Gemäss GFS wird sich der Tropf bis ca. 12 UTC komplett von der kälteren Polarluft abgeschnürt haben und über dem Norden Deutschlands zu liegen kommen:

Beim Blick auf das Satellitenbild zeigt sich, dass Modell und Realität in diesem Fall doch ziemlich nahe beinander liegen. Man beachte das Gewölk, welches sich über Norddeutschland eindreht:

Dieser Kaltlufttropfen ist wahrlich eine Zierde seiner Art, zumindest bezogen auf die Art und Weise, wie er in den Modellen auftaucht. Auf engstem Raum schwimmt dieses Bündel mit viel kälterer Höhenluft wie ein Fettauge auf der Hochdruck-Suppe über Mitteleuropa. Bis Donnerstag früh stösst der Tropf zum Alpenraum vor. GFS berechnet die Zugbahn heute noch etwas weiter westlich als in den vergangenen Tagen, sodass die Ostschweiz wohl ziemlich direkt in den Einflussbereich des Tropfs kommen wird:

Bis Donnerstagabend legt sich der Tropf entgültig an die Alpen:

Was die Auswirkungen dieses Schwalls Höhenkaltluft angeht, wird es vermutlich auch hier im Forum einmal mehr zu Diskussionen darüber kommen, was denn nun als relevant angesehen werden kann und was nicht. Klar ist, dass dieser Tropfen im Hochsommer bei allgemein höheren Umgebungstemperaturen und vermutlich auch höheren Feuchtigkeitswerten ein Gewitter-Feuerwerk zünden würde. Allerdings haben wir bekanntlich nicht Hochsommer, sondern erst Ende April.
Dennoch dürfte der Tropfen vor allem zweierlei bewirken: Erstens wird es zu schauerartig verstärkten Niederschlägen kommen, die wohl punktuell vor allem die Ostschweiz und die östlichen Voralpen betreffen werden. Die Mengen dürften aber nicht sensationell sein. Allerdings muss man bei KLTs stets aufpassen: Je nach dem kann es da zu Überraschungen kommen. GFS:

Zweitens sinkt aufgrund der kalten Höhenluft im Bereich des KLTs die Schneefallgrenze in den Voralpen und Alpen teilweise auf unter 1500 Meter. So ist es durchaus möglich, dass es selbst in mittleren Lagen der östlichen Voralpen nochmals zur Bildung einer Schneedecke kommt:

Allerdings dürfte es der KLT nicht ganz einfach haben. Und zwar einfach deshalb, weil ihm bereits ab Donnerstagnachmittag das sich über Norddeutschland verstärkende Hochdruckgebiet ins Handwerk pfuschen wird. Hinzu kommt, dass wir eher auf der westlichen und damit gemäss Lehrbuch wetter-inaktiveren Seite des Tropfs liegen.
Meinungen?





