Sali,
hier jetzt noch ein kurzer Bericht zu der abendlichen Zelle nördlich von Basel am 01.09.2009. Mike hatte ja bereits einige Bilder zur Zelle gepostet...
Thies und ich hatten uns rechtzeitig getroffen und schnell entschieden auf die Zelle in der burgundischen Pforte zu warten, wir rechneten damit das die Zelle irgendwo zwischen Basel und Müllheim durch den Rheingraben ziehen würde. Ohne mobilen Internetzugriff waren wir auf uns selbst angewiesen und machten uns auf den Weg in Richtung Basel/Lörrach, um bei einem möglichen rechts-ausscheren der Zelle schon in Position zu sein. Wir lagen mit unserer Entscheidung nicht verkehrt, die Zelle scherte zumindest zeitweise nach rechts aus und liess auch rein optisch den Schluss zu, dass es -zumindest auf französischer Seite- sich um eine Superzelle handeln könnte.
Radarloop 18-19 Uhr:
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... d_frei.gif
Anfangs waren die Strukturen noch nicht so gut zu erkennen (ich musste auch die restlichen Bilder relativ kräftig nachbearbeiten...hoffe Thies hat es besser hinbekommen!), doch schon bald stieg der Puls und eine mögliche Wallcloud oder zumindest eine eindrückliche Absenkung war zu erkennen. Zudem schien der Aufwindbereich noch sauber vom Abwindbereich getrennt zu sein, zusammen mit dem kräftigen Regenfuss machte die Zelle einen gut organisierten Eindruck. 18.28 Uhr:
Zoom auf die Absenkung und die dahinter befindlichen Fallstreifen, einen kleinen Microburst würde ich rein optisch nicht ausschliessen. 18.30 Uhr:
Kurz darauf entkoppelte sich die Absenkung von der Basis und hielt sich noch einige Minuten in Form von Fractusfetzen in der Luft. Im Südteil kam die kleine Versorgungslinie schneller voran und überquerte als eine Art Böenfront Basel und Umgebung, sowie wenig später Mike auf seinem Spotterplatz. Die eigentliche Zelle bzw. Basis machte trotz fehlender Wallcloud noch einen gesunden Eindruck, wenngleich auch wir mit einem raschen Absterben der Zelle rechneten. Trotzdem sollte es nochmals spannend werden, denn es bildete sich -rein optisch- ein kleines Hookecho aus. Folgendes Panorama zeigt die Szenerie als Ganzes, am linken Rand die Pseudoböenfront, in der Bildmitte der sich um den Aufwind wickelnde Niederschlag und dazwischen die Reste der Wallcloud/Absenkung. 18.38 Uhr:
Das kleinräumige Hookecho zog mehr oder weniger genau auf uns zu und sorgte nochmals für etwas Nervenkitzel...
...wir verlagerten uns nochmals um ein paar 100 Meter und beobachteten das Ganze gespannt. Unsere Aufmerksamkeit galt dem kleinräumigen Hookecho und der Entwicklung über ihm an der Basis. 18.42 Uhr:
- An dieser Stelle hoffe ich auf ein paar Bilder und Kommentare von Thies (Wink mit dem Zaunpfahl

), meine Fotos sind leider recht mies geworden :L -
Es schien sich ein recht grosser und kompakter Funnel zu bilden, während die Fallstreifen auf den ersten Blick gar einen Tornado suggerieren könnten. Meine Aufmerksamkeit galt jedenfalls den Bewegungen am Boden, ich/wir konnten jedoch keine eindeutigen Anzeichen eine Bodenkontaktes ausmachen. 18.43 Uhr:
Wir liessen uns von der Zelle überrollen (etwas Wind und Regen), die sich danach aber auch schnell auflöste und über dem Schwarzwald nur noch für etwas Regen gesorgt haben dürfte.
Das war ein würdiges Saisonfinale mit einer möglichen Superzelle und tollen Strukturen! Ob es sich zum Schluss um einen Funnel handelte oder nicht, kann ich nicht eindeutig sagen. Form (also im Ansatz) und Position würden dafür sprechen, allerdings konnte ich auch keine eindeutige Rotationsbewegung in der Hektik ausmachen. Bin gespannt auf die Bilder von Thies und seine Meinung...
Gruss Benni