@ Andreas: tolle Beobachtung, sehr schön antizipiert und dokumentiert, Gratulation  
 
@ Mat: danke für die Checkliste und Gratulation für die richtige Einschätzung  
   
 
Ich hab am Vortag auch mit mir gerungen und überlegt, ob ich mich Positionieren sollte
(hab's dann sein lassen weil ich zweifelte und den Sonntagsschlaf vorzog).
 
Das Muster war effektiv wieder klassisch, im Nomogramm kamen wir dieses Mal sogar 
näher an den "heissen" Bereich ran, denn die einfliessende Kaltluft war mit rund 8°C
auf 850hPa noch kühler, macht mit Bodensee SST von geschätzten 23°C (
Lindau,
www.wetter-kressbronn.de eine Differenz von rund 15 K. 
Dicke der konvektiven Wolken? 
Das ist das schwierigste Element in der Geschichte. Ich habe mich am Samstag beim check
mit einem Modelltemp des NMM (war nicht im Dienst, keinen COSMO Zugang) beholfen: 

Quelle: 
www.meteoblue.ch
Der Vergleich mit e.g. München 12UTC oder auch Stuttgart lässt eine cloud depth von mindestens
10'000 ft vermuten. Damit fällt der ominöse Punkt im Nomogramm grad haarscharf neben die rote
Linie (es war ja schlussendlich auch ein Funnel, und noch keine Hose  

 ). Ich glaube, das timing 
der Front und die Art und Weise, wie dahinter die Kaltluft eingeflossen ist (rasche Winddrehung 
auf N und dann NE mit recht trockener nachfliessender Luft), war nicht ganz optimal. Wäre da 
mit mehr westlicher Windkomponente noch länger feuchtlabilere Luft nachgeflossen, wäre noch
mehr drin gewesen. 
Fazit der aktuellsten beiden Ereignisse: das Nomogramm des MSC scheint also durchaus auch 
für unsere Schweizer Hosen gutes Vorhersagepotential zu haben. Zusammen mit den anderen
Checkpunkten, die Mat hier exemplarisch aufgelistet hat, ist eine Wahrscheinlichkeitsprognose
für Hosen Ereignisse realistisch. Ich denke, man könnte die Muster noch verfeinert darstellen, 
vielleicht gibt es mehrere "cluster" von typischen Mustern, die in meinem "Klimatologie" Chärtli
zu stark rausgeglättet werden (es würde mich e.g. nicht erstaunen, wenn bspw. ein cluster "top down"
mit vorticity-input von der oberen Troposphäre in die Grundschicht, und ein cluster "bottom up" mit
tilting- und twisting-Effekten ausgelöst in der Topographie-beeinflussten Grundschicht selber existiern
würde). Die Muster sind wahrscheinlich auch nicht bei allen Schweizer Seen dieselben, wäre zu überprüfen.