Die Bilder des ETH-Radars zeigten in letzter Zeit gelegentlich stationäre "Hagelechos" in den Bergen. Anbei ein Beispiel, gepostet von Chrigi (vielen Dank!).
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... 211900.gif
Ich benütze die Gelegenheit zu einem kleinen Exkurs, wie solche Störechos zustandekommen. Nicht Hagel war die Ursache, sondern die (noch viel grösseren) Berge. Diese erzeugen (im Vergleich zu Niederschlag) ein geradezu unglaublich starkes Radarsignal, sie sind ja viiiiel grösser und massiger als Niederschlag. Zum Glück kann man aber die Berge wegfiltern, das gelingt mit dem sog. Dopplereffekt. Die Berge sind ja immer am gleichen Ort und bewegen sich nicht. Man filtert also weg, was die Doppler-Geschwindigkeit Null hat. In der Praxis setzt man gewisse Grenzen, z.B. filtert man weg, was etwa im Bereich -0.5 ... +0.5 m/s ist. Damit verliert man aber auch einen gewissen Anteil am Niederschlag, nämlich genau den Anteil, der zufällig auch die Doppler-Geschwindigkeit in diesem Bereich hat.
Wenn man ein Volumen misst (und das tut ein Radar immer, typische Grösse ist z.B. 600x600x600m oder so), dann hat man im gleichen Volumen oft Niederschlag und Bodenechos. Man kann nun zwei Grössen messen:
- die gesamte Radar-Signalstärke im Volumen, das sei C
- die Radar-Signalstärke ohne den Anteil, der die Doppler-Geschwindigkeit Null hat, das sei S
Das Verhältnis C/S (oft als "clutter to signal ratio" oder CSR bezeichnet) ist eine wichtige Grösse, um eine Radar-Volumenmessung als "Niederschlag" zu akzeptieren oder als "Clutter" zu verwerfen.
Bisherige Einstellung beim ETH-Radar:
CSR > 10 dB: Clutter
CSR 7 dB: Clutter
CSR < 7 dB: Niederschlag
Gruss Willi
