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Umfrage zu Naheinschlagerlebnissen

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Amboss
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Umfrage zu Naheinschlagerlebnissen

Beitrag von Amboss »

Guten Morgen

Schon länger interessiere ich mich für Naheinschläge von Blitzen und den damit verbundenen Erscheinungen (physikalisch, psychisch und physisch). Um die Abläufe und Ereignisse in einer solchen Extremsituation besser zu verstehen und erforschen zu können, hoffe ich auf eure Hilfe :-)

Ich interessiere mich für Einschläge deutlich unter 300m! Wer von euch hat schon freiwillig oder unfreiwillig Bekanntschaft mit einem solchen Ereigniss gemacht??

Folgende Erlebnisse hatte ich persönlich:

Kaserne Dübendorf:
Nach einem kräftigen Gewitter telefonierte ich mit meiner Frau auf dem Kasernenplatz. Es fiel noch leichter Regen, die Sonne schien wieder und es grummelte noch entfernt. Völlig unerwartet schlug ein letzter kräftiger Blitz in einen ca. 50m entfernten Landebefeuerungsmast des Flugplatzes ein. Just in diesem Moment schaute ich in diese Richtung. Die Umgebung war in grelles Licht getaucht und zeitgleich erschütterte ein ungeheuerlicher Knall die Umgebung. Ich hatte ein Gefühl des "abgehoben werdens" vom Boden und konnte die Hitze spüren. Unmittelbar nach dem Einschlag zeigte ich kurze Zeit folgende Symptome: Benommenheit, Blendung, Pfeiffen auf den Ohren, Schreck, kribbeln in den Füssen.
Festgestellte Schäden: Eine der beiden Lampen der Befeuerung war fast vollständig verdampft!


Alpinanlage Militär:
Während eines mässigen Alpingewitters hielt ich mich in einem Geräteschuppen neben einem Antennenwald auf. Bei Nieselregen, Graupel, Wind und Nebel (Anlage auf ca. 2000m) kam es zu einzelnen, relativ schwachen elektrischen Aktivitäten. Plötzlich trat ein blau- violettes flimmern auf, welches unseren ganzen Standort umgab. Im selben Moment gab es diverse Knack- und Krachgeräusche, jedoch ohne den erwarteten Knall. Ich vermute, dass es sich entweder um Fangentladungen oder starke Elmsfeuer ohne nachfolgenden Einschlag gehandelt hat.
Festgestellte Schäden: Totalausfall der elektrischen Systeme, verursacht durch diverse durchgebrannte Sicherungen. An den Antennen waren keine Abschmelzungen erkennbar.

Dies sind meine beiden bis jetzt einzigen, gesicherten Erlebnisse (Bestätigung durch andere, anwesende Personen). Wenn jemand ähnliches erlebt hat, postet es doch. Ich versuche diese Ereignisse zu erfassen und mögliche parallelen herauszufiltern

So denn, Gruss an alle!
Denis
Buchs AG bei Aarau 383müM, Naheinschläge machen taub aber glücklich! ;-)

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Friburg
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Umfrage zu Naheinschlagerlebnissen

Beitrag von Friburg »

Hei Amboss

So ein Erreignis wie das von Dübendorf hatte einmal ein Kollege von mir erlebt. Genau so wie du es geschildert hast. Er hatte auch das Gefhl des ''abgehoben werdens''.

gReez
Gruss
Kevin (Laupen)


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Andreas -Winterthur-
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Umfrage zu Naheinschlagerlebnissen

Beitrag von Andreas -Winterthur- »

Hallo Denis

Gute Idee, diese Erlebnisse zu sammeln.

Spontan kommen mir zwei Naheinschlagserlebnisse in den Sinn:

1. Pfadiheim Steffisburg/Aare vor vielleicht 27 Jahren (huch....):

Wir waren in der Umgebung mit dem Aufbau eines Floss für unser So-La beschäftigt, wuchteten das Teil auf irgendeinen fahrbaren Untersatz und gingen damit zurück zum Pfadiheim. Wetter: leicht gewitterhaft mit wenigen Entladungen ohne klares Zentrum auf einer grossen Fläche verteilt (sehr gute Sicht Richtung Berner Alpen). Unmittelbar beim Pfadiheim passierte es: ein Blitz schlug nur wenige Meter neben uns in einen Strommasten (grüner und hohler Röhren-Masten). Soweit ich mich erinnern kann, gab es einen Riesen-Funkenregen bis zum Boden und vor allem komisch, man hörte eine Art Hohlgeräusch aus der Röhre, so wie wenn sich der Blitz seinen Weg durch dir Röhre in den Boden suchte. An einen lauten Donnerschlag kann ich mich allerdings nicht mehr erinnern?

2. Herbst vor 7 Jahren, SAC-Hütte Monte Bar (1600 M), oberhalb Val Colla (Grossraum Lugano):

Kurz nach dem Lichterlöschen im Massenschlag, entferntes Blitzflackern durch die Fensterläden. Ich stehe auf, gehe in den Aufenthaltsraum um das Gewitter zu beobachten, war schon Oktober und eine der letzten Gelegenheiten, dachte ich. Das ganze war aber schwach aktiv. Ähnlich wie im oberen Fall, unmotiviertes Geblitze: mal da was, mal dort. Ich ging wieder ins Bett. Dann vielleicht 15' später, gerade in der Einschlafphase: ein Mega-Chlapf und taghelles Leuchten. Wirklich alle (etwa 15 Personen) richten sich auf einen Schlag auf. (Ich habe mir noch den Kopf am obligaten Ablagegestell angeschlagen). Unmittelbar danach war ein Surren des Fahnenmastes vor dem Haus hörbar... (Interessantes Detail: am nächsten Morgen etwa 15 cm Schnee vor der Hütte).

Und wenn wir schon dabei sind, wahrscheinlich mein eindrücklichstes Wettererlebnis:

3. Ghisonnacia, Ostküste Korsika, 14. September 2006 / Flash-flood Unwetter (10 Std. Summe: 410 mm):

Ein, nach Doswell, Quasi-stationäres konvektives System. Erste ganz kräftige Schauer nach Mitternacht, dann Pause. Erneute heftige Schauer etwa ab 04.00 Uhr, dann um 07.00 Uhr (ich liege komplett erledigt im Bett -wegen Nachtschicht mit Kamera- in unserem Bungalow auf Campingplatz) eine näher kommende Welle mit dumpfen und kurzen Einschlägen vom Meer her. In der nächsten Viertelstunde oder so kommen diese Einschlagsgeräusche immer näher und werden zunehmend lauter, vielleicht im 3-sek. Abstand schlagen die Blitze nun ein und zwar genau gegen uns kommend. Das tönte wirklich wie Artillerie-Einschläge, zusammen mit dem Sturzregen ein unheimliches Stakkato in der Morgen-Dämmerung. Ich wagte mich tatsächlich nicht mehr auf unsere gedeckte Veranda, sondern verkroch mich zusammen mit den ebenfalls ängstlichen Kindern unter die Bettdecke ;-) (Später dann Selbstevakuierung durch kniehohes Wasser und mit Auto präventiv auf und davon. Stunden danach grossflächige Überschwemmungen, Campingplätze wurden vom nahen Fluss komplett überschwemmt, mehrere Hundert Touristen werden bis spät in die Nacht von Armee und Feuerwehr evakuiert).

Gruss Andreas
“Some people are weather wise, but most are otherwise” Benjamin Franklin

fish
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Beitrag von fish »

Ich wohne nicht mal 200m (Luftlinie) von einem Blitzmagneten (Kirchturm) entfernt.
Da gibts es doch ein einen oder anderen Naheinschlag...

Was mir des öfteren aufgefallen ist, ist ein "surren" kurz vor dem Einschlag.
Hatte dazu auch mal ein Video ins Forum gestellt.

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mosl ausm Allgäu
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Beitrag von mosl ausm Allgäu »

Servus mitanand!

Jo, fish, das hatte ich auch schon mal als ein Blitz den Schornstein unseres Nachbarn gründlich zerlegte.
Ich stand wie üblich mit der Kamera am Dachfenster als das besagte Surren zu hören war - und unmittelbar danach der Einschlag ca. 30-40m entfernt.
An Fotos war natürlich nicht mehr zu denken, vor Allem weil ich im ersten Moment absolut nicht wusste, WO genau es eingeschlagen hatte.
Die Schäden waren beträchtlich. Beim Nachbarn war kein Kamin mehr auf dem Dach und dieverse Elektrogeräte hinüber aber wenigstens gab es nur einen kleinen Schwelbrand in der Dachverschalung der schnell gelöscht war.
In meinem Haus hat es ein Armierungseisen komplett aus der Garagenwand gesprengt, der Klingeltrafo lag auf dem Trottoir, das Telefonkabel war in den Teppichboden eingeschmolzen und so weiter...

Zu Denken gab uns (und der Versicherung) nicht nur der gesprengte Kamin des Nachbarn sondern auch ein Gullydeckel zwischen unseren Häusern der aussah wie nach dem Angriff eines Schweisserlehrlings. Keine Ahnung, wo genau die Entladung stattfand - irgendwie überall.

Grüße,
mosl
weilswurschtiswasfürwetteris

Hergiswiler
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Beitrag von Hergiswiler »

So, habe mich entschlossen hier im Forum anzumelden, nachdem ich schon lange hier drin mitlese.

Möchte hier auch noch kurz über einen Naheinschlagerlebnis berichten.

Es war ca. vor einem Jahr. Ich ging um ca. 22 Uhr schlafen. Es hatte vorher um ca. 20 Uhr ein Gewitter gegeben, ohne starke Blitzeinschläge... Als ich eben um 22 Uhr schlafen ging, lies ich das Fenster offen, da es doch sehr warm war im Zimmer. Es waren etwa 30 Grad am Tag durch.
Die Nacht war eigentlich ziemlich klar, das Gewitter von 20 Uhr löste sich sehr rasch auf.
Leider war ich ziemlich aufgeregt, ob das wohl an den Ferien lag, welche ich am nächsten Tag startete oder ich doch irgendwie etas fühlte, was noch kommen würde.
Es hat sich tatsächlich wieder etwas zusammengebraut, habe aber keine Ahnung wie dieses Gewitter während der Nacht entstanden ist. Auf jeden Fall schlief ich ziemlich schlecht und um 4.30 Uhr morgens wachte ich durch dieses komische Gefühl auf und trank ein Schluck Wasser. Dann plötzlich einen riesen Knall und Sekunden später der grosse Blitzeinschlag. Ich kann auf alles schwören, das Zimmer war hell, weiss sogar! Ich sah überhaupt nichts mehr. Der Blitz schlug direkt neben meine Zimmer ein, ca. 20m in einen Baum. Durch den Blitz gab es an meinen Storen schwarze "Brandflecken" und als ich eine Woche später von den Ferien zuruck in Hergiswil ankam, staunte ich nicht schlecht, als ich den Baum voll abgefault sah. Der hatte im Juli keine Blätter mehr und sah ziemlich mitgenommen aus.

Zu erwähnen gilt es, dass nach diesem Blitzeinschlag kein Regen einsetzte, also war es nur einen Blitz. Wie kann so etwas entstehen? Ich vermute es war eine tropische Nacht, also doch sicherlich etwa über 18 Grad wenn nicht mehr.

Naja, seitdem habe ich ziemlich Respekt vor Gewitter... z.B. Trainiere ich nicht mehr wenn es während dem Fussballtraining anfängt in der Nähe zu donnern.

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Uwe/Eschlikon
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Beitrag von Uwe/Eschlikon »

Hoi zäme

Ich hatte 2x schon ein Erlebnis in den Bergen:

1. Am Eggerhorn im Binntal/VS.
Wir (Frau und ich) waren von Ernen an einem schwülwarmen Sommertag auf den Gipfel des Eggerhorns gestiegen. Oben war es, trotz aus dem Tal aufquellender Wolken, noch recht sonnig, auch wenn die Nebelschwaden die Sicht zeitweise verdeckten. Als die Nebelschwaden immer dichter wurden, so gegen Mittag, packten wir unseren Rucksack. Da sah ich zwischen den Wolkenfetzen auf einmal eine pechschwarze Wand vom Simplongebiet-Saflischpass rasend schnell heran ziehen. Wir wollten ins Rappental absteigen. Dazu muss man allerdings das ganze grasbewachsene Gipfelplateau in Richtung Osten queren. Innert Minuten kam starker Wind auf. Wir wetzten über die Schafweiden davon. Dann erstes Donnergrollen, das schnell näher kam. Noch immer waren wir auf dem weitläufigen Gipfelplateau. Wir hatten beide Teleskopstöcke bei uns. Diese fingen an zu surren und zittern, als seinen sie an eine Steckdose angeschlossen. Dann ein erster greller Blitz und ein Mordsknall. Wir haben beide instinktiv die Köpfe eingezogen, auch wenn wir mit dem Einziehen reichlich zu spät gekommen wären. Als die Abzweigung nach links hinunter ins Rappental kam, surrten unsere Stöck erneut. Ich rief meiner Frau zu, lass die Stöcke liegen, wir müssen hier weg. Schnell warfen wir die Teleskopstöcke an den Wegrand und rannten den Weg, der steil durch die Nordflanke hinunter ins Rappental führt, hinab.
Noch 4-5 Mal gab es einen grellen Blitz, begleitet von einem Fauchen und einem gewaltigen Knall. Einmal sah ich den Einschlag oben ins Gipfelplateau, dort, wo wir vor 3 Minuten noch waren. Wir kauerten uns dann in eine Rinne in der Nordflanke und warteten. Inzwischen goss der Regen in Strömen, teilweise mit Hagel durchsetzt. Die Blitze wurden aber seltener, und das Ganze zog weiter das Binntal hinauf. Nach 10 Minuten stieg ich wieder hoch zu unseren weggeworfenen Stöcken und holte diese. Als wir unten im Rappental waren, schien bereits wieder die Sonne und wärmte uns.

2. Am Chöpfenberg/GL.
Das ganz Niederurnertal hochsteigend und dann ins Trepsental/Wäggital hinüber wechslend, stiegen mein Vater und ich von der Alp Trepsen auf den Chöpfenberg. Auf dem schmalen, felsigen Gipfel war herrliches Wetter, auch wenn es sehr dunstig war. Es war auch hier oben drückend heiss. Kein Lüftchen ging. Nicht mal eine Aufwind. Wir hatten zu Mittag gegessen und schon wieder zuammen gepackt, als von Westen her ein Quellwolke, die schnell grösser wurde, heran zog. Genau diese eine eine Wolke, die wild in die Höhe schoss, setzte sich am Chöpfenberg fest. Auch hier ging alles sehr schnell. Wir waren aber zum Glück schon vom Gipfel hinunter geklettert und bereits auf dem schmalen Weg angelangt, der sich durch die ganze Nordflanke zum Brüggler führte. Plötzlich ein Knall und ich sah, wie ein Blitz ins Gipfelkreuz einschlug, keine 100m entfernt. Der nächste schlug genau über uns in den Grat ein. Jetzt war der Abstand keine 30m mehr. Wir klebten förmlich an der Felswand, zwischen zwei Felsnasen, die den Grat über uns vom Weg trennte. Noch ein greller Naheinschlag in den Grat. Und gleich noch einer. Es roch auf einmal komisch, nach Schwefel und sonst verbrannt. Nach einer (langen!) viertel Stunde war das Ganze dann weiter gezogen, zum Brüggler und Wageten. Jetzt knallte es dort vorn. Geregnet hatte es nur wenig.

In den Bergen sind Gewitter manchmal schon eine heimtückische Sache. Es kann sehr unerwartet schnell gehen. Und kritisch sind nun einmal Gipfel, Grate, Kuppen oder Felsnasen. Hier muss man schleunigst verschwinden, wenn noch möglich. Und sonst eine Senke aufsuchen, egal wie flach und sich hinkauern.
Und Rucksäcke und vor allem Stöcke möglichst weit entfernt deponieren (oder wegwerfen).

Uwe


azu
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Beitrag von azu »

Hallo,

habe das auch mehrmals erlebt (sorry für das nicht gutes Deutsch):

Einmal in Siders, siehe hier: http://www.sturmforum.ch/showthread.php ... highlight=
Video dazu: http://www.youtube.com/watch?v=nA4-9IXd-PQ

Einmal in Wander, auf Col du Pochet. Beim Aufstieg zum pass gabs ein Gewitter mit Hagel. Dann kam die Sonne und wir waren auch am pass. Dann ein letztes Blitz schlug zurück. Wir standen neben die 3m. höhe Stahl Stange...der Blitz schlug ein Stein 20m. weiter, habe auch ein Lichtbogen zwischen meine beide Schuhe gesehen und während die 2-3 nächsten Stunden hörten wir ein Rausch ("tsssss") im Kopf, sehr unangenehm.

Gruesslis.

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Reto.
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Beitrag von Reto. »

Sehr gute Idee und spannend zu lesen!

Es war ein Sommerabend vor ca. 15 Jahren an welchem gerade ein Gewitter über Hinwil aufzog. Ich fuhr an diesem Abend mit meinem Vater im Auto in seine Firma welche in einem Bauernhaus untergebracht war. Als wir vor der Scheune zum Auto ausstiegen bemerkten wir ein surren, knacken und zischen, wir konnten aber nicht feststellen von wo aus das zischen kam. Wir entschlossen uns wieder ins Auto einzusteigen da es uns irgend wie unwohl war. Kaum waren wir wieder im Auto war es rund um uns nur noch weiss und einen extremen Kanal, ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie die ganze Umgebung in der Abenddämmerung hell erleuchtet war. Der Blitz schlug genau in die Scheune ein. Wir gingen in die Scheune um zu schauen was es gemacht hat, wir sahen sofort, dass der Blitz seinen Weg durch den Dachfirst über die Holzbalken den Weg gesucht hat. In einem Holzbalken hatte es einen richtigen Kanal von oben nach unten herausgesprengt. Es roch ein wenig verbrannt, aber es brannte zum Glück nirgends wir fangen auch keine Stelle an welchem das Holz schwarz verbrannt war. Der Herausgesprengte Kanal war sehr eindrücklich und wir waren überrascht, dass es keine Brandspuren hatte wenn man die extremen Temperaturen bedenkt.
Ich hatte nach dem Knall ein sumsen auf dem Ohr und extrem weiche Knie, es war sehr eindrücklich, dass wir bereits 20 Sekunden vor der Blitzentladung diese elektrisierenden Geräusche warnahmen.

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Amboss
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Beitrag von Amboss »

Erst mal danke für all die detaillierten Berichte! :-)

Was mir sofort aufgefallen ist, ist dass das Surren und Vibrieren mehrfach erwähnt wurde. Dieses Surren ist ein untrügliches Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Einschlages und bedeutet höchste LEBENSGEFAHR!!! Das Geräusch stammt von sog. Koronaentladungen, besser bekannt als St. Elmsfeuer. Wenn es stockfinster ist, kann man manchmal ein Glimmen an spitzen und/oder exponierten Stellen (Kirchtürme, Strommasten, Metallgegenstände etc.) beobachten. Grundsätzlich gilt, dass sich die elektrische Feldstärke an solchen Gegenständen stark konzentriert.
Ich arbeite in einem Hochspannungslabor wo wir Blitzschläge simulieren da wir Überspannungsableiter herstellen. Wenn wir die elektrische Spannung langsam erhöhen, können wir kurz vor dem Blitzschlag diese Entladungen beobachten.

Bild
Hier sieht man einen "Laborblitz". Er misst nur ca. 30cm Länge und war mit 123kV relativ schwach. Die grössten Blitze die wir erzeugen können, messen bis zu 3m!

Jedenfalls muss ich Uwe absolut recht geben: wenn ihr dieses Surren feststellt, sofort ALLE metallischen Gegenstände ablegen und sich min. 20m von dieser Stelle entfernen und in die Hocke gehen. NIEMALS hinlegen aufgrund der zum Teil extrem hohen Schrittspannungen! In felsigem Gelände mit schlecht leitendem Boden ist eine regelrechte Einladung für einen Blitz, wenn man ihn mittels Metall "ködert" ;-)

Gruss
Denis
Buchs AG bei Aarau 383müM, Naheinschläge machen taub aber glücklich! ;-)

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