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Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Willi
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Beitrag von Willi »

Habe gestern das System falsch eingeschätzt...
Bei der nächsten Schütti läuft das Radar bestimmt wieder.
Punkto Hagel scheint aber nix passiert zu sein.

Ein (zerknirschter) Morgengruss aus Sellenbüren

Willi
Gruss Willi
Immer da wenn's wettert

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Michi (Neuenkirch)
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starke Niederschläge

Beitrag von Michi (Neuenkirch) »

Hallo Willi, hier die Folgen unserer Schütti...
Gruss Michi

16. Juli 2002, 07:57, NZZ Online

Schwere Schäden nach Unwetter im Kanton Luzern
Übertretende Flüsse und Bäche
Ein Unwetter mit äusserst intensiven Niederschlägen hat in der Nacht zum Dienstag im Kanton Luzern massive Schäden angerichtet. Flüsse und Bäche traten über die Ufer. Personen wurden nicht verletzt, wie die Behörden bekannt gaben.


(ap) Betroffen von dem schweren Unwetter im Kanton Luzern waren vor allem das Entlebuch und die Region Willisau. Nach Auskunft des Feuerwehrinspektors des Kantons Luzern sind nach sintflutartigen Regengüssen die Bäche sehr schnell über die Ufer getreten, haben Strassen verschmutzt und Keller mit Wasser, Sand und Dreck überflutet. In einer zweiten Phase sei die Kleine Emme, der Hauptfluss im Tal, sehr stark und sehr schnell angestiegen und habe sich «fast wie eine Flutwelle» in Richtung Wolhusen, Malters und Emmen ergossen. Der Fluss sei an mehreren Stellen über die Ufer getreten und habe grössere Strassenstücke unpassierbar gemacht sowie weitere Keller überflutet. Rund 20 Feuerwehren standen im Dauereinsatz. In einem Fall seien auch Evakuierungen erwogen worden.

Zwei bis drei Stunden später musste auch in der Region Willisau Alarm ausgelöst werden, weil zahlreiche Bäche aus dem Napfgebiet über die Ufer traten. Auch in Willisau kam es zu Überflutungen von Kellern. Bei nachlassenden Niederschlägen beruhigte sich die Lage gegen Dienstagmorgen. Der Wasserstand der Bäche und Flüsse ging zurück. Die Strasse Schüpfheim - Flühli blieb aber wegen eines Erdrutsches gesperrt. Und um 05.30 Uhr musste auch die SBB-Linie durch das Entlebuch wegen Erdrutschen zwischen Schüpfheim und Wolhusen gesperrt werden.

Wegen der grossen Niederschlagsmengen im Entlebuch wurde um Mitternacht auch die Kerngruppe des Kantonalen Führungsstabs im Kanton Aargau aufgeboten. Der Abfluss der Reuss hatte die Alarmwerte erreicht, wie die Aargauer Katastrophenorganisation mitteilte. Verschiedene Vorsichtsmassnahmen wurden getroffen. Die Meteorologen rechneten für die Nacht zum Mittwoch mit dem Durchzug einer weiteren Gewitterfront und lokal sehr heftigen Niederschlägen.
Michi - Neuenkirch LU, genau 341° und 14 km nördlich vom Pilatus


Philippe Zimmerwald
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Beitrag von Philippe Zimmerwald »

Hier noch mein Postinig von gestern 23.30H

"Ist auch eher selten, dass der Regen von Luzern nach Bern zieht. Denke, dass sich der Regen hier weiter intensivieren wird, aber wohl kaum so stark wie in Luzern. Denke, dass westlich von Langnau die ganze Sache harmloser wird; Entlebuch/Emmental könnten noch anständig dran kommen. Aber wer weiss? Habe keine Erfahrung mit solchen Lagen."

Anscheinend hat sich dass Regengebiet an die Erwartungen gehalten. In Bern-Liebefeld gabs 22mm und einen Blitz. Im oberen Emmental und Entlebuch muss markant mehr runter gekommen sein. Hat jemand die Summen vom Napf/Luzern?

Das es im betroffenen Gebiet kritisch werden könnte, damit hab ich gerechnet, aber das die Kleine Emme über die Ufer geht und die Reuss so ansteigt...oha! Immerhin ist die Kleine Emme "unwettergeprüft", das Bachbett ist ja recht radikal (Megasteine). Zudem zog das Regengebiet ins Einzugsgebiet rein, was gegen eine Flutwelle spricht.
Der eine oder andere Erdrutsch und ein paar volle Keller wären keine Überraschung gewesen, aber da muss verbreitet > 40/50mm runtergekommen sein.

Zu heute:
ich hab mal an zwei Tagen nacheinander 40mm/h erleben dürfen. Also praktisch 80mm/24 Stunden, wobei es 22 Stunden trocken war. Extrem ist beim 2. Mal der Pegelanstieg: innert 5 min. beginnts schon zu überschwemmen (Boden nimmt nichts mehr auf), Abfluss total.

Falls es wieder das Entlebuch trifft, dann ist alles möglich. Dieser Tag sollte man im Auge behalten.

Grüsse
Philippe Heiligenschwendi 1000m (ehemals Zimmerwald 899m)

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Willi
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Rückblick letzte Nacht

Beitrag von Willi »

Hier ein kurzer Rückblick auf die Niederschläge der letzten Nacht, diesmal aus der Sicht der Bodenstation Napf und der MeteoSchweiz Radars:

- Anetz-Station Napf 21 Uhr - 02 Uhr: 51 mm

- Akkumulationskarte:

www.meteoradar.ch/tests/MRS_akkumulation_20020715.gif

- Zeitreihen Standorte im Napfgebiet:

www.meteoradar.ch/tests/Zeitreihen_020715.gif


Fazit: Radar und Bodenstation stimmen recht gut überein. Das ist nach unserer Erfahrung nicht selbstverständlich. Bei Sommergewittern zeigen die Radars der MeteoSchweiz oft einen Faktor 2-3 zu viel Niederschlag. Der Niederschlag der letzten Nacht war also nicht unbedingt ein "klassisches" Sommergewitter.

Einen ähnlichen Fall gab es übrigens im Mai (Hochwasser Zürich-Nord).

Gruss Willi
Gruss Willi
Immer da wenn's wettert

Stefan, Luzern

Pegel

Beitrag von Stefan, Luzern »

Zur "Flutwelle" der kleinen Emme noch links zu den aktuellen und eindrücklichen Pegelmesswerten:

Pegel Kl Emme, Littau/Reussbühl: http://www.admin.ch/lhg/daten/x/2425_7.PDF
Pegel Kl. Emme, Werthenstein/Chappelboden: http://www.admin.ch/lhg/daten/x/2487_7.PDF
Pegel Reuss, Mühlau/Hünenberg: http://www.admin.ch/lhg/daten/x/2110_7.PDF

Quelle: http://www.bwg.admin.ch/service/hydrolog/d/index.htm

Gruss

Stefan

Philippe Zimmerwald
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Statistik-fast ein Jahrhundertereignis?

Beitrag von Philippe Zimmerwald »

hab folgendes gefunden:

Kleine Emme - lttau/Reussbühl:
Spitzenabfluss (kurz nach Mitternacht): 510 m3/s
aus Grafik geschätzt, siehe: http://www.admin.ch/lhg/daten/x/2425_7.PDFa

absoluter Spitzenabfluss 1936-2000: 535 m3/s.
Nach der log-Pearson III-Verteilung tritt ein Spitzenabfluss von >= 517 m3/s alle 100 Jahre einmal auf. Ein 50-jähriges Ereignis entspricht 476 m3/s.
siehe: http://www.admin.ch/lhg/daten/x/hq/2425hq.pdf

Der Wert von letzter Nacht ist also weder ein absoluter Rekord, noch ein Jahrhundertereignis, aber sollte nach der log-Perarson-III_Verteilung seltener als alle 50 Jahre einmal auftreten. Anders gesagt: die Wahrscheinlichkeit, dass eine solche Hochwasserwelle in den nächsten 50 Jahren nochmals kommt, ist < 50%.

Grüsse
- Editiert von Carlo am 16.07.2002, 17:22 -
Philippe Heiligenschwendi 1000m (ehemals Zimmerwald 899m)

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