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Oel des Todes ! Die Tragödie im Golf von Mexiko

Erdbeben, Kameras, Forumkritik usw.
URBI

Oel des Todes ! Die Tragödie im Golf von Mexiko

Beitrag von URBI »

BEGINN



21.04.2010 Modis / Terra



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Brennende Plattform




Das braune Links oben: Mississippi-Delta


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Brennende Plattform. Giftiges Erdöl sprudelt aus 1500 Meter Tiefe in den Golf von Mexiko.
Bereits sind 5000 Quadratkilometer Meeresoberfläche verseucht. Eine Katastrophe Sondergleichen bahnt sich an.



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http://topics.nola.com/tag/oil-spill-gu ... tos-8.html
Photos from the Times-Picayune - NOLA.com
http://topics.nola.com/tag/oil-spill-gu ... hotos.html


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26.04.2010 ESA MIRAVI
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Sichtbare Ölspuren:
Bild Unten:
Radar-Bild vom 26.04. 2010

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Robots Work to Stop Leak of Oil in Gulf – April 27th, 2010
http://www.eosnap.com/?p=15409



Zitat: Tages Anzeiger Online

Öl, so weit das Auge reicht
Von Kevin McGill. Aktualisiert um 14:54 Uhr
An der Südküste der USA bahnt sich eine der grössten Umweltkatastrophen der letzten Jahre an. Helfer versuchen verzweifelt, Hunderttausende Liter Rohöl aufzufangen, die täglich ins Meer fliessen.

Die Köchin Oleander Benton war gerade in der Wäschekammer, als das Licht ausging. Dann krachte es. Die Bohrinsel «Deepwater Horizon» erbebte, Teile der Decke fielen herunter. Benton rannte durch die Gänge, immer einem Mann im weissen T-Shirt hinterher. «Ich konnte nichts sehen, ausser dem Mann. Er sagte immer wieder: ‹Komm hier lang, komm da lang.› Er hat mich zum Rettungsboot geführt.» Sie schaffte es über das mit Ölschlamm verschmierte Deck ins Boot, in Sicherheit. 115 Menschen konnten sich retten, elf Arbeiter werden vermisst und sind vermutlich tot.

Eine Woche nach der Explosion der inzwischen untergegangenen Plattform breitet sich an der Unglücksstelle ein schillernder Ölteppich aus, so weit wie das Auge reicht. Experten bemühen sich mit allen erdenklichen Mitteln, eine Umweltkatastrophe an der Südküste der USA zu verhindern. Mit Tauchrobotern versuchten sie, Ventile gängig zu machen und so das Leck an der Bohrstelle abzudichten, aus dem tagtäglich rund 160'000 Liter Rohöl ins Meer fliessen.

Auffangglocke geplant

Wenn das den Experten nicht rasch gelingt, werden sie möglicherweise eine neue Bohrung niederbringen müssen, um das Öl abzuleiten. Der Ölmulti BP hat dafür bereits zwei weitere Bohrinseln aufgetrieben. Doch eine Entlastungsbohrung kann zwei Monate brauchen - und bis dahin droht längst eine Ölpest an den Küsten mehrerer US-Staaten, von den weissen Sandstränden Floridas bis zu den Sümpfen Louisianas.

Zudem plant BP, eine riesige Kuppel auf den Meeresgrund hinabzulassen, um das austretende Öl aufzufangen und nach oben in einen Tanker zu pumpen. Bis die Ausrüstung vor Ort ist, kann ein Monat vergehen. «Das System ist schon in flacherem Wasser eingesetzt worden, aber noch nie in 1500 Metern Tiefe, also müssen wir vorsichtig sein», erklärte ein Unternehmensvertreter.

Auswirkungen nicht abzuschätzen

In drei Tagen schon könnte die Brühe an Land schwappen. Der schillernde Ölteppich bewegt sich langsam nordwärts und breitet sich zugleich in östliche und westliche Richtung aus. Am Montagnachmittag war er noch knappe 50 Kilometer von den Chandeleur-Inseln vor Louisiana entfernt.

Der Ozeanograph George Crozier vom Dauphin Island Sea Lab in Alabama beobachtet die Luft- und Meeresströmungen und versucht abzuschätzen, wohin das Öl treibt. Pensacola in Florida bilde vermutlich den Ostzipfel des gefährdeten Gebiets, meint er, wenn auch die Auswirkungen nicht abzusehen seien. «Etwas in dieser Grössenordnung haben wir noch nie gesehen», sagt er. «Das Problem werden die Strände selbst sein. Dort wird man es wirklich sehen.»

Sorge um Ökosystem

Die Besorgnis gilt vor allem den Chandeleur- und Breton-Inseln vor Louisiana, wo Tausende Vögel brüten. «Das ist ohnehin ein fragiles System», erklärt der Wissenschaftler Mark Kulp von der Universität New Orleans. «Es wäre verheerend, wenn diesem System etwas passiert.»

Gefährdet sind auch die Austernbänke in der Breton-Meerenge östlich des Mississippis. Die Muschelzüchter können nur abwarten. «Das ist unser ertragreichstes Gebiet», erklärt John Tesvich, Austernfischer in vierter Generation. Wenn das Öl kommt, sind 1600 Hektar Austernbänke seiner Firma in Gefahr. Er hält nicht viel von der Idee, sie auf gut Glück umzusiedeln. «Du weisst doch nicht, wohin. Vielleicht bringst du sie wohin, wo es noch schlimmer wird.»
http://www.tagesanzeiger.ch/mobile/pano ... index.html





Zitat: Spiegel Online 27.04.2010
Nach Explosion auf Bohrinsel: Öl strömt weiter in den Golf von Mexiko


Die Gefahr einer Umweltkatastrophe ist noch immer nicht gebannt: Eine Woche nach dem Unglück auf einer Bohrinsel im Golf von Mexiko strömt weiterhin Öl ins Meer. Roboter sollen das Leck nun schließen.

Washington - Experten des Ölkonzerns BP versuchen auch eine Woche nach dem Unglück auf der Bohrinsel "Deepwater Horizon" noch, zwei Lecks am Förderrohr in rund 1500 Metern Tiefe abzudichten. Bis Montagabend (Ortszeit) waren mehrere Versuche gescheitert, dies mit Mini-Robotern zu bewerkstelligen. Der Ölteppich breitet sich weiter aus.

Der auf dem Meer treibende Ölfilm hat nach Angaben der US-Küstenwache vom Dienstag streckenweise bereits eine Länge von rund 120 Kilometern erreicht. An einigen Stellen sei er über 70 Kilometer breit. Allerdings handle es sich nicht um einen dickflüssigen Ölteppich, sondern eher um ein dünnes Wasser-Öl-Gemisch, heißt es. Derzeit halten Winde das Öl ab, rasch auf die US-Küste zuzutreiben.

Für den Fall, dass die Versuche weiter scheitern sollten, mit Hilfe von Untersee-Robotern die beiden Lecks zu schließen, bereiten BP-Rettungsexperten bereits eine andere Aktion vor. Dabei soll neben der bestehenden Ölquelle eine Entlastungsbohrung vorgenommen werden. Diese Manöver würden aber zwei oder drei Monate dauern.

jdl/dpa





Zitat : Tages Anzeiger 28.04.2010
Das Abfackeln des Ölteppichs könnte gelingen

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Aktualisiert um 12:01 Uhr
Wird der Ölteppich im Golf von Mexiko angezündet? Bei gewissen Bedingungen könnte dies eine gute Lösung sein. Wie einst schon 1993.

Im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko erwägen die US-Behörden, den Ölteppich im Meer kontrolliert zu verbrennen. Das könnte für die Umwelt ein Segen sein : Durch kontrolliertes Abfackeln direkt am Unglücksort (lateinisch: in situ) * kann ein Ölteppich auf See fast ganz beseitigt werden. Dieses «In-Situ Burning» ist nur möglich bei ruhiger See, schwachem Wind und einer Stärke des Ölfilms von mindestens zwei Millimetern.

Oft ist das Abfackeln nur in den ersten Tagen nach Entstehen eines Ölfilms möglich, weil die leicht brennbaren Bestandteile des Öls schnell verdunsten. Im günstigsten Fall können mit dieser Methode bis zu 99 Prozent des Öls beseitigt werden. Im Jahr 1993 wurden vor der Küste von Neufundland (Kanada) mehr als 90 Prozent von dort ausgelaufenem Öl abgebrannt.

Es dürfen keine Wohngebiete im Bereich der Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid enthaltenden Abgaswolke liegen. Zu kurzfristigen Umweltbelastungen durch den schwarzen Rauch kommen Verbrennungsrückstände, die das Meer verschmutzen. Trotzdem wird Öl abgefackelt, wenn es die einzige Möglichkeit ist, noch eine Ölpest an der Küste zu verhindern.

(sam/sda)
Erstellt: 28.04.2010, 11:54 Uhr


* Das lateinische Wort; Vermutlich um darzulegen , dass jetzt sie Intelligenteren am Werken sind, oder so. :lol:


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Zitat: Süddeutsche Zeitung

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Der Ölteppich
Im Bild als weißer Strudel rechts zu erkennen - reichte am Dienstag bis etwa 32 Kilometer vor der Küste von Louisiana. Er bedeckt mittlerweile eine Fläche von 128 mal 77 Kilometern.

Das Mississippi Delta ist oben links zu sehen; das Nationale Delta Wildtier-Reservat erstreckt sich bis hinaus in den Golf.
Foto: ESA


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Bilder: Süddeutsche Zeitung 28-04.2010







Mehr folgt...




Urbi
Zuletzt geändert von URBI am Mi 5. Mai 2010, 23:34, insgesamt 3-mal geändert.

Schnittlauch

Re: Oel des Todes ! Die Tragödie im Golf von Mexiko

Beitrag von Schnittlauch »

Völlig ins Blaue gedacht:

Das war volle Absicht. Mit irgend einem Asset muss man ja noch Geld machen können.


URBI

Re: Oel des Todes ! Die Tragödie im Golf von Mexiko

Beitrag von URBI »

Die Voraussage der Wellen ( Richtung und Höhe)

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Zur Seite:
Passageweather.com






Zitat: Tages Anzeiger Online 29.04.2010

Neues Leck entdeckt Ölteppich angezündet

Am Ort des Bohrinselunglücks im Golf von Mexiko ist ein weiteres Leck entdeckt worden.
Unterdessen begann die Küstenwacht damit, das ausgelaufene Öl abzufackeln.


Wegen der Ölpest im Golf von Mexiko hat der Gouverneur des US-Bundesstaates Louisiana Nothilfen beantragt. Er wolle diese zusätzlichen Gelder der US-Regierung dazu verwenden, um die höchst empfindliche Fauna an der Küste zu schützen, teilte Gouverneur Bobby Jindal mit.

Teile des Ölteppichs könnten neuesten Vorhersagen zufolge bereits am Donnerstag auf Land treffen. «Unsere höchste Priorität ist es, unsere Bürger und die Umwelt zu schützen», erklärte Jindal. Die Zusatzmittel seien für seinen Bundesstaat «von entscheidender Bedeutung», um das Ausmass der Naturkatastrophe einzugrenzen.

Für Louisiana könnte der Ölteppich verheerende Folgen haben: Die Sumpflandschaft an der Küste ist Lebensraum für zahlreiche Tierarten, vor allem für Wasservögel. Zudem ist der Bundesstaat auf die Fischindustrie als Wirtschaftszweig angewiesen.

5000 Barrel Öl pro Tag

Die Behörden hatten am Mittwochabend ein drittes Leck am Bohrloch entdeckt, aus dem seit dem Sinken der Bohrplattform in der vergangenen Woche Öl austritt. Nach Angaben der US-Küstenwache floss damit täglich fünf Mal so viel Öl aus als bisher geschätzt.

Derzeit müsse davon ausgegangen werden, dass pro Tag bis zu 5000 Barrel Öl auslaufen, erklärte die Küstenwache. Das Betreiberunternehmen der untergegangenen Plattform, der britische Ölkonzern BP, bestätigte den Fund eines weiteren Lecks, wies die Angaben zur austretenden Ölmenge aber zurück.

Ein BP-Vertreter sagte dem US-Sender CNN, dass nach neuesten Berechnungen rund 666 Tonnen Rohöl täglich aus den Lecks strömten. Zuvor war noch von knapp 140 Tonnen gesprochen worden. Gegen Mitternacht mitteleuropäischer Zeit war im Kampf gegen die Ölpest erstmals ein Abschnitt abgefackelt worden.

Erster Versuch

Unterdessen begann die Küstenwacht damit, das ausgelaufene Öl abzufackeln. Zunächst wurde Öl testweise auf einer begrenzten Fläche in der Nähe des Mississippi-Deltas in Brand gesetzt, sagte ein Sprecher am Mittwoch in New Orleans. Die Behörden wollen mit dem Abbrennen eine Umweltkatastrophe verhindern. Zuvor war der Versuch gescheitert, die Lecks mit Hilfe von Tauchrobotern abzudichten.

Das kontrollierte Abbrennen eines Ölteppichs wurde bereits nach einem Unglück vor Neufundland im Jahr 1993 angewandt. Damals wurden etwa 50 bis 99 Prozent des entzündeten Öls vernichtet. Dabei kommt es allerdings auch zu erheblicher Luftverschmutzung. Die US-Behörde für Ozeane und Atmosphäre (NOAA) erklärte, Vögel und Säugetiere könnten eher einem Feuer als einem Ölteppich entkommen. Die Auswirkungen auf Fische und andere Meerestiere seien aber unklar.

(sam/sda/ddp)
Erstellt: 29.04.2010, 06:19 Uhr
Aktualisiert um 07:42 Uhr




Zitat: Der Tagesspiegel 29.04.2010

Feuer ins Öl - drittes Leck entdeckt

Ein drittes Leck wurde entdeckt, im Golf von Mexiko droht eine Katastrophe – die Behörden wollen sie durch Abfackeln abwenden.

Der gigantische Ölteppich im Golf von Mexiko bereitet nun selbst industrienahen Kreisen Sorge. Das „Wall Street Journal“ verteidigt gewöhnlich die Energiekonzerne und hält die Risiken der Hochseebohrinseln für beherrschbar. Am Mittwoch warnte das Blatt jedoch, der umweltgefährdende Schlick drohe am Wochenende die US-Küste zu erreichen. Nach Angaben der US-Küstenwache ist am späten Mittwochabend außerdem ein drittes Leck entdeckt worden, aus dem Öl ins Wasser austritt, dies teilte die Agentur AFP mit. Demnach wird nach Angaben des Senders CNN nun geschätzt, dass pro Tag fast 666 Tonnen Rohöl ins Meer gelangen - fast fünf Mal so viel wie bisher angenommen.

Am Dienstag vergangener Woche war es auf der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ 70 Kilometer vor der Küste zu einer schweren Explosion gekommen; sie sank zwei Tage später. Die bisherigen Versuche, die Katastrophe einzudämmen, hätten wenig Wirkung gezeigt, schreibt die Zeitung in einem prominent platzierten Artikel. Der Ölteppich habe sich auf eine Fläche von 160 mal 65 Kilometer ausgedehnt. Das entspreche der Größe der Karibikinsel Jamaika. Der Abstand zum hoch sensiblen Ökosystem des Mississippideltas betrage nur noch rund 30 Kilometer.

Dem jüngsten Abwehrplan gewinnt das Blatt wenig ab. Die Ölfirma BP und die Behörden haben am Mittwoch begonnen, einen Teil des auf der Wasseroberfläche treibenden Schlicks „kontrolliert zu verbrennen“. Das werde die Luft jedoch verschmutzen und gilt bestenfalls als kleineres Übel im Vergleich zu den Folgen, wenn der Ölteppich auf die Strände und in die Marschen von Louisiana, Mississippi und Alabama schwappe.

Diese Zuspitzung hat die Tonlage verändert, mit der Medien und Politik auf das Unglück reagieren. Anfangs stand das Schicksal der Besatzung im Vordergrund. Von der 126 Arbeitern werden elf vermisst und gelten als tot. In den Folgetagen berichteten Zeitungen, zum Teil mit kaum verhüllter Faszination über die technischen Dimensionen der Schutzmaßnahmen: über ferngesteuerte Tiefseeroboter, die das Bohrloch in 1,7 Kilometer Tiefe abdichten sollen, sowie den alternativen Plan, eine „Kuppel“ über dem Bohrloch zu errichten, die das austretende Öl auffängt. Von dort sollte es durch Röhren zu Spezialschiffen geleitet werden, die das umweltschädliche Gemisch verarbeiten. Als dritte Option gelten Entlastungsbohrungen, um den Öldruck unter der Unglücksbohrstelle zu verringern und das Leck zu stoppen. Doch das kann mehrere Wochen dauern und käme zu spät, um die Küste vor einer Ölpest zu bewahren.

Nun fürchten die Behörden offenbar, es könne zu Szenen wie 1989 in Alaska kommen, nachdem der Tanker „Exxon Valdez“ auf ein Riff gelaufen war. Damals rüttelten Bilder von ölverklebten Seevögeln, toten Fischen in Massen und schlierig-schwarzen Stränden die Öffentlichkeit auf. Vor wenigen Tagen hofften selbst wirtschaftskritische Medien noch, diese Ölpest werde glimpflicher ausgehen. Da sich das Unglück fern der Küste ereignet habe, bleibe genug Zeit für Abwehrmaßnahmen. Doch Mary Landry, Admiralin der Küstenwache, warnt, der Ölteppich könne „einer der folgenreichsten in der Geschichte der USA“ werden.

Auch in der Politik kündigen sich Konsequenzen an. Vor einem Monat hatte Präsident Obama eine neue Energiestrategie verkündet. Um die Abhängigkeit der USA von Öl- und Gasimporten zu verringern, wollte er weitere Gebiete der Golf- und der Atlantikküste Amerikas für die Ölförderung öffnen. Nun verlangen Abgeordnete seiner Partei, den Kurs zu überprüfen. „Wir sehen, was auf einer Bohrinsel passieren kann, die als hochmodern gilt“, sagt Benjamin Cardin, der Maryland vertritt. „Die Risiken sind sehr hoch. Wenn die Regierung behauptet, sie könne unsere Strände verlässlich schützen, dann liegt sie falsch.“

Befürworter einer stärkeren heimischen Ölförderung widersprechen. Man solle keine übertriebenen Schlüsse aus einem einzelnen Unglück ziehen. Doch Innenminister Ken Salazar hat eine Untersuchung gegen BP, den Betreiber der Bohrinsel, eingeleitet. Die Debatte wird die Meinung der Bürger im Jahr der Kongresswahlen beeinflussen. Unterdessen kosten die Schutzmaßnahmen BP jeden Tag sechs Millionen Dollar. Unglücke verteuern auch das ökonomische Kalkül.





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Bilder: Der Tagesspiegel


Lieblich schillernd, das Auge verzaubernd.
Welch ein Glück, diese Faszination des Lichtes ,
sich brechend in allen Farben.

Stolz reitend auf der Wellen Kämme .
Und die Sorgen zugetan dem himmlischen Wille.

Schauen zu dürfen.
Wunder der Natur.
Des Menschen Werk.


Urbi
Zuletzt geändert von URBI am Do 29. Apr 2010, 12:46, insgesamt 8-mal geändert.

URBI

Re: Oel des Todes ! Die Tragödie im Golf von Mexiko

Beitrag von URBI »

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Öl auf dem Wasser (am 27. April 2010): Nur wenige Forscher weltweit befassen sich überhaupt mit dem kontrollierten Abbrennen von Öl nach Unglücksfällen oder Pipelinelecks. Sie entwickeln die Technik vor allem für den Einsatz in den eisbedeckten Gewässern der Arktis, wo kaum andere Strategien nach einem schweren Ölunfall zur Verfügung stehen. Zehntausende Liter Öl können innerhalb von Stunden verbrennen. Dem Einsatz des Verfahrens im Golf von Mexiko stehen Fachleute trotzdem kritisch gegenüber.

Spiegel Online:

Flammenexperiment mit ungewissem Ausgang

Drittes Öl-Leck stürzt Helfer in Zeitnot


Fotostrecke: 20 Bilder




Zitat: Spiegel Online

Die Küstenwacht hat bereits damit begonnen, das ausgelaufene Öl abzufackeln. Zunächst wurde Öl testweise auf einer begrenzten Fläche in der Nähe des Mississippi-Deltas in Brand gesetzt, sagte ein Sprecher in New Orleans. Die Behörden wollen mit dem Abbrennen eine noch größere Umweltkatastrophe verhindern.

"Die Lage ist wirklich ernst. Aber wir haben einen Plan"

Das Team des britischen Ölkonzerns BP fackelte einen zuvor sorgfältig ausgesuchten Teil des Ölteppichs ab, der sich stetig der Küste Louisianas nähert. Vögel an den Stränden würden rechtzeitig verscheucht, bevor der Film die Küste erreiche, etwa durch Feuerwerke und andere Lärmquellen, sagte Konteradmiralin Mary Landry von der Küstenwache. Ihren Angaben zufolge wurden in den gefährdeten Regionen der US-Anrainerstaaten - neben Louisiana auch Mississippi, Alabama, Texas und Florida - insgesamt fünf Stationen zur Vorbereitung von Schutzmaßnahmen errichtet. "Die Lage ist wirklich ernst", sagte Landry. "Aber wir haben einen Plan. Wir sind auf alles vorbereitet."









Urbi
Zuletzt geändert von URBI am Do 29. Apr 2010, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.

URBI

Re: Oel des Todes ! Die Tragödie im Golf von Mexiko

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Zitat: Tages Anzeiger Online

Öl-Katastrophe vor Louisiana: Kriegsmarine aufgeboten - Öl erreicht Mississippi-Delta

Vor der Südküste der USA kämpfen Soldaten und Fischer gemeinsam gegen das Öl, das von der gesunkenen Bohrinsel her in Richtung Ufer treibt. Ihnen bleiben nur noch wenige Stunden.


Hoffen und Bangen an der amerikanischen Golfküste: Einsatzkräfte arbeiten am Freitagmorgen mit Hochdruck daran, das Öl im Golf einzudämmen. Erste Ausläufer des Ölteppichs haben vor 7 Uhr Schweizer Zeit die Küste erreicht. Nahe des hoch sensiblen Mississipi-Deltas schwappe der Ölteppich an Land, teilten die örtlichen Behörden mit.

Amerikanische Umweltschützer befürchten eine der schlimmsten Öko-Katastrophen der vergangenen Jahre. Der amerikanische Präsident hat die Gegend zum Katastrophengebiet erklärt und die Marine vor Ort gesandt. Sie bereitet auf dem Luftwaffenstützpunkt Pensacola in Florida Geräte vor, um das Öl von der Wasseroberfläche abzuschöpfen.

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. «Seit etwa 30 Minuten können wir das Öl riechen», sagte ein Austernzüchter in der Nacht auf Freitag in der Ortschaft Empire an der Küste von Louisiana. «Jetzt wissen wir, dass es näher kommt und uns hier treffen wird.» Die Fischer in der Region haben sich am Donnerstag zu einer Krisensitzung getroffen, um ihre eigene Katastrophenhilfe zu besprechen. Am späten Nachmittag Ortszeit fuhren sie teilweise in ihren eigenen Booten hinaus, um der Küstenwache zu helfen. Viele der Einwohner in den Küstenorten leben hier von der Fischerei, der Shrimp- oder Austernzucht.

«Anlass zu ernster Sorge»

Um die Küste vor dem Ölteppich zu schützen, hat die Küstenwache am Donnerstag mehr als 50 Kilometer Barrieren ausgelegt. Doch der Schutzwall versagte: Die mehr als 1,50 Meter hohen Wellen schwappten über ihn hinweg. Die Küstenwache hatte darauf gehofft, am Donnerstag Öl auf dem Meer abzufackeln. Das hätten allerdings Wetter und Wellengang verhindert. «Sobald es ein passendes Fenster dafür gibt, werden wir damit weitermachen», sagte eine Sprecherin.

Der Südküste der USA droht die schwerste Umweltkatastrophe seit Jahrzehnten: Das Öl droht in die Sumpfgebiete des Mississippi-Deltas vorzudringen. Hunderte von Fisch-, Vogel- und anderen Arten sind akut bedroht. Ebenfalls gefährdet sind Austernbänke und die Fanggründe für Krustentiere. Der Gouverneur von Louisiana, Bobby Jindal, rief den Notstand aus. «Das gibt Anlass zu erster Sorge», sagte David Kennedy von der Meeresschutzbehörde NOAA. «Ich bin schockiert. Das ist eine sehr, sehr grosse Sache.»



Am Mittwoch wurde klar, dass das Öl aus der Ölbohrplattform ungehindert aus drei verschiedenen Lecks strömt.

Am Tag fliessen so rund 5000 Barrel (795'000 Liter) ins Meer, fünf Mal so viel wie anfangs vermutet.

Inzwischen wird es für möglich gehalten, dass das Ausmass der Tankerkatastrophe der «Exxon Valdez» übertroffen werden könnte. Damals flossen 1989 im Prinz-William-Sund in Alaska 41,64 Millionen Liter Öl ins Meer. Im Golf von Mexiko könnte dieses Ausmass in etwa drei Monaten erreicht sein - so lange dürfte es nach Schätzungen dauern, bis ein zweites Bohrloch fertiggestellt ist, um den Druck von der zerstörten Ölplattform zu nehmen.

Unterdessen wächst der Druck auf den Mineralölkonzern BP. Barack Obama betonte, dass BP für die Bekämpfung des Ölteppichs zur Kasse gebeten werde. Ausserdem wurden erste Schadensersatzklagen von Krabbenfischern eingereicht. «Wir sind wirklich angewidert», sagte der Austernzüchter Byron Marinovitch. «Wir glauben nichts mehr, was von BP gesagt wird.»

Die 64 Kilometer vor der Küste gelegene «Deepwater Horizon» explodierte am 20. April. Dabei kamen vermutlich elf Arbeiter ums Leben.

(oku/sda/ddp)
Erstellt: 30.04.2010, 06:26 Uhr
Aktualisiert um 09:01 Uhr
Zuletzt geändert von URBI am Fr 30. Apr 2010, 10:05, insgesamt 1-mal geändert.

URBI

Re: Oel des Todes ! Die Tragödie im Golf von Mexiko

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Bilder: ESA 29.04.2010

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Bild: NASA 29.04.2010 ca 16:50 UTC
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Urbi
Zuletzt geändert von URBI am Fr 30. Apr 2010, 14:40, insgesamt 4-mal geändert.



URBI

Re: Oel des Todes ! Die Tragödie im Golf von Mexiko

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Pottwal:
"Wir sehen nur die Oberfläche,
aber das eigentliche Drama spielt sich darunter ab",
sagt Greenpeace-Experte Christoph Bussau.
"Das aus den Lecks strömende Öl steigt langsam im Meer auf,
wird durch die Strömungen weit verteilt
und verseucht die ganze Wassersäule unter dem Teppich."

Spiegel

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«Das Öl kommt und zerstört unser Leben»
Tages Anzeiger


«Alle werden ihre Arbeit verlieren», murmelt er düster, während er auf dem Pier frische Fische ausnimmt.

«Alle

Am schwersten lastet die Hilflosigkeit angesichts der herannahenden Katastrophe auf den Fischern von Venice. «Wir warten einfach darauf, dass das Öl kommt und die Grundlage unseres Lebens zerstört», sagt Brent Roy, der Kapitän eines Charter-Boots.


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US-Staaten rüsten sich gegen den schwarzen Tod
spiegel.de

Unaufhaltsam kommt der Ölteppich näher, jetzt haben weitere US-Bundesstaaten an der Südküste den Notstand ausgerufen. Tausende Hilfskräfte eilen ins Katastrophengebiet - und die Regierung macht Druck auf BP: Der Konzern müsse "härter, schneller, schlauer" arbeiten.


Spiegel-Thema:
Umweltdesaster: Alles zur Ölpest im Golf von Mexiko

Ölpest an US-Golfküste: Rohstoff-Roulette in der Tiefsee

Berauscht vom Bohr-Boom


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Mississippi-Delta in Gefahr: Das Öl erreicht den Fluss an der Küste von Louisiana.
Bild: KEYSTONE/AP
Tages Anzeiger



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Bild: AP
Süddeutsche Zeitung






Das «Wall Street Journal» weist darauf hin, dass die Sicherheitstechnik der «Deepwater Horizon» nicht auf dem modernsten Stand gewesen sei. Es habe ein Schalter gefehlt, mit dem das Bohrloch hätte verschlossen werden können.
Warum?
BP hatte zusammen mit anderen Ölfirmen im amerikanischen Parlament lobbyiert, dass diese Schalter anders als etwa in Norwegen und Brasilien nicht zur Vorschrift werden. Kein Wunder: Ein Stück kostet 500'000 Franken.

BP wollte Schuld auf Schweizer Firma abschieben
Tages Anzeiger





Der Geruch des Öls durchringt bereits die Luft im Südwesten Lousisianas, wie die Onlineausgabe der «Times Picayune» aus New Orleans berichtet. Die Gesundheitsbehörde hat begonnen, die Luftqualität zu messen. Der Geruch könne bei gewissen Menschen Übelkeit, Brechreiz und Kopfweh hervorrufen. Die Behörde rät Menschen mit entsprechenden Symptomen zu Hause zu bleiben.

Nach der Sint- die Ölflut
Tages Anzeiger



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nola.com

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Die Voraussage der Wellen ( Richtung und Höhe )
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Zur Seite:
Passageweather.com



Die Voraussage der Strömung 0 Meter
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polar.ncep.noaa.gov


Urbi
Zuletzt geändert von URBI am Sa 1. Mai 2010, 13:48, insgesamt 11-mal geändert.

URBI

Re: Oel des Todes ! Die Tragödie im Golf von Mexiko

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NASA Modis/Terra 01.05 ca. 16:40 UTC

Schlimmer
Tages Anzeiger


Die Grösse des Ölteppichs im Golf von Mexiko hat sich innerhalb eines Tages fast verdreifacht. Das Öl breite sich weit schneller aus, als bislang gedacht. Hatte der Ölteppich am Donnerstag noch eine Grösse von fast 3.000 Quadratkilometern, so waren es am Freitagabend rund 9.900 Quadratkilometer.

Nach den US-Staaten Louisiana und Florida riefen am Samstag auch die Bundesstaaten Alabama und Mississippi den Notstand aus. «Dieses Öl-Leck stellt eine ernsthafte Bedrohung für unsere Umwelt und Wirtschaft dar», sagte Alabamas Gouverneur Bob Riley.
Tages Anzeiger
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Starke Winde drücken verschmutztes Wasser über die Barrieren. An der Situation wird sich vermutlich auch nicht so schnell etwas ändern. Meteorologen zufolge werden über das Wochenende hohe Wellen erwartet. Sie könnten das Öl tief ins Marschland im Südosten Louisianas drücken.
Der Spiegel


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VIDEO: Venice awaits oil spill NOLA.com



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Pelikane und andere Vögel auf Breton Island an der südöstlichen Küste von Louisiana: "Das ist ein Desaster, jenseits jeden Ausmaßes, das ich je erlebt habe."
Der Spiegel


Größte Gefahr besteht vor allem für jene Vögel, die auf vorgelagerten Inseln wie Breton Island, Gosier, New Harbor oder den Chandeleur Islands leben. Viele von ihnen brüten derzeit, so etwa die majestätischen Braunpelikane, die gerade erst von der Roten Liste der bedrohten Arten gestrichen wurden. Auch Brandseeschwalben und Seeregenpfeifer nisten an den Stränden. Zierliche Rötelreiher und Ibisse staksen durch die Sümpfe. "Für die Vögel könnte das Timing nicht schlechter sein", sagt Driscoll, "in der Brutsaison sind sie dem Öl besonders schutzlos ausgeliefert."

Vor allem auf der Jagd geraten die Tiere häufig in die Ölfalle. Auch Nistplätze können in Gefahr geraten, wenn starke Winde öliges Wasser in die Kolonien drückt. Ist ein Vogel erst verölt, muss schnell gehandelt werden. "Das Federkleid von Seevögeln gleicht einer Daunenjacke", erläutert Jay Holcomb vom International Bird Rescue Research Center. Wenn der Vogel nass werde, habe er keine Möglichkeit mehr, seine Körpertemperatur zu regulieren und erfriere. Maximal ein bis zwei Tage könne ein verölter Vogel überleben, sagt Holcomb. Daher sei schnelles Handeln gefragt.
Der Spiegel


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"Aber wir haben einen Plan. Wir sind auf alles vorbereitet"



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Das Justizministerium hat ein Expertenteam nach New Orleans geschickt,
um die Folgen der Katastrophe zu beobachten.


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Bohren bis zum Bruch
Spiegel.de



War ein Ventil defekt, haben Ölarbeiter bei Probebohrungen versagt?
Experten streiten über die Ursachen für die Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko.
Die Risiken bei den Arbeiten waren bekannt, immer wieder kommt es zu schweren Unglücken
- doch die Industrie hat die Probleme verdrängt.


In 1500 Meter Wassertiefe im Golf von Mexiko strömen jede Minute 500 Liter Öl aus dem Meeresgrund - jetzt, gestern und auch schon vor einer Woche - seit die Ölplattform "Deepwater Horizon" am 22. April in der Tiefe versank. Und fast ebenso lange laborieren Experten der Ölfirma BP mit Hilfe ferngesteuerter Unterseeroboter an einem Bauteil herum, das mittlerweile traurige Berühmtheit erlangt hat.

Der Blowout-Preventer ist ein Sicherheitsventil direkt über dem Bohrloch einer jeden Bohrinsel. Eigentlich ist er dafür da, den Ölfluss im Katastrophenfall abzuwürgen. Im Fall der "Deepwater Horizon" jedoch hat er nicht funktioniert.

Und nun zeigt sich: Es ist nicht das erste Mal, dass es in der Bohrbranche Probleme mit dem Ventil gibt.



Gefährliche Risse im Zement


"Es ist wahrscheinlich, dass das Ausströmen des Gases an die Oberfläche etwas mit dem Zement zu tun hatte", sagt der ehemalige Ölingenieur Robert MacKenzie, der heute bei der Investmentbank FBR Captial Market arbeitet. Eine MMS-Studie von 2007 kommt zu dem Ergebnis, dass bei 18 von 39 Bohrlochexplosionen der Zement eine Rolle spielte.
Spiegel.de

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Urbi
Zuletzt geändert von URBI am So 2. Mai 2010, 16:57, insgesamt 11-mal geändert.

URBI

Re: Oel des Todes ! Die Tragödie im Golf von Mexiko

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02-05-2010
ESA



Zitat Süddeutsche Zeitung:

Die Ölpest vor der US-Küste stürzt BP in eine Krise

Dabei wollte sich Chef Hayward "mit der Schärfe eines Lasers" den Sicherheitsproblemen annehmen.

BP-Chef Tony Hayward hat die Bekämpfung der Ölpest im Golf von Mexiko zur Chefsache gemacht. In diesen Tagen ist der 53-Jährige im Katastrophengebiet unterwegs, um mit Experten die weitere Vorgehensweise zu koordinieren. Hayward weiß, dass sein Ruf als Krisenmanager auf dem Spiel steht.

Er selbst hatte bei seinem Amtsantritt vor zwei Jahren verkündet, dass er sich "mit der Schärfe eines Lasers" den Sicherheitsproblemen im Unternehmen annehmen wolle. An diesem Anspruch muss sich Hayward nun messen lassen. Der Druck aus Washington wächst. Regierungsbeamte haben dem Ölmulti vorgeworfen, nach der Havarie der Bohrinsel Deepwater Horizon nicht schnell genug gehandelt zu haben. Sämtliche Kosten würde der Konzern zu bezahlen haben, darauf beharrt die US-Regierung.

Experten wie der Öl-Analyst Neil McMahon von der Investmentfirma Sanford Bernstein schätzen die Gesamtkosten auf mehr als zwölf Milliarden Dollar (etwa neun Milliarden Euro), um das Öl-Desaster im Golf von Mexiko in den Griff zu bekommen. Schon gibt es Vergleiche zur Tankschiff-Katastrophe der Exxon Valdez im Jahre 1989.

Für die Beseitigung der Schäden im Prince William Sound in Alaska musste der US-Ölkonzern Exxon Mobil damals etwa 3,5 Milliarden Dollar aufwenden. BP gilt als gebranntes Kind in der Branche: Im Jahre 2005 waren bei einer Explosion in einer BP-Raffinerie im US-Bundesstaat Texas 15 Mitarbeiter ums Leben gekommen. Wegen Verstößen gegen Sicherheitsvorschriften wurde der Konzern zu einer Geldbuße in dreistelliger Millionenhöhe verdonnert. Und ein Jahr später verursachte eine defekte BP-Pipeline in Alaska große Umweltschäden.

Hayward lässt keinen Zweifel daran, dass BP die Verantwortung für das Desaster im Golf von Mexiko übernimmt und den Öl-Teppich beseitigen will. Die Börse reagiert nervös. Sei dem Unfall hat BP etwa 13 Prozent seiner Marktkapitalisierung verloren hat. Das sind etwa 25 Milliarden Dollar (19 Milliarden Euro). Zwar handelt es sich um einen reinen Buchverlust. Doch dies zeigt, dass das Misstrauen der Anleger groß ist, zumal die Kosten für die Beseitigung der Ölpest weitersteigen könnten.

Immerhin hilft es BP, dass das Unternehmen an dem Macondo-Ölfeld im Golf von Mexiko nur einen Anteil von 65 Prozent hat. 25 Prozent entfallen auf die US-Firma Anadarko und zehn Prozent auf Mitsui of Japan. Solche Partnerschaften sind in der Branche üblich, um das Risiko von vornherein auf mehrere Schultern zu verteilen.

Die gesunkene Ölplattform gehörte der Bohr-Firma Transocean, sodass für das Betreiber-Konsortium keine Wiederbeschaffungskosten (etwa 700 Millionen Dollar) anfallen. Gleichwohl muss BP anteilsmäßig mit knapp acht Milliarden Dollar rechnen, falls sich die Gesamtkosten für die Schadensbeseitigung auf gut zwölf Milliarden Dollar belaufen. Allein die geplante Entlastungsbohrung veranschlagen Experten mit 100 Millionen Dollar.

Wiedergutmachung - und Strafzahlungen

Finanziell noch viel gravierender werden für den Konzern die zu erwartenden Schadenersatzklagen der Fisch- und Tourismusindustrie sein. Dabei geht es vor amerikanischen Gerichten nicht nur um die Wiedergutmachung des erlittenen Schadens, sondern auch um hohe Strafzahlungen.

BP-Chef Hayward steht vor einer Grundsatzentscheidung, in welchem Maße BP die Öl-Förderung im Golf von Mexiko fortsetzen soll. Erst vor kurzem hat der Konzern für sieben Milliarden Dollar große Felder der US-Firma Devon Energy erworben und damit seine Position im Golf gefestigt. Doch ist dies die richtige Strategie? Sind Tiefseebohrungen technisch beherrschbar? Das sind Fragen, mit denen sich Hayward nun auseinandersetzen muss.

Die Küste zwischen den US-Bundesstaaten Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida erlebt bei der Ölförderung seit ein paar Jahren ein Comeback. Für die westlichen Öl-Konzerne ist die Region eine sichere Investition, zumal die Unternehmen im Nahen Osten, Afrika, Südamerika mit zahlreichen politischen Problemen konfrontiert sind.

Ausschlaggebend ist aber auch die rasche technologische Entwicklung, die es ermöglicht, in Meerestiefen von mehr als 1500 Meter vorzustoßen. Etwa 6500 Öl- und Erdgasförderstätten gibt es derzeit in der Küstenregion - mit insgesamt etwa 60.000 einzelnen Bohrstellen. Der Meeresgrund gleiche einer Höhle von Wühlmäusen, witzeln die Ölmänner auf den Plattformen. Wie ein großes Spinnennetz haben sich die Ölleitungen auf dem Meeresboden ausgebreitet. Die Offshore-Förderung im Golf von Mexiko trägt etwa zu einem Viertel zur heimischen Ölproduktion der USA bei.

Die Golfregion hat eine lange Geschichte als Öl-Eldorado. Doch erst in den neunziger Jahren gelang es, in größere Tiefen fern der Küste vorzustoßen. Doch es gibt auch Grenzen der modernen Technik, wenn es um den Schutz labiler Ökosysteme geht. Das muss jetzt auch BP-Chef Hayward erkennen.

(SZ vom 03.05.2010/hgn)


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Radarbild vom 02.05.2010 ( 931KB )
Die weissen Punkte sind Schiffe , Plattformen, Bohrtürme usw..


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