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Anomalie in der Stratosphäre, unter besonderer …

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Alfred
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Anomalie in der Stratosphäre, unter besonderer …

Beitrag von Alfred »

Berücksichtigung der 40 hPa Fläche

Sali zäme

Entschuldigt den neuen Thread, sollte eigentlich in den Westlage ab Mitte Januar 2009-Thread, aber vielleicht schreibe ich später, nach Mitte Januar,
noch etwas dazu.

Ein — meiner Meinung nach — unübliches Verhalten der unteren Stratosphärenströmung (40 hPa / ~21500 m Höhe) zu dieser Jahreszeit.

Der normale Verlauf der Strömung (Winterhalbjahr West > Ost) am 1. Januar 2009.

Bild
Analyse: 360 Stunden retour

PREVI ab 11. Januar bis zum 20, Januar
Am 11. Januar noch einigermassen normal, doch erste Anzeichen zur Änderung vorhanden.

Bild


Ein Ausschnitt 30°W/45°E/65°N/30°N

Bild

Ich bin eigentlich desshalb gespannt, wie es nach dem 18. Januar weitergehen wird :?: .

Gruss, Alfred

Nachtrag
Analyse: Vom 1. bis 5 Januar, Zürich 40hPa, dynamisch 360h back, 180h forward.

Bild


Geschwindigkeit: Zürich = Farbänderung, 360h back, 180h forward.

Bild

Beachtet die Payerne Sondierungen im Text-Modus wg. der Höhe, kommt jetzt fast zum Stillstand!
___________________________________________________________________________________
23.01.2009 Titelkorrex auf besonderen Wunsch.
Zuletzt geändert von Alfred am Fr 23. Jan 2009, 21:14, insgesamt 3-mal geändert.

Markus Pfister
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Re: Untere Statosphärenströmung 40 hPa (Anomali)

Beitrag von Markus Pfister »

Hoi Alfred,

ist die Simulation dieser Stratosphären-Strömung eigentlich (nach-)gekoppelt an ein Troposphären-Modell? Ich frage deshalb, weil es mich wunder nimmt, ob wir auf diesen Stratosphären-Trajektorien einfach die (modellierte) Wirkung troposphärischer Muster (wie zB. Tief Mitteleuropa) sehen.

Gruss

Markus


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Alfred
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Re: Untere Stratosphärenströmung 40 hPa (Anomali)

Beitrag von Alfred »

Sali @Markus

Das Modell ist ECMWF, das geht ja hinauf bis 1 hPa. Deine Frage würde ich mal mit nein beantworten.
Begründung: Im Sommerhalbjahr sieht man auf dieser Höhe wärend Monaten nur eine Ost-Westströmung,
ganz gleich was in den eigentlichen Wetterschichten darunter los ist. Im Winterhalbjahr haben wir West-
Ost und für den Wechsel ist es noch viel zu früh.

Gruess, Alfred

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Uwe/Eschlikon
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Re: Untere Stratosphärenströmung 40 hPa (Anomali)

Beitrag von Uwe/Eschlikon »

Hallo Alfred

Danke für Deinen interessanten Einschub diesbezüglich. Was, frage ich mich, was wäre eine möglich Konsequenz, wenn es jetzt einen Wechsel gäbe? Oder ist das nur eine vorübergehende "Störung", also kein Kippen?

Grüsse, Uwe

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Alfred
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Re: Untere Stratosphärenströmung 40 hPa (Anomali)

Beitrag von Alfred »

Sali @Uwe

Wenn es jetzt einen Wechsel gäbe; Sommer :-D !

Aber es ist wirklich nur eine Störung, wie man an den Trajks vom 19, Januar sehen kann.

Bild

Ich habe die Punkte etwas auseinander gezogen; 180h back, 48h forward.
Weiter schauen geht nicht! Aber ich möchte nur zu gerne sehen, dass die Richtung wie sie unser Gebiet ansteuern, eher SW ist,
so wie die letzten zwei Winter.

Gruss, Alfred

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Alfred
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Re: Untere Stratosphärenströmung 40 hPa (Anomali)

Beitrag von Alfred »

Sali @Markus

Entschuldigung, wenn ich dich mit einer Frage belästige!

Ich war bis jetzt immer der Meinung, dass die Wirkung sich
von oben nach unten fortpflanzt. Wenn ich aber dein Satz
einfach die (modellierte) Wirkung troposphärischer Muster
(wie zB. Tief Mitteleuropa) sehen
richtig verstehe, wäre es ja umgekehrt.
Wenn dem tatsächlich so wäre, könnte ich den KNMI-Server um
einige Stunden weniger belasten und mir auch Zeit sparen.

Grüess, Alfred



Stefan Hörmann
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Re: Untere Stratosphärenströmung 40 hPa (Anomali)

Beitrag von Stefan Hörmann »

Hallo,

bereits zu Beginn des Jahres hat sich in der Stratosphäre eine Veränderung, d.h. Absenkung des Geopotentials abgezeichnet, einhergehend mit deutlicher Abkühlung selbiger zwischen den Aleuten und der Labradorsee.
Bild

Auf dieser Entwicklung fusst die momentan kurzfristige Erstarkung stark zonal geprägter Frontalzone die uns innerhalb der Wochenfrist eine ganz nette Westrutsche bescheren wird. Aufgrund der doch etwas weit südlich verlaufenden Frontalzone bleiben wir stets recht nah am Luftmassenscheitel und die Warmphasen sind rel. kurz. Wir haben es der südliche(re)n Westlage zu verdanken, dass wir es nicht noch wärmer bekommen. Allerdings ist der Atlantik selbst im Janaur noch zu warm, als dass er schneebringende mP/xP für uns bis ins Flachland mitbringen könnte.

Allerdings gehe ich fest davon aus, dass der so starke und unumstößlich scheinende Zonalcharakter der Frontalzone bald kippen wird. Ich stütze diese Annahme wiederum auf die Entwicklung der stratosphärischen Veränderung in den Geopotentialfeldern. Die aktuelle Situation zeigt im 30 hPa-Niveau bereits eine überaus deutliche Erwärmung und auch der stratosphärische Polarwirbel weist bereits Indizien eines kurz bevorstehenden Splites auf.

Bild

Sehr deutlich erkennt man wie die Stratosphärenerwärmung bereits fortgeschritten ist. Aufgrund der aktuell vorherrschenden Zonalwetterlage und des noch sehr starken troposphärischen Kaltluftwirbels über der Labradorsee, rechne ich in 10-14 Tagen mit dem Aufbau hohen Geopotentials im Bereich des Nordatlantiks.

Die Erwärmung der unteren Stratosphäre führt einerseits dazu, dass die Frontalzone abgeschwächt wird. Anderseits führt ein möglicher Splitt des stratosphärischen Polarwirbels auch wieder zu deutlich meridionaleren Strukturen der NH-Zirkulation. Es kann aber noch überhaupt nicht gesagt werden, in welche Witterung der Troposphäre diese Entwicklung bei uns mündet, da es dann auf die genaue Lage der Rücken und Keile ankommt. Allerdings stehen die Chancen m.E. nicht gar nicht so schlecht, dass sich die Wetterlage im genannten Zeitrahmen auf Nordwest bis Nord umstellen könnte, da ich von einer neuerlichen Blockentwicklung auf dem Nordatlantik ausgehe, die auf baldiger Retrogradverlagerung (7 Tage +x ) des steuernden Troges ausgehe.

In der erweiterten Mittelfrist wird es dann allmählich interessant zu beobachten, welche Tendenz dort zu erkennen ist und wie sich die untere Stratosphäre weiter verhält. Jedenfalls tut sich derzeit mehr denn je und die jetzige Westlage ist ein notwendiges Übel das es einfach zu überstehen gilt.

Bild

Quellen zur Stratosphärenentwicklung:
http://strat-www.met.fu-berlin.de/cgi-bin/diagnostics?1
http://www.pa.op.dlr.de/arctic/geop100_loop.html
Gruß,
Stefan
Zuletzt geändert von Stefan Hörmann am Mo 19. Jan 2009, 19:51, insgesamt 2-mal geändert.
Viele Grüße,
Stefan, Ehingen/Donau, 545NN, Südrand Schwäbische Alb
http://www.gleitsegelwetter.de - Ein Dienst im Auftrag der Piloten

Mein größter Wetterwunsch zu Lebzeiten: Eine komplette Seegfrörne am Bodensee

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Alfred
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Re: Untere Stratosphärenströmung 40 hPa (Anomali)

Beitrag von Alfred »

Sali zäme

Auf 40 hPa (~21.5 km/sfc) beträgt bei uns die Erwärmung mitterweile schon 22 K ab dem 1. Januar!
Wird es so warm dort oben, weil die Strömung ebenfalls nicht ganz normal (rote Schleife) ist, oder ist die Strömung abnormal, weil es zu warm ist ;) ?

Bild

Gruss, Alfred

urbi

Re: Untere Stratosphärenströmung 40 hPa (Anomali)

Beitrag von urbi »

@Alfred

Irgendwer kennt sicher die Antwort (Ich nicht :lol: )

Hier noch eine Interessante Seite
http://www.iap-kborn.de/Forschungsschwe ... .56.0.html

Viele Grüsse Urbi

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