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Wetterentwicklung Woche 7 (15.-21.02.2010)

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Andreas -Winterthur-
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Wetterentwicklung Woche 7 (15.-21.02.2010)

Beitrag von Andreas -Winterthur- »

Hallo

(Ursprünglich als Beitrag im Thread Wann kommt der Winter zurück? geplant, mache ich dazu gleich mal einen neuen Wochenthread auf)

Komisch; ich bin wohl noch etwas unterkühlt; aber hier in Winterthur immer noch Winter. Nix tauen und auch keine Medienkälte. Heute Morgen irgendwas um -10 Grad bei rund 10 cm Totalschnee, im Tösstal liegen 15 bis 50 cm und auf dem Atzmännig tiefer Winter mit gut und gerne einem Meter Schnee (auf 800-1200 Meter). Über Mittag mit der Sonne dann endlich seit weiss ich nicht wie lange wieder mal Plusgrade.

Angesichts der Grosswetterlage glaube ich nicht an ein rasches Winterende. Die Lage ist insgesamt immer noch ziemlich blockiert. Die Winter-Muster 09/10 wiederholen sich weiterhin. Aktuell wieder retrograde Verlagerung des Atlantikblockings gegen Westen was bei uns Trogvorderseitig Südwest zulässt. Die "Westdrift" weiterhin sehr südlich; sehr aktive Tiefdrucktätigkeit über dem südlichen Mittelmeer und Nordafrika (mit u.a. erneut sehr ergiebigen Regenfällen über Südspanien):

Bild

Die Lage erinnert mich übrigens an Daisy. Allerdings war damals das KL-Angebot aus Norden deutlich markanter:

Daisy, 7.1.10:
Bild

GFS für Donnerstag, 18.2.10, 18Z:
Bild

In den neueren GFS-Läufen wird daraus ein kleines aber kräftiges Tief, welches am Freitag von Korsika gegen die Adria zieht, gerechnet:
Bild

Stichwort Gegenstrom und Niederschlagsabkühlung. Die letzten GFS-Läufe habe die Niederschlagssummen für den Freitag angehoben. Ein paar cm bis in tiefe Lagen scheinen mir so durchaus möglich. Jedenfalls dünkt mich die Entwicklung auch diese Woche alles andere als langweilig.

Gruss Andreas
Zuletzt geändert von Severestorms am Di 23. Feb 2010, 14:46, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Anpassung des Threadtitels
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Stefan im Kandertal

Re: Wetterentwicklung Woche 7 15. bis 21. Februar 2010

Beitrag von Stefan im Kandertal »

Nicht übel. Keinen cm Schnee verloren in Winterthur sondern sogar Zuwachs. 10cm ;)

Tja hier ist der Winter allerdings längst aus. Gut 8 Stunden über 0°C. Noch 4-5cm von mal 10cm Neuschnee. Dies mit Unterlage. Ohne Unterlage wäre wohl fast alles weg, schneller als im Unteraargau wo es bis gestern wärmer war als hier und heute die Sonne einige Stunden länger schien. Und da will einer was von Winter erzählen. Aber im Osten und Norden kennt man weder Setzung von Schnee noch Tauwetter, seltsamerweise aber in Kloten mit einer Halbierung der Schneehöhe bis heute Morgen ohne die Sonne je länger als ein paar Minuten gesehen zu haben :-D. Adelboden und Gstaad verloren ganze 8cm, 2/3 vom Neuschnee und St.Gallen nur 2cm von über 20cm, doppelt so viel, Neuschnee. Ich bin immer wieder darüber erstaunt. Wie machen die das? Rekordhalter ist Binningen, mit Null Unterlage erst 2cm von 9cm verloren. Diesbezüglich sind die Berner alles andere als langsam.

Also unterkühlt trifft voll auf deine Gegend zu. Nach wie vor ist nirgendwo kälter. Sogar Unterägeri hängt mitten in der Nacht über 0°C mit steigender Tendenz. Das wird morgen schon ziemlich heiss. Dann hängen +5°C in 850hpa über den Alpen.
Sorry aber wegen 1/5 des Mittellandes gleich auf alle schliessen ist daneben. Es ist inzwischen bekannt dass die Ecke Winterthur eben Winter-thur heisst :lol:

Schau dir mal die Tmax Karte im anderen Thread an. Da hatten heute die meisten über 0°C. Nach weiss nicht wie lange? Nicht mal 1 Woche. Meine Güte, was wäre erst los bei einer Kältewelle wie Januar 2006 als ich noch in Wichtrach 13 Eistage imn Serie hatte wovon die kältesten doch noch einiges kälter waren als bei den Kaltphasen dieses Jahr. Oder ganz wie früher, ist nicht so viele Jahre her, serienmässig unter -10°C in den Nächten im ganzen Mittelland und unter -5°C tagsüber. Nun gut, in Deutschland hats um 23 Uhr wieder verbreitet unter -10°C. Gebietsweise ist das wieder kalte Nacht Nr. 2 in Folge ;). Die haben wirklich mehr als Medienkälte und stellten 09/10 einige Rekorde auf. Wir haben nicht mal den Wärmeüberschuss vom November kompensiert.

Ich merke nur eines: Vor Allem im Kanton Bern ist mal wieder deutlich milder als vorhergesagt heute Abend. Wo endet das morgen tagsüber?
Zuletzt geändert von Stefan im Kandertal am Di 16. Feb 2010, 23:58, insgesamt 12-mal geändert.


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Re: Wetterentwicklung Woche 7 15. bis 21. Februar 2010

Beitrag von Uwe/Eschlikon »

Hallo

Also gestern ging es dem Schnee bei mir Garten mächtig an den Kragen! Mehr als 1/3 weniger, d.h. es gibt noch so etwa 7-8cm im Mittel (tags zuvor noch 11-12cm). Und das nur wegen der Februar-Sonne. Die Temperatur stieg in Hausnähe zwar deutlich über 0°C, im Garten aber blieb sie bei etwa 0°C stehen. Dennoch kommen bereits die Beete unter dem Schnee zum Vorschein :roll:

Und heute wird es bestimmt wieder den einen oder anderen cm wegputzen, zumal die Temp. verbreitet über 0°C steigen wird (+2 bis 4°C).
Ich glaube immer noch an GRÜN bis ende Woche :)

Grüsse, Uwe

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Re: Wetterentwicklung Woche 7 15. bis 21. Februar 2010

Beitrag von Beni Grenchen »

hier gabs 1cm Neuschnee über Nacht, liegen noch 15cm. Der meiste Teil davon Beton.
@Andreas: Danke für Deine Ausführungen, der Freitag scheint tatsächlich Potential zu haben. Vorallem mit sinkenden 850er im Tageverlauf.

Aber so Ende Februar bitte einmal Frühling, auf den Nachschlag kann in dieses Jahr verzichtet. Der Hauptgang war nämlich äusserst ausgiebig.

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Andreas -Winterthur-
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Re: Wetterentwicklung Woche 7 15. bis 21. Februar 2010

Beitrag von Andreas -Winterthur- »

Bitte nicht falsch verstehen: Mir ging es im Eingangsposting mehr um das grossräumige Muster, das einen neuen Einbruch ermöglichen könnte. Solche -bis jetzt kurze- Zwischenwarmphasen waren ja auch typisch für den bisherigen Verlauf. Ich rechne demnach auch mit grünen Verhältnissen in tiefen Lagen bis Freitag

@Stefan: Man muss auch etwas die Relationen sehen: in Teilen Deutschlands war dieser Winter wohl der extremste der vergangenen Jahrzehnte. Aber auch bei uns war dieser Winter in Bezug auf Neuschneetage im Flachland und -bis jetzt- in Bezug auf die negativen Abweichungen der Mitteltemperaturen außergewöhnlich. Was bis jetzt fehlte war ein ultimativer Schneeknaller oder die ungestörten Strahlungsnächte (Seegfrörni). Die "Sensationen" waren aber (eher im "Kleinen") durchaus vorhanden: ich kann mich zum Bsp. nicht erinnern sowenige Hochdrucklagen in so langer Zeit erlebt zu haben; das müsste sich eigentlich auch in einer massiven negativen Abweichung des Luftdrucks zeigen (muss ich mal abchecken).

Gruß Andreas
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Alfred
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Re: Wetterentwicklung Woche 7 15. bis 21. Februar 2010

Beitrag von Alfred »

Verschoben
Zuletzt geändert von Alfred am Mi 17. Feb 2010, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.

Thomas, Belp
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Re: Wetterentwicklung Woche 7 15. bis 21. Februar 2010

Beitrag von Thomas, Belp »

Auf den Freitag habe ich auch schon länger ein Auge gerichtet. Das riecht irgendwie ganz ähnlich wie die Lage 14 Tage zuvor, am 5. Februar (ebenfalls Freitag). Damals gab es hier in der Region ab ca. 600/700M teils über 10cm Nasschnee, hier unten 2cm.
Die NS-Summen sind zwar nicht so hoch, aber wie damals starten wir mit leicht positiven 850er Temps, die auch mittags wieder ins Minus fallen.
Vielleicht noch Wolkenlücken in der Nacht zuvor, dannn früh genug einsetzender NS, dazu einigermassen anständige Intensität > Schneeüberraschung?

Ist dann allerdings die Kaltluft wirklich eingetroffen, trocknet es einmal mehr sehr schnell ab aus Westen.
Zuletzt geändert von Thomas, Belp am Mi 17. Feb 2010, 10:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Uwe/Eschlikon
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Re: Wetterentwicklung Woche 7 15. bis 21. Februar 2010

Beitrag von Uwe/Eschlikon »

@Andreas/Winterthur
in Teilen Deutschlands war dieser Winter wohl der extremste der vergangenen Jahrzehnte. Aber auch bei uns war dieser Winter in Bezug auf
Neuschneetage im Flachland und -bis jetzt- in Bezug auf die negativen Abweichungen der Mitteltemperaturen außergewöhnlich.
Warum denkst Du, sei der Winter 09/10 so aussergewöhnlich? Ich finde das nicht.

Dezember 09: leichter Wärmeüberschuss von etwa +0,5°C
Januar 10: negative Abweichung von -1 bis -1,5°C
Februar 10: ? (bis jetzt auch Abweichung von etwa -1,5°C)
(Bezogen auf die Niederungen der Alpennordseite im Vgl. mit 1961-90)

Unter dem Strich resultiert für mich da kein aussergewöhnlicher Winter, da war der Winter 2005/06 "härter".

Grüsse, Uwe

Stefan im Kandertal

Re: Wetterentwicklung Woche 7 15. bis 21. Februar 2010

Beitrag von Stefan im Kandertal »

Thomas: Sieht so aus. Und zwar auch wieder dass gegen Osten hin die Tageszeit und Luftmasse besser passt für richtig Schnee bis 500m. Es wird sich etwa wieder 100-200m nach unten schieben. Bei uns kommts dagegen mitten am Tag mit viel Strahlung. In den Alpen wirds auch wieder ein schwieriges Ding. Letztes mal gabs hier nur 5-6cm und nicht über 10cm wie ausserhalb der Alpen auf 700m. Sieht aber so aus als obs diesmal etwas besser passen würde. Noch mehr Niederschlag wenn die kältere Luft kommt. Und die ist auch ein bisschen kühler und das 850hpa Level niedriger als letztes mal. Also diesmal 0,0°C statt 0,5°C :-D

Uwe: Vor Allem war der November massiv zu warm. Aber der Winter wird ja nur Dez-Feb gerechnet ;). Vor Allem der Februar wird ab jetzt das Defizit langsam abbauen. Auch wenn nochmals Schnee in Sicht ist es wird allgemein einiges milder weitergehen als bisher. Und wenn wir die ganze Saison nehmen wollen gehört dann neben dem viel zu warmen November auch der März noch dazu der die letzten Jahre allenfalls noch im Zehntelbereich (Ausser 2006 ganz im Osten) nach unten abwich und meistens schon einiges über dem Mittel war.
Zuletzt geändert von Stefan im Kandertal am Mi 17. Feb 2010, 10:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Andreas -Winterthur-
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Re: Wetterentwicklung Woche 7 15. bis 21. Februar 2010

Beitrag von Andreas -Winterthur- »

@Uwe:
Off Topic
Also schweizweit gesehen war z.B. der Januar 2010 der kälteste seit 1987:

http://www.meteoswiss.admin.ch/web/de/k ... 01001.html

Bild

Hier noch der Vergleich des Januar 2006 und 2010:
Bild
Bild

Quelle: Klimakarten MeteoSchweiz

Nur auf das nordöstliche Flachland fokussiert war der Winter 2005/2006 tatsächlich kälter: für Tänikon z.B. mit einem Temperaturmittel (1.12.05 - 16.2.06) von -1.5°C und einer Abweichung von -2.2 K. Aber in der Höhe schon ein komplett anderes Bild: Die Abweichung nahm mit zunehmender Höhe laufend ab, und betrug auf dem Säntis z.B. nur noch -0.7 K. Ohne die Wetterkarten für jenen Winter genauer angeschaut zu haben, spricht dies für einen eher hochdruckbestimmten Winter mit einer strahlungsbedingten Negativ-Bilanz.

Ganz anders in diesem Winter wo auf dem Säntis für denselben Zeitraum eine negative Abweichung von bis jetzt -2.0 K resultiert (Tänikon -0.9 K).

Wenn man noch den Dezember 2009 dazu nimmt, hast du zum Teil recht; die Flachlandabweichung betrug ca. 0.4 bis 1.1 K. Allerdings betrug die negative Abweichung in Lagen oberhalb 1000 Meter ebenfalls schon rund 2 K.

Fazit: die zwei Winter sind aufgrund ihrer Verschiedenheit (hoch- versus tiefdruck bestimmt) nur bedingt vergleichbar. Dies zeigt sich auch in der bisher registrierten Summe der täglichen Neuschneemessungen: Zürichberg im aktuellen Winter 78 cm versus 42 cm im Winter 2005/2006.

In Bezug auf das Temperaturniveau des bisherigen Winters insgesamt hast du allerdings recht; da liess ich mich durch meine Winterferien vergangene Woche mit einem Mittel von -7.3°C wohl zu fest beeinflussen. ;)

Gruss Andreas
Zuletzt geändert von Anonymous am Mi 17. Feb 2010, 14:40, insgesamt 2-mal geändert.
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