Nachdem gestern mancherorts Verzweiflung um sich griff, überwiegt nun doch die Erkenntnis, dass Weihnachten und Schnee schon lange nicht mehr zeitlich so gut zueinander gefunden haben. Noch am Donnerstag stiegen die Erwartungen bezüglich Neuschnee im Gleichtakt mit den neuen Modellläufen. Dabei ging die Unsicherheit der Lage etwas vergessen. Aufgleitniederschläge in dieser Konstellation sind eine heikle Sache: etwas weniger Advektion in der Höhe oder am Boden, etwas mehr oder weniger Feuchte oder um ein paar Grad verdrehte Winde, und schon schmelzen die prognostizierten NS-Summen wie Schnee auf dem warmen Boden zu Eschlikon.

Für die Konservierung des Schnees sieht es im Moment besser aus als auch schon. Bis und mit MO ist es eisig (http://www.sturmforum.ch/viewtopic.php?f=2&t=7365). Danach gerät die Schweiz ins isobarische Niemandland. In der Höhe wird es milder und entlang der Voralpen kommt zeitweise etwas Föhn auf (Südost), doch bleibt die Durchlüftung mit Atlantikluft aus. Allerdings ist das Wasseräquivalent der Schneedecke auch nicht gerade umwerfend (in ZH-Wipkingen ein paar cm Puderzucker).
Die Zirkulation auf der Nordhemisphäre bleibt praktisch an Ort und Stelle, und es könnte gut sein, dass der (gleiche) Trog aus Osten zum Silvester wieder über die Alpen zurückkommt. Zonale Witterung ist weiterhin nicht in Sicht.
Gruess, Mat
Hier die Rossby-Wellen (zum Zählen) an Silvester:
