Unabhängig davon, wo genau nun die Sintflut hereinbrechen wird, hat die Lage doch ungeheures Potenzial.
Alleine schon die Entwicklung auf den Karten ist ziemlich denkwürdig. Im Verlauf des Donnerstags schiebt sich der massive Höhentrog über den britischen Inseln mit seiner Achse Richtung Mittelmeer. Zu diesem Zeitpunkt sieht das alles noch (vermeintlich) harmlos aus:
Allerdings ist bereits in dieser Ausgangslage meines Erachtens der Zunder erkennbar. Der Trog schaufelt auf seiner Vorderseite nämlich sehr warme und feuchte Luft in den Alpenraum. Bereits mit Annäherung des Troges fallen auf der Alpennordseite von Donnerstagabend bis Freitagmorgen teils beträchtliche Regenmengen.
Die Entwicklung, auf welche man besonderes Augenmerk legen sollte, folgt aber erst! Auf der Vorderseite des Troges setzt im Verlauf des Freitags über Norditalien und dem östlichen Alpenraum eine ziemlich massive Zyklogenese ein:
Wenig später sieht das dann so aus: Durch Abtropfen entstandenes Höhentief über Norditalien sowie zwei markante Bodentiefs im Osten.
Die zu erwartenden Aufgleitvorgänge am Freitag erkennt man schön auf den Windkarten.
Nord-Nordwest am Boden:
Süd in der Höhe:
Die Modelle reagieren wie fast immer bei solchen Lagen mit teils extremen Regenmengen. COSMO-7 als Beispiel:
Bezogen auf die Schweiz würde ich sagen, dass man in den östlichen und zentralen, wie auch den südlichen Landesteilen von einer warnwürdigen Situation ausgehen muss. Momentan sieht es zwar so aus, als ob das Gröbste eher weiter östlich von uns niedergeht. Allerdings sollte man bei VB-artigen Lagen wie dieser niemals zu voreilig Entwarnung geben. Kleine Veränderungen können hier grosse Auswirkungen haben. Kaum problematisch dürfte die Lage jedoch in der Westschweiz werden. Dort sorgt die schnell einfliessende Höhenkaltluft, die der Trog mit sich bringt, rasch für eine Beruhigung.
- Editiert von Tinu (Männedorf) am 14.08.2008, 12:38 -
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert