21.04.2010 Modis / Terra

Brennende Plattform
Das braune Links oben: Mississippi-Delta

Brennende Plattform. Giftiges Erdöl sprudelt aus 1500 Meter Tiefe in den Golf von Mexiko.
Bereits sind 5000 Quadratkilometer Meeresoberfläche verseucht. Eine Katastrophe Sondergleichen bahnt sich an.



http://topics.nola.com/tag/oil-spill-gu ... tos-8.html
Photos from the Times-Picayune - NOLA.com
http://topics.nola.com/tag/oil-spill-gu ... hotos.html

26.04.2010 ESA MIRAVI

Sichtbare Ölspuren:
Bild Unten:
Radar-Bild vom 26.04. 2010

Robots Work to Stop Leak of Oil in Gulf – April 27th, 2010
http://www.eosnap.com/?p=15409
Zitat: Tages Anzeiger Online
Öl, so weit das Auge reicht
Von Kevin McGill. Aktualisiert um 14:54 Uhr
An der Südküste der USA bahnt sich eine der grössten Umweltkatastrophen der letzten Jahre an. Helfer versuchen verzweifelt, Hunderttausende Liter Rohöl aufzufangen, die täglich ins Meer fliessen.
Die Köchin Oleander Benton war gerade in der Wäschekammer, als das Licht ausging. Dann krachte es. Die Bohrinsel «Deepwater Horizon» erbebte, Teile der Decke fielen herunter. Benton rannte durch die Gänge, immer einem Mann im weissen T-Shirt hinterher. «Ich konnte nichts sehen, ausser dem Mann. Er sagte immer wieder: ‹Komm hier lang, komm da lang.› Er hat mich zum Rettungsboot geführt.» Sie schaffte es über das mit Ölschlamm verschmierte Deck ins Boot, in Sicherheit. 115 Menschen konnten sich retten, elf Arbeiter werden vermisst und sind vermutlich tot.
Eine Woche nach der Explosion der inzwischen untergegangenen Plattform breitet sich an der Unglücksstelle ein schillernder Ölteppich aus, so weit wie das Auge reicht. Experten bemühen sich mit allen erdenklichen Mitteln, eine Umweltkatastrophe an der Südküste der USA zu verhindern. Mit Tauchrobotern versuchten sie, Ventile gängig zu machen und so das Leck an der Bohrstelle abzudichten, aus dem tagtäglich rund 160'000 Liter Rohöl ins Meer fliessen.
Auffangglocke geplant
Wenn das den Experten nicht rasch gelingt, werden sie möglicherweise eine neue Bohrung niederbringen müssen, um das Öl abzuleiten. Der Ölmulti BP hat dafür bereits zwei weitere Bohrinseln aufgetrieben. Doch eine Entlastungsbohrung kann zwei Monate brauchen - und bis dahin droht längst eine Ölpest an den Küsten mehrerer US-Staaten, von den weissen Sandstränden Floridas bis zu den Sümpfen Louisianas.
Zudem plant BP, eine riesige Kuppel auf den Meeresgrund hinabzulassen, um das austretende Öl aufzufangen und nach oben in einen Tanker zu pumpen. Bis die Ausrüstung vor Ort ist, kann ein Monat vergehen. «Das System ist schon in flacherem Wasser eingesetzt worden, aber noch nie in 1500 Metern Tiefe, also müssen wir vorsichtig sein», erklärte ein Unternehmensvertreter.
Auswirkungen nicht abzuschätzen
In drei Tagen schon könnte die Brühe an Land schwappen. Der schillernde Ölteppich bewegt sich langsam nordwärts und breitet sich zugleich in östliche und westliche Richtung aus. Am Montagnachmittag war er noch knappe 50 Kilometer von den Chandeleur-Inseln vor Louisiana entfernt.
Der Ozeanograph George Crozier vom Dauphin Island Sea Lab in Alabama beobachtet die Luft- und Meeresströmungen und versucht abzuschätzen, wohin das Öl treibt. Pensacola in Florida bilde vermutlich den Ostzipfel des gefährdeten Gebiets, meint er, wenn auch die Auswirkungen nicht abzusehen seien. «Etwas in dieser Grössenordnung haben wir noch nie gesehen», sagt er. «Das Problem werden die Strände selbst sein. Dort wird man es wirklich sehen.»
Sorge um Ökosystem
Die Besorgnis gilt vor allem den Chandeleur- und Breton-Inseln vor Louisiana, wo Tausende Vögel brüten. «Das ist ohnehin ein fragiles System», erklärt der Wissenschaftler Mark Kulp von der Universität New Orleans. «Es wäre verheerend, wenn diesem System etwas passiert.»
Gefährdet sind auch die Austernbänke in der Breton-Meerenge östlich des Mississippis. Die Muschelzüchter können nur abwarten. «Das ist unser ertragreichstes Gebiet», erklärt John Tesvich, Austernfischer in vierter Generation. Wenn das Öl kommt, sind 1600 Hektar Austernbänke seiner Firma in Gefahr. Er hält nicht viel von der Idee, sie auf gut Glück umzusiedeln. «Du weisst doch nicht, wohin. Vielleicht bringst du sie wohin, wo es noch schlimmer wird.»
http://www.tagesanzeiger.ch/mobile/pano ... index.html
Zitat: Spiegel Online 27.04.2010
Nach Explosion auf Bohrinsel: Öl strömt weiter in den Golf von Mexiko
Die Gefahr einer Umweltkatastrophe ist noch immer nicht gebannt: Eine Woche nach dem Unglück auf einer Bohrinsel im Golf von Mexiko strömt weiterhin Öl ins Meer. Roboter sollen das Leck nun schließen.
Washington - Experten des Ölkonzerns BP versuchen auch eine Woche nach dem Unglück auf der Bohrinsel "Deepwater Horizon" noch, zwei Lecks am Förderrohr in rund 1500 Metern Tiefe abzudichten. Bis Montagabend (Ortszeit) waren mehrere Versuche gescheitert, dies mit Mini-Robotern zu bewerkstelligen. Der Ölteppich breitet sich weiter aus.
Der auf dem Meer treibende Ölfilm hat nach Angaben der US-Küstenwache vom Dienstag streckenweise bereits eine Länge von rund 120 Kilometern erreicht. An einigen Stellen sei er über 70 Kilometer breit. Allerdings handle es sich nicht um einen dickflüssigen Ölteppich, sondern eher um ein dünnes Wasser-Öl-Gemisch, heißt es. Derzeit halten Winde das Öl ab, rasch auf die US-Küste zuzutreiben.
Für den Fall, dass die Versuche weiter scheitern sollten, mit Hilfe von Untersee-Robotern die beiden Lecks zu schließen, bereiten BP-Rettungsexperten bereits eine andere Aktion vor. Dabei soll neben der bestehenden Ölquelle eine Entlastungsbohrung vorgenommen werden. Diese Manöver würden aber zwei oder drei Monate dauern.
jdl/dpa
Zitat : Tages Anzeiger 28.04.2010
Das Abfackeln des Ölteppichs könnte gelingen

Aktualisiert um 12:01 Uhr
Wird der Ölteppich im Golf von Mexiko angezündet? Bei gewissen Bedingungen könnte dies eine gute Lösung sein. Wie einst schon 1993.
Im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko erwägen die US-Behörden, den Ölteppich im Meer kontrolliert zu verbrennen. Das könnte für die Umwelt ein Segen sein : Durch kontrolliertes Abfackeln direkt am Unglücksort (lateinisch: in situ) * kann ein Ölteppich auf See fast ganz beseitigt werden. Dieses «In-Situ Burning» ist nur möglich bei ruhiger See, schwachem Wind und einer Stärke des Ölfilms von mindestens zwei Millimetern.
Oft ist das Abfackeln nur in den ersten Tagen nach Entstehen eines Ölfilms möglich, weil die leicht brennbaren Bestandteile des Öls schnell verdunsten. Im günstigsten Fall können mit dieser Methode bis zu 99 Prozent des Öls beseitigt werden. Im Jahr 1993 wurden vor der Küste von Neufundland (Kanada) mehr als 90 Prozent von dort ausgelaufenem Öl abgebrannt.
Es dürfen keine Wohngebiete im Bereich der Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid enthaltenden Abgaswolke liegen. Zu kurzfristigen Umweltbelastungen durch den schwarzen Rauch kommen Verbrennungsrückstände, die das Meer verschmutzen. Trotzdem wird Öl abgefackelt, wenn es die einzige Möglichkeit ist, noch eine Ölpest an der Küste zu verhindern.
(sam/sda)
Erstellt: 28.04.2010, 11:54 Uhr
* Das lateinische Wort; Vermutlich um darzulegen , dass jetzt sie Intelligenteren am Werken sind, oder so.

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Zitat: Süddeutsche Zeitung

Der Ölteppich
Im Bild als weißer Strudel rechts zu erkennen - reichte am Dienstag bis etwa 32 Kilometer vor der Küste von Louisiana. Er bedeckt mittlerweile eine Fläche von 128 mal 77 Kilometern.
Das Mississippi Delta ist oben links zu sehen; das Nationale Delta Wildtier-Reservat erstreckt sich bis hinaus in den Golf.
Foto: ESA

Bilder: Süddeutsche Zeitung 28-04.2010
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