Die Warmfront aber entwickelt vor allem an ihrem südlichen Ende eine interessante Dynamik. Normalerweise sind Warmfronten in der warmen Jahreshälfte ja eher "schlapp", das heisst sie bringen vor allem im Sommer in der Regel weder starke Niederschläge noch nennenswerte Gewitteraktivität.
Hoi Tinu
Wieder einmal super erklärt. Danke.
Haben bei diesem Setup die oberen Luftschichten wenig Einfluss? Oder darf ich mir dies so vorstellen, dass von Norden / Nordwesten herangeführte Höhenkaltluft die Feuchte in der bodennahen Schicht durch die Verminderung des Sättigungsgrades zum ausregnen zwingt?
Mir fiel auf, dass es recht hohe Wolken waren. Ns. Kam vo weit obena im Wallis gabs so ziemlich auch das gleiche Wetter . Unser felsiger 2500er war immer zu sehen und es gab praktisch keine Nebelschwaden. Seltsame Stimmung. Schnee gabs noch ab ca. 2300m.
Abgesehen von isolierten RR-maxen (bis 8m zwischen Binningen und Möhlin) sowie stromaufwärts von quer zum SW-Wind liegenden voralpinen Moränenhügeln (Titterten, Stallikon) doch ziemlcih einheitliche RR-Verteilung ... typischer "Landregen"!
Ein wenig mehr Regen als die 2 mm von gestern brauchen wir dann schon noch in nächster Zeit. Seit dieser Woche ist auch der Wasserspeicher am Nordhang weggeschmolzen.
Beachtlich sind die relativ hohen Regenmengen im Luv des Schwarzwaldes (bis annähernd 20 mm). Da hat wohl die Mischung aus Windrichtung (W/SW), Feuchtigkeit und Topografie für einmal ideal gepasst.
@Cyrill:
Wie bei Warmfronten üblich gabs auch bei diesem Exemplar keine Höhenkaltluft, die im Rücken der Warmfront nachgeschossen kam. Es gab also keine Labilisierung und auch keine zusätzlichen Hebungsprozesse, wie es im Fall einer Kaltfront aus West/Nordwest der Fall gewesen wäre. Das war m.E. eine ziemlich typische Aufgleitlage (Warmluft schiebt sich über kältere Luft in Bodennähe => leichter Landregen), die aber punktuell durch topografische Effekte kräftigere NS-Mengen brachte.
Zuletzt geändert von Tinu (Männedorf) am Sa 2. Apr 2011, 10:26, insgesamt 1-mal geändert.
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert