass es in diesem Tobel bis 1300m runter schneit, oder sogar noch tiefer.

Es ist also nicht so, dass der Schnee an anderer Stelle von den Bäumen geweht wird und hier nicht! Dieses Phänomen tritt vor allem bei wenig Wind oder Windstille auf.
Generell ist festzustellen (und auch zu messen), dass die kalte (und schwerere) Luft von oben sich in solchen Tobeln und Senken wie Wasser sammelt und nach unten fliesst, und somit die Schneefallgrenze mit nach unten "zieht"

Dazu kommt noch der optische Effekt, wenn man das Ganze von weitem betrachtet:
Durch die Einbuchtung, Einsenkung oder den Hangeinschnitt erscheinen Linien gleicher Höhe (zB. Schneefallgrenze) unterschiedlich hoch, d.h. in der Einsenkung erscheinen sie tiefer als ausserhalb, also eine Art optische Täuschung.

Gruss
Uwe


Jacky aus Männedorf am Zürichsee
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Beitrag von Jacky aus Männedorf am Zürichsee »

Hoi zämmä, wie weit hinunter es aus unserer Seesicht noch Schnee hat, sieht man im Bild von heute Morgen, als ich auf dem Weg zur Arbeit war.

Bild
Jacky

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