Hi zusammen,
anbei noch der Bericht zu meiner ersten (richtigen) Gewitterjagd in dieser noch jungen Saison.
Der Plan war simpel: im Schwzw war mit einer großflächigen Auslöse zu rechnen. Also wollte ich bei den kurzlebigen und stationären Zellen, wenn möglich, vor Ort sein, bevor es losgeht. Ideal gewesen wäre eine Rundfahrt von Freiburg -> Dreisamtal -> Schauinsland -> Wiesental -> Feldberg -> Tittisee -> Ravennaschlucht -> Dreisamtal -> Freiburg. Und so kam es auch...
Los ging es am späten Vormittag. Über Freiburg lag noch eine zähe Hochnebelschicht, die nur sporadisch die Sonne durchblicken ließ. Im Dreisamtal schien jedoch bereits die Sonne. So dauerte es auch nicht lange, bis über dem Notschreipass beim Schauinsland die ersten kleinen Zellen entstanden:
Also fuhr ich auf den Schauinsland. Dort gab es ebenfalls einen schönen Blick auf das vorgewittrige Gewölk in Richtung Feldberg:
Ich kam rasch in den Schauer, der nur sehr kurz dauerte. Ich glaube auch, dass ich einen entfernten Rumpler gehört habe. Gut möglich aber, dass dieser Schauer noch nicht elektrisch war. Interessant war, dass der dicktropfige Schauer erst mit der von recht hereinrückenden Wolkenwalze begann. Von Westen kommend verschluckte diese kurz den gesamten Bergkamm:
Ich fuhr aus dem Nebel raus und bekam wenig südlich einen Blick auf den Cb inkl. Nebelfront:
Schöne Farbenspiele:
Und dann wurde der Blick frei auf den Rheingraben und die dort liegende Hochnebelschicht. Sie sollte sich zwar bald auflösen, war aber noch sehr interessant anzusehen. Im Hintergrund waren die gleichzeitig über den Vogesen entstehenden Cbs zu sehen. Ungewöhnliche Wolkenstimmung...
Dann ging es weiter in Richtung Todtnau (Wiesental), wo ein sehr großer Cb entstand. Hier kam ich vmtl. ein wenig zu spät an, denn das Gewitter hatte sich bereits voll entfaltet:
Dauergrummeln und schöne Blitze waren zu sehen. Nach der folgenden Aufnahme fuhr ich in das Gewitter und bekam kräftigen Regen inkl. einiger kleiner Hagelkörner ab. Sehenswert war das allerdings nicht so sehr...
Als sich die Zelle abschwächte registrierte ich, dass sich die gesamte Aktivität leicht nach Ostern verlagerte. Grund war der von Osten kommende Inflow. Ich fuhr also auf den Feldberg und stand direkt unter einer sehr dynamischen Neuentwicklung mit einer tiefen Basis. Erstes Grummeln war zu hören:
Ich wollte die Zelle aus einer anderen Perspektive sehen. Aber die Berge waren ein guter Gegenspieler, denn freie Sicht gab es fast nirgends. Immerhin konnte bei einem Restaurant eine weitere Aufnahme machen:
Nachdem sich auch diese Zelle nach einer viertel Stunde wieder abschwächte (kein Aufwind mehr, abnehmende Donnerfrequenz), fuhr ich in Richtung Tittisee, um von dort aus wieder nach Freiburg zu fahren. Ich registrierte, dass sich dort an der Nordseite dieser Cbs neue TCU auftürmten. Rasch bildete sich ein rascher Aufwind, der alsbald ein stattliches Gewitter werden sollte. Perfekt, das lag genau auf dem Heimweg:
Doch auch hier war der Blick selten frei. Mitten in der Ravennaschlucht angekommen, ging es auch gleich los. Beeindruckende Stimmung zwischen den Felsen und Bergen, häufiges Blitzgeflacker:
Schließlich kam ich wieder bei Kirchzarten im Dreisamtal an und konnte die Zelle aus nächster Nähe beobachten. Sie war sehr kräftig, zwischenzeitlich hagelte es auch und mehrere Erdblitze schlugen in unmittelbarer Nähe ein. Beeindruckende Stimmung, Böenkragen und Durcheinander (ist halt nichts Strukturiertes

):
Beeindruckende Stimmung:
Dann ging es zurück nach Freiburg, von wo die letzte Aufnahme dieser ersten abwechslungsreichen Gewitterjagd stammt:
Spannend war's, wenn auch nicht allzu spektakulär aufgrund der Kurzlebigkeit und der damit eher konfusen unstrukturierten Zellen. Aber ein guter Start in die auch bei Freiburg bereits seit Tagen sporadisch aktive Gewittersaison war's auf jeden Fall.
Beste Grüße, Thies