Das neue Wetterjahr startet mit einem meteorologischen Paukenschlag.
Am nächsten Mittwoch bildet sind am Südrand eines umfangreichen Atlantiktiefs aus einer Welle ein zweites Tief:

Dieses Tief zieht in südöstlicher Richtung auf die iberische Halbinsel zu. Es entwickelt sich im weiteren Verlauf zu einem klassischen Biskaya-Tief schönster Ausprägung (Kerndruck teils unter 980 hpa):


Das Tief drückt sich in der Folge noch weiter westwärts, Richtung Alpen. Zwischen dem sehr starken Hoch über Russland/Skandinavien und dem Tief kommt es im Alpenraum zu einer starken Isobarendrängung. Es bildet sich das typische Föhnknie auf den Karten:

Am Freitag schwächt sich das Tief dann ab, die Föhnlage geht zu Ende:

Das hat im wesentlichen zwei markante Folgen für das Wetter im Alpenraum:
1. Föhnlage auf der Alpennordseite.
2. Stauniederschläge auf der Alpensüdseite.
Speziell der Föhn dünkt mich in diesem Fall interessant. Im Verlauf des Donnerstags erreicht der Druckunterschied zwischen Schaffhausen und Lugano gemäss GFS mit rund 9 hpa beachtliche Ausmasse. Zumindest das Druckfeld bietet also Hand für einen kapitalen Föhnsturm in den Alpentälern.

Die Frage, die mich momentan beschäftigt: Diese Föhnlage könnte sich nach jetziger Kartenlage sogar zu einer Dimmerföhnlage (starker zyklonaler und hochreichender Föhn) entwickeln. Mehrere dazu nötige Zutaten erachte ich als vorhanden. Das würde bedeuten, dass die Föhnmauer ungewöhnlich weit leeseitig ausgreifen würde. Wir hätten vielleicht wieder einmal den seltenen Fall, dass am Zürichsee der Föhn bläst und es in Göschenen regnet...
Meinungen?
- Editiert von Tinu (Männedorf) am 03.01.2008, 10:34 -




