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Der Superwinter 2008 (Bericht SF Meteo)

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Andreas -Winterthur-
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Der Superwinter 2008 (Bericht SF Meteo)

Beitrag von Andreas -Winterthur- »

@Thomas: nochmals das 1. Zitat:

Zitat:
Zumindest für die Tourismusindustrie, aber auch für einen Grossteil von Herrn und Frau Schweizer, geht der Winter 2007/08 als Traumwinter in die Geschichte ein. Genug Schnee und viel, viel Sonnenschein verwöhnten uns seit anfangs Dezember.

Ausser für den Tourismus stimmt das einfach nicht. Zudem ist es mir klar, dass in gewissen Alpenregionen gute Verhältnisse geherrscht haben (aber längst nicht in allen). Aber hier in Zürich ist man natürlich sehr Graubünden orientiert, und vergisst doch häufiger, dass es auch noch andere Gebiete als das Prättigau/Davos und das Engadin gibt. (Die tatsächlich, dank dem Herbst 2007 Schnee gut gefahren sind).
“Some people are weather wise, but most are otherwise” Benjamin Franklin

Thomas Jordi (ZH)
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Der Superwinter 2008 (Bericht SF Meteo)

Beitrag von Thomas Jordi (ZH) »

Ich weiss, dass wir alle hier wetterbegeistert sind. Ich weiss, dass uns Sturmlagen gefallen. Ich weiss, dass starke und intensive Schneefallereignisse hier gern gesehen werden.
Aber der Grossteil von Herrn und Frau Schweizer mag keinen Sturm, keine Gewitter und keinen Schnee. Sie werden beim Ausüben ihrer Tätigkeiten nicht gerne vom Wetter behindert (sei das Sauhitze oder Saukälte, elende Trockenheit oder Überschwemmungen)
Klingt traurig, ist aber so.
Du wirst hier im Mittelland zwar extrem viele Leute finden, die den Winter 'aussergewöhnlich' oder 'komisch' finden, aber du wirst nur sehr wenige Personen finden, die Schnee schippen, Auto freischaufeln, Glatteis, tägliches Salzen, Frieren, Nebel etc. vermissen.
Kommt dazu, dass der Winter dort, wo er 'wichtig' ist, ja eben gut ausgefallen ist (da genug Schnee lag).
Darum ein 'fast perfekter Winter', der im ersten Satz bereits in Relation gestellt wird.
Ja, es ist etwas provokant formuliert, aber die andere Seite wird ja ausführlich erwähnt.
WAS ist so falsch daran?


Stefan im Kandertal

Der Superwinter 2008 (Bericht SF Meteo)

Beitrag von Stefan im Kandertal »

Für mich sieht ein fast perfekter Winter auch in den Bergen anders aus. Denn die Skipisten waren dominiert von pickelhartem Kunstschnee und die Umgeung wegen der Wärme meistens auch wenig reizvoll.

Aber das zählt nichts. Die Leute waren da, weil sie im November in hoher Euphorie gebucht haben und weil sie gerne das Unmögliche, Schnee und Wärme, haben. Es gibt bestimmt viele, die waren kaum mal auf der Piste sondern mehr am "sünnele" oder auch Winterwandern boomt. Ich würde eher sagen so viel (vor Allem technischen) Aufwand wie 07/08 haben die Tourismusorte auch noch nie betrieben um die Leute in die Berge zu holen.

Was völlig fehlt ist die Betrachtung der niedrig gelegenen Skigebiete. z.B. im Jura und Linden (BE) und co.. Dort dürfte die Bilanz eher himmeltraurig als "fast perfekt" ausfallen. Vor Allem hat der Winter 06/07 neue Massstäbe bezüglich schlecht gesetzt. Es ist nun dort fast so wie früher hier unten, kaum hats ein bisschen Schnee werden Skier und Schlitten hervorgeholt.

Genug Schnee heisst eben auch nichts weiter als genug ;-). Das wird der erste Winter wo unter 1500m der meiste Schnee im November lag :-D. Ausser es ändert sich nächste Woche noch.

Christoph
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Der Superwinter 2008 (Bericht SF Meteo)

Beitrag von Christoph »

Also für mich ist der Titel und erste Absatz auch etwas gar provokant oder irreführend.
Was als guter oder schlechter Winter angesehen wird ist subjektiv und daher natürlich eine individuelle Wertung. So mag er für einen Teil der Bevölkerung und für Felix Blumer auch "super" gewesen sein, soweit ok. Der Bericht wird aber wohl relativ stark beachtet (ist nun mal so beim SF ..) und gibt ja sonst auch einen guten Überblick über den Winter, doch ist die Einführung dazu nicht gerade objektiv.
Dieser Winter kann im Unterland kaum als "typisch" oder "normal" bezeichnet werden. Ich (40) kann mich bewusst nicht an einen anderen Winter erinnern, welcher an keinen einzigen Tag eine Schneedecke und kaum richtige Kälte aufwies und dazu auch sehr trocken war (Ok, unter dem Nebel wars ein paarmal einigermassen winterlich kalt). Nun lebt aber etwa 2/3 der Schweizer (oder mehr??) im Unterland und die haben - ob froh darüber oder nicht - kaum das erlebt, was man häufig unter einem normalen Winter versteht. Für solch eine eine Zusammenfassung finde ich deshalb den Titel und die Enführung irreführend und - absichtlich oder nicht ;-) - sehr unglücklich gewählt.
Natur- und Geographiefreak (cool das Geographiespiel auf www.romankoch.ch) - am spannendsten sind Vulkane, Stürme und Sonnenfinsternisse...

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Silas
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Beitrag von Silas »

Hallo zäme
Ich denke, meine Meinung dazu sollte klar sein. Für mich war dieser Winter das absolute Gegenteil eines Superwinters. Schmeemässig war der Februar mit 5 Tagen mit Schneedecke sogar im Vergleich zum Februar 2007 mit 12 Tagen Schneedecke der Verlierer!
Sonst weist er eine Abweichung von +1K (auf Bern bezogen) auf. Der Durchschnittsluftdruck betrug 1026hPa, der mittlere Maximalluftdruck fast 1030hPa - über 3 Monate hinweg!
Gruss Silas
- Editiert von Silas am 01.03.2008, 16:29 -
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houdini
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Beitrag von houdini »

Herr und Frau Schweizer - bei diesem 'Ausdruck' sträuben sich mir die Nackenhaare (jaja, ich weiss, der ist noch recht geläufig)... :-D

H.
Agglomeration Zuerich

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Beitrag von Dani (Niederurnen) »

Nun, der Renner war die ganze Sache ja schon nicht, kein einziges Mal reichte es für eine Schneefototour. Da ich den grössten teil des Winters in der Nacht erlebt habe war es aber doch irgendwie winterlich. Tägliches Scheibenkratzen war vor allem Mitte Februar angesagt und es war doch zeitweise ziemlich kühl. Da ich jeweils aufgestanden bin als es schon wieder kalt war und ins Bett ging als es noch immer kalt war mag es sein das mir das ganze winterlicher vorkam als denen die jeweils tagsüber unterwegs waren.

Die Tourismusbilanz fällt wohl erfreulich aus da zu den wichtigen Zeiten genügend Schnee auf den Bergstationen vorhanden war.

Gruss Dani
Neu nicht mehr in der Nebelsuppe von Uster sondern in im sonnigen Glarnerland


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Alfred
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Beitrag von Alfred »

Sali zäme

Ich habe da auch noch etwas zum Meteorologischen Winter! Wie könnte es anderst sein,
meine Sicht vom Limmattal, die tägliche Ankunft (12 UTC) der Luftpakete auf 5200 Meter
über Grund, 120 Stunden zurückgerechnet.

http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... d_frei.gif

Grüsse, Alfred
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mike (reinach BL)
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Beitrag von mike (reinach BL) »

@Alfred, Sali
Vielen Dank für deine Sicht auf den Winter.
Die Darstellungsweise ist wirklich interessant und erklärt so einiges.

Die Sprünge haben mich zunächst etwas irritiert, so um den 23. Dezember
oder den 20. Januar (Ja, ich habe mitgezählt!). Aber das kann schon sein, dass wenn für einen Tag
eine andere Luftmasse angezapft wird, dann ändert sich auch der Ursprung der Luft 5 Tage zuvor und deren Weg nach ZH schlagartig.
So kann man auch abschätzen, wie stabil die Lagen waren, oder eben wie sprunghaft der grobe Witterungsablauf war.

Gruss Mike

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Alfred
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Beitrag von Alfred »

Sali @Mike

Bei der Luftpaketherkunft auf nur 10 Meter über Grund sind die Sprünge nicht so gross,
trotz 240 Stunden zurückgerechnet (2 Dezemberhälfte).

Bild

Vielleicht gibt es im 3. Wintermonat (nicht meteorologisch ;-) ) doch noch eine nicht nur
Pseudoostlage!

Alfred
[hr]

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