Jetzt wo Wettermässig gerade nicht soviel los ist, mal eine Frage zum Wetter in der Nordwestschweiz: Hier in der Region wird hie und da für die Spitzenrekorde von Basel betr. Sonnenschein, aber auch Wärmerekorde, der sogenannte Möhlin-Jet erwähnt oder sogar verantwortlich gemacht.
DAs einzige was ich in diesem Zusammenhang darüber im Internet gefunden habe ist folgender Artikel der Basler Zeitung vom Feb 2000, der auf http://www.mysunrise.ch/users/zuzgen/po ... n-jet.html unter massiven Copyright Hinweisen publiziert worden ist (obwohl mir nicht klar ist, wie jemand (ein Webmaster einer Gemeinde-Site) auf einen Artikel einer Zeitung das Copyright erklären kann, ausser die Zeitung selbst

Hier also der Artikel aus der BaZ:
Der "Möhlin Jet" sorgt für schönes Winterwetter
Basel ist bekannt für seine im gesamtschweizerischen Vergleich hohe Sonnenscheindauer. In den Wintermonaten November bis Februar kommt Basel zu doppelt so viel Sonnenscheindauer wie der Jurasüdfuss. Dafür sehen die Meterologen verschiedene Gründe wie zum Beispiel die Topographie rund um Basel. Doch ein sehr wichtiger Faktor ist häufig der besagte "Möhlin Jet", ein Starkwindsystem, welches auf dem Möhliner Feld zwischen Wallbach und Möhlin besonders stark zu spüren ist.
Der "Möhlin Jet" wurde im Jahre 1981 im Rahmen einer Klima Studie (Climod), im Nachgang zur Kaiseraugst-Krise initiiert, erstmals ausführlich beschrieben. Es handelt sich um einen "kräftigen, winterlichen Ostwind" in Form einer "starken gerichteten Luftbewegung". In abgeschwächter Form gibt es den "Möhlin Jet" auch im Sommer, aber die besten Voraussetzungen für sein Entstehen sind winterliche Hochdrucklagen mit Winden in der Höhe aus Süden oder Südwesten.
"Wenn das Becken voll ist......"
Bei solchen Wetterlagen sammelt sich im Becken des Schweizer Mittellandes Kaltluft an und das Mittelland liegt unter einer Nebeldecke. Wenn das Becken voll ist, beginnt die kalte Luft durch die niedrigste Stelle, nämlich das Aaretal, abzufliessen und strömt weiter dem Rhein entlang nach Westen. Zwischen Frick und Zeiningen fliesst über den niederen Tafeljura ebenfalls Kaltluft aus dem Mittelland ins Rheintal. Die beiden Luftströme vereinen sich und zwängen sich durch den Engpass zwischen dem Eggberg oberhalb von Säckingen und dem Zeiningerberg. Auf Grund dieser Engstelle wird die Luftbewegung gebündelt und beschleunigt. Aus dem Wind wird ein Jet, der sich dann nach Nordwesten über den Dinkelberg davonmacht. Nur ein kleiner Strom weht dem Rhein entlang weiter Richtung Basel.
"Sonne wegen Wind"
Mit auffälliger Häufigkeit löst sich der Nebel, der mit der Kaltluft aus dem Mittelland ins Rheintal kam, östlich von Möhlin auf. Ueber dem Möhliner Feld sind manchmal noch Nebelzungen sichtbar, die in der Stromlinie des "Möhlin Jet" liegen. Westlich des Jets, Richtung Basel, ist der Himmel hingegen klar. Bis jetzt ist es wissenschaftlich nicht genau geklärt, weshalb sich der Nebel im Bereich des "Möhlin Jet" auflöst. Eine grosse Rolle spielt sicher die Erwärmung der Luft: durch das Absinken auf der Juranordseite, erwärmen sich die Luftmassen. In warmer Luft löst sich der Nebel auf oder kann sich gar nicht bilden.
Obwohl noch nicht alle Zusammenhänge geklärt sind, eines steht fest: der "Möhlin Jet" ist ein wichtiger (und willkommener) Faktor für das überdurchschnittlich schöne Winterwetter in der Region Basel.
(aus der BAZ vom Feb. 2000)
- Ist dieser Effekt näher (wissenschaftlicher) beschireben oder untersucht worden ?
- Wie wirkt sich dieser Effekt im Sommer, bei Gewitterlagen aus ?
- Ist ein solcher (lokaler) Effekt eigentlich für Prognose Modelle wie z.B. das ETA (Basel Specials) relevant (Mathias D. Müller ?) und in den Berechungen z.B. für ein Meteogramm für Basel enthalten ?
Gerne würde ich mehr darüber wissen. Falls jemand was darüber weiss, freue ich mich auf Antworten.
grüsse
Matthias