Langsam aber sicher kristallisieren sich die Details zur kommenden Gegenstromlage am Sonntag heraus.
Die Modelle reagieren markant auf Starkniederschläge, nicht verwunderlich bei der synoptischen Situation. Verlangsamender ausgeprägter Trog, welcher früher oder später über uns abtropft. Starke südliche Höhenwinde, stationäre Situation, so am stärksten betroffen der zentrale und östliche Alpennordhang sowie Nord- und Mittelbünden. Die grössten Niederschlagsmengen jedoch am Alpensüdhang, dort jedoch weniger aussergewöhnlich. Aufgrund der rasch und mächtig vorstossenden Kaltluft aus Nordwesten stellt sich eine optimale Gegenstromlage ein.
Cosmo7 simuliert 50-100 mm in den erwähnten Regionen, davon fast alles in knapp 24 Stunden, GFS ähnlich. Und das ist viel! Erwähnenswert die auf der Alpennordseite rasch sinkende Schneefallgrenze auf 2000 m. In den Regionen mit länger anhaltendem Starkniederschlag denkbar bis 1000 m, eigentlich auch drunter
Erinnern wir uns an eine ähnliche Wetterlage; 5. September 1984: damals 4 cm Neuschnee in Chur, 5 cm in Schiers auf 600 m, 25 cm in Davos, 36 cm in Arosa, 24 cm in Disentis, 40 cm in Alvaneu auf ca. 1100 m, 50 cm auf dem Säntis.
Ich kann mich noch gut an diese Nacht in Klosters auf 1100 m erinnern. Am Tag zuvor starker anhaltender Regen, dabei Sicht bis auf die Bergspitze wo es gegen Abend langsam weiss wird. Plötzlich in der zweiten Nachthälfte Mausmäuschen still, keine Geprassel mehr auf dem Dach, am morgen dann erstaunlich hell draussen und ca. 40 cm Neuschnee. Natürlich viele Bäume wegen dem schweren Schnee geknickt usw.. Tagsüber dann mit nachlassender Intensität und Strahlung wieder in Regen übergehend, 2 Tage später keine Spur mehr vom Weiss.
Natürlich besteht Unsicherheit über genaue Position und Zeit der Abtropfung. Findet der Vorgang weiter östlich als momentan simuliert statt, reduzieren sich natürlich die Niederschlagsmengen deutlich.
Nachfolgend die GFS Niederschlagssummenprognose für die nächsten 72 Stunden:
