Hoi zäme
Obwohl nun auch hier in Winterthur die Heizung anspringt, nachdem heute morgen mehr als 50% Clowd-cover vohanden war, sehe ich für heute schweizweit keine Gewitter für möglich (obwohl in den GFS-Modellen angesagt).
@ Dani (Uster)
Der Hauptgenerator von gestern, die Luftmassengrenze, fehlt heute. Die "Copy-Paste"-Situation hast Du zurecht mit einem Fragezeichen versehen.
Die fast ortsfest "klebenden" Zellen, die ich in den Forecasts der letzten Tage als beinahe quasistationär, bzw. kaskadierend bezeichnet habe, können ja nur unter gewissen Bedingungen (wie man sie oft in Norditalien vorfindet) entstehen. Ich sehe heute diese Bedingungen nicht.
Begründung zu meiner Einschätzung:
Das gräftige Hoch "Uta" über Skandinavien transportiert polare Kaltluft bis weit nach Mitteleuropa hinein. Die Zentral- und Nordostschweiz kommt so in eine NO-Bisenlage, also in die "Käsemesser"-Situation, wie ich sie nenne, weil Konvektives von unten her abgewürgt wird.
Zwar habe ich mei meteocentrale die KF in West-Ost-Richtung gesehen......
.... mich aber gefragt, weshalb rundherum (vorallem in Ostfrankreich) alles abtrocknet; gut zu sehen auf Sat24:
Aha! Beim DWD siehts schon etwas anders aus. Ein Warmluftsektor ist vorhanden.....
..... und wie man im späteren Lauf sieht, gehört die Front im Grunde zu einem Tief über dem Golf von Biskaya, mit beginnender Okklusion.
Der erwähnte Warmfrontsektor weitet sich aus. Gegen Osten hin ist eine KF angehängt. Die Front ansich bleibt von der Position geostationär; also es gibt keinen Frontdurchgang im klassischen Sinne. Ihre Bewegung nach Westen ist durch die erwähnte Okklusion bestimmt.
Diese Warmfront ist aber auch auf der 700 hPa-rel. Feuchte-Karte erkennbar....
.... und WRF bringts auf den Punkt: Knochentrocken!!!
Wie Marco angesprochen hat, ist in der Grundschicht viel Feuchtigkeit vorhanden, die aber im Tagesverlauf ausgeräumt wird und die an einem rel. hohen Level kondensiert (s. hohe Wolkenbasis).
Durch die Sonneneinstrahlung wird schon etwas CAPE vorhanden sein, doch GFS erachte ich diesbezüglich zu optimistisch.
So auch vom NS-Parameter her...
Da sehe ich Cosmo2 wieder als viel realistischer...
Zwar ist im Grunde keine Höhenschicht-Inversion vorhanden (woher auch!), hier die CIN-Werte..
... aber ich habe mal irgendwo im Zusammenhang mit trockenadiabatischen Prozessen, die vorlallem im Winter mit polaren Kaltluftausbrüchen zusammenhängen, gelesen, dass örtlich Kaltluftseen zu Inversionen in einer Mittelschicht führen können.
Zwar gibt die Austrogung nach Süden etwas Hoffnung....
...doch wie Marco auch gesagt hat, ist alles etwas spät dran.
Fazit:
- Vereinzelte, multizelluläre Gewitter aus Nordost im Raum Bayern, Allgäu und Vorarlberg, sowie im Südschwarzwald.
- Vereinzelte nordstaubedingte und sehr lokale Niederschläge, also orographisch unterstützt im Napfgebiet, Appenzell und Region Glarus, im Raum Schaffhausen und westliches Bodenseegebiet. Ansonsten bleibt es (ausser am Jurakamm) trocken und vorallem kühl.
Gruss Cyrill