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Ostlage: Prognosen viel schwieriger?
- Uwe/Eschlikon
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Ostlage: Prognosen viel schwieriger?
Hallo
Mir fällt auf, dass bei der derzeit herrschenden Wetterlage, Tief über Italien, Hochdruckbrücke im Norden, wir mittendrin, die Prognosen täglich ziemlich ändern.
In den Medien gehen da die Vorhersagen und Meinungen bezügl. Temperatur, NS und Bewölkung recht weit auseinander und sehen jeden Tag anders aus.
Meine triviale Frage: Warum ist diese Lage schwieriger prognostizierbar (auch im Kurzfristbereich) wie eine Westlage?
Gruss
Uwe
Mir fällt auf, dass bei der derzeit herrschenden Wetterlage, Tief über Italien, Hochdruckbrücke im Norden, wir mittendrin, die Prognosen täglich ziemlich ändern.
In den Medien gehen da die Vorhersagen und Meinungen bezügl. Temperatur, NS und Bewölkung recht weit auseinander und sehen jeden Tag anders aus.
Meine triviale Frage: Warum ist diese Lage schwieriger prognostizierbar (auch im Kurzfristbereich) wie eine Westlage?
Gruss
Uwe
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- Federwolke
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Ostlage: Prognosen viel schwieriger?
Hoi Uwe
Grundsätzlich müsste man wissen, was genau du mit den unterschiedlichen Prognosen meinst: für welchen Zeitraum, für welche Region. Wir konsumieren wahrscheinlich nicht alle die selben Medien, können also nicht erraten, von welchen Unsicherheiten du sprichst. Konkrete Fragen würden auch konkrete Antworten zulassen
Kann also nur ein paar allgemeine Punkte aufführen, die mich in einer solchen Lage zum Schwitzen bringen:
- Die Entwicklung und Zugbahn des Italientiefs. Die verschiedenen Modelle rechnen unterschiedlich, mal ist das Zentrum da, mal dort, und wenn es nur 100 oder 200 km Unterschied ausmacht: Die Anströmung an die Alpen ändert rasch. Und manche Modelle wollen es rascher aufgefüllt sehen als die anderen.
- Die Lage des Tiefs im Bezug zu den Alpen ist wichtig. Wird feuchte Luft um die Alpen herumgeführt oder nicht? Wird der Mistral aufrechterhalten und stützt die Divergenz auf der Alpennordseite, oder flaut er ab und die feuchte Suppe bleibt bei uns liegen? Wie mächtig ist die von Nordosten einfliessende Kaltluft? Fliesst sie Alpenparallel oder wird sie gestaut?
- Und was bringt uns die Höhenströmung? Der aktuelle Wolkendeckel bis hinaus nach Süddeutschland war heute früh auf den Satpics deutlich zu erkennen, trotzdem spricht zu dieser Zeit jemand im Radio noch von dichteren hohen Wolken nur im Wallis und im Süden. Sind sie davon ausgegangen, dass sich der Wolkenschirm im Norden auflöst oder entfernt (dass er gar nicht so weit kommt muss ausgeschlossen werden, denn er war ja schon da
), oder wurde die Dichte wie schon so oft bei Warmluftadvektion in der Höhe zu dieser Jahreszeit massiv unterschätzt --> Ostern 2002 lässt grüssen? Wir kennen die Überlegungen, die dahinter stecken, nicht.
Grüsslis
Grundsätzlich müsste man wissen, was genau du mit den unterschiedlichen Prognosen meinst: für welchen Zeitraum, für welche Region. Wir konsumieren wahrscheinlich nicht alle die selben Medien, können also nicht erraten, von welchen Unsicherheiten du sprichst. Konkrete Fragen würden auch konkrete Antworten zulassen

Kann also nur ein paar allgemeine Punkte aufführen, die mich in einer solchen Lage zum Schwitzen bringen:
- Die Entwicklung und Zugbahn des Italientiefs. Die verschiedenen Modelle rechnen unterschiedlich, mal ist das Zentrum da, mal dort, und wenn es nur 100 oder 200 km Unterschied ausmacht: Die Anströmung an die Alpen ändert rasch. Und manche Modelle wollen es rascher aufgefüllt sehen als die anderen.
- Die Lage des Tiefs im Bezug zu den Alpen ist wichtig. Wird feuchte Luft um die Alpen herumgeführt oder nicht? Wird der Mistral aufrechterhalten und stützt die Divergenz auf der Alpennordseite, oder flaut er ab und die feuchte Suppe bleibt bei uns liegen? Wie mächtig ist die von Nordosten einfliessende Kaltluft? Fliesst sie Alpenparallel oder wird sie gestaut?
- Und was bringt uns die Höhenströmung? Der aktuelle Wolkendeckel bis hinaus nach Süddeutschland war heute früh auf den Satpics deutlich zu erkennen, trotzdem spricht zu dieser Zeit jemand im Radio noch von dichteren hohen Wolken nur im Wallis und im Süden. Sind sie davon ausgegangen, dass sich der Wolkenschirm im Norden auflöst oder entfernt (dass er gar nicht so weit kommt muss ausgeschlossen werden, denn er war ja schon da

Grüsslis
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Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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- Dani Emmenbrücke/LU
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Ostlage: Prognosen viel schwieriger?
Habe heute bei Radio Pilatus(Meteo News)auch gehört, dass die Wetterentwicklung für die nächsten Tage noch unsicher sei und eine Prognose noch nicht möglich sei (ungefährer Wortlaut, wegen Kundschaft nur mit einem Ohr zugehört!)!
Gruss Dani (wieder zurück in Luzern-Nord)
- Alfred
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Ostlage: Prognosen viel schwieriger?
@Fabienne, sali
Vielleicht guckten sie sich dieses Bild an. Da schauts wirklich
so aus, ob sich das ganze bald mal verflüchtigen würde :D ,
so leicht und flockig
.
Grüsse, Alfred
[hr]
Vielleicht guckten sie sich dieses Bild an. Da schauts wirklich
so aus, ob sich das ganze bald mal verflüchtigen würde :D ,
so leicht und flockig

Grüsse, Alfred
[hr]
- Uwe/Eschlikon
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Ostlage: Prognosen viel schwieriger?
Hoi zäme
@Fabienne: Mit der Prognose dachte ich schon an die nächsten ca. 72 Std, vom aktuellen Zeitpunkt ausgesehen.
Region...? Mittelland-Alpen.
Konkret: Gestern Morgen hiess es zB. bei Radio DRS (von MeteoSchweiz) dass es ziemlich sonnig sei, nur an den östl. Voralpen (Toggenburg, Glarnerland, Graubünden) hätte es noch ein paar Hochnebelfelder, Temp. 12-15°C (9-11° wurden es dann mangels Sonne). Soweit mein Blick auf meinem Arbeitsweg nach Zürich schweifte, war alles komplett bedeckt. Hier in der Region Zürich schien die Sonne gestern nur ganz vereinzelt. Ich meine, ein Blick aus dem Wetterstudio hätte gereicht...
Im TagesAnzeiger vom Sa/So wurde zB. mit veränderlichem Wetter mit Regenschauern für den Wochenanfang gerechnet.
Ich will gar nicht Kritik an den versch. MeteoStudios/Prognosen üben, sondern mir fällt ganz allgemein auf, dass bei einer solchen Lage (gegenüber einer Westlage) auch die Profis Mühe mit der Vorhersagbarkeit haben, selbst im Kurzfristbereich von 24-48Std., darum meine Eingangsfrage.
Gruss
Uwe
@Fabienne: Mit der Prognose dachte ich schon an die nächsten ca. 72 Std, vom aktuellen Zeitpunkt ausgesehen.
Region...? Mittelland-Alpen.
Konkret: Gestern Morgen hiess es zB. bei Radio DRS (von MeteoSchweiz) dass es ziemlich sonnig sei, nur an den östl. Voralpen (Toggenburg, Glarnerland, Graubünden) hätte es noch ein paar Hochnebelfelder, Temp. 12-15°C (9-11° wurden es dann mangels Sonne). Soweit mein Blick auf meinem Arbeitsweg nach Zürich schweifte, war alles komplett bedeckt. Hier in der Region Zürich schien die Sonne gestern nur ganz vereinzelt. Ich meine, ein Blick aus dem Wetterstudio hätte gereicht...

Im TagesAnzeiger vom Sa/So wurde zB. mit veränderlichem Wetter mit Regenschauern für den Wochenanfang gerechnet.
Ich will gar nicht Kritik an den versch. MeteoStudios/Prognosen üben, sondern mir fällt ganz allgemein auf, dass bei einer solchen Lage (gegenüber einer Westlage) auch die Profis Mühe mit der Vorhersagbarkeit haben, selbst im Kurzfristbereich von 24-48Std., darum meine Eingangsfrage.
Gruss

Uwe
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- Andreas -Winterthur-
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Ostlage: Prognosen viel schwieriger?
Hoi Uwe
Kleine Korrektur: Radio DRS wird von Meteo SF DRS mit Prognosen und Interviews beliefert...
Grüsse Andreas
Kleine Korrektur: Radio DRS wird von Meteo SF DRS mit Prognosen und Interviews beliefert...
Grüsse Andreas
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- Uwe/Eschlikon
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Ostlage: Prognosen viel schwieriger?
@Andreas: stimmt :D
Heute hätte es ja auch einen Tick schöner ("stellenweise sonnig") und vor allem wärmer sein sollen...?!
Bise ist zwar abgeflaut, aber die Temps kommen fast nicht vom Fleck
Gruss
Uwe
Heute hätte es ja auch einen Tick schöner ("stellenweise sonnig") und vor allem wärmer sein sollen...?!
Bise ist zwar abgeflaut, aber die Temps kommen fast nicht vom Fleck

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Uwe
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Ostlage: Prognosen viel schwieriger?
muss Euch zustimmen. Ostlage schwierige Lage. Laut Meteo SFDRS sollte es den ganzen Nachmittag im Bündnerland regnen, es scheint jedoch immer noch die Sonne (habe aber nichts dagegen!)
- Michi, Uster, 455 m
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Ostlage: Prognosen viel schwieriger?
@carol: habe mir gestern abend und heute morgen auch den kopf zerbrochen, wie es in graubünden heute aussieht:
geplant war noch dichte hohe bewölkung (cirrostratus) für den vormittag mit vermutung auf weglaufen noch nordwesten (war ja auch so, nur dass das ganze band schon am morgen weiter nördlich war als das modell gestern abend noch meinte)
dann sah man auf den modellen viel feuchte auf 850 hpa am nachmittag von norden her reinkommen. das war dann auch so zumindest im nordbünden, und zwar erklärbar mit der hochnebelluft vom mittelland, ausgelöst durch ansaugen wegen tieferem druck in graubünden hinten durch sonneneinstrahlung.
das dritte war noch die auf 700 hpa (ac, as) bewölkung, welche sich rasch ab mittag von osten her hätte über graubünden schieben müssen (das kam dann weniger massiv und auch verspätet) liegt zur zeit aber recht kompakt über dem engadin mit auch schon schauern.
wenn man die prognosen in der südostschweizer zeitung von heute anschaut, dann war diese eindeutig zu pessimistisch betr. sonneinstrahlung. und betr. niederschlägen zu optimistisch (siehe aktuell engadin). auf dem graubünden-wetterfax-produkt von heute morgen dann aber doch recht gut: http://www.meteoschweiz.ch/cgi-bin/shop_graubuenden.cgi (bereits veraltet)
naja man lernt nie aus und vielleicht gelingt nächstes mal bei einer solchen lage eine präzisere prognose...
gruss
Michl, Uster
geplant war noch dichte hohe bewölkung (cirrostratus) für den vormittag mit vermutung auf weglaufen noch nordwesten (war ja auch so, nur dass das ganze band schon am morgen weiter nördlich war als das modell gestern abend noch meinte)
dann sah man auf den modellen viel feuchte auf 850 hpa am nachmittag von norden her reinkommen. das war dann auch so zumindest im nordbünden, und zwar erklärbar mit der hochnebelluft vom mittelland, ausgelöst durch ansaugen wegen tieferem druck in graubünden hinten durch sonneneinstrahlung.
das dritte war noch die auf 700 hpa (ac, as) bewölkung, welche sich rasch ab mittag von osten her hätte über graubünden schieben müssen (das kam dann weniger massiv und auch verspätet) liegt zur zeit aber recht kompakt über dem engadin mit auch schon schauern.
wenn man die prognosen in der südostschweizer zeitung von heute anschaut, dann war diese eindeutig zu pessimistisch betr. sonneinstrahlung. und betr. niederschlägen zu optimistisch (siehe aktuell engadin). auf dem graubünden-wetterfax-produkt von heute morgen dann aber doch recht gut: http://www.meteoschweiz.ch/cgi-bin/shop_graubuenden.cgi (bereits veraltet)
naja man lernt nie aus und vielleicht gelingt nächstes mal bei einer solchen lage eine präzisere prognose...
gruss
Michl, Uster
- Michi, Uster, 455 m
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Ostlage: Prognosen viel schwieriger?
@uwe
die sonnenarmut heute im mittelland ist wegen einer starken inversion auf knapp 2000 MüM. in der nacht kam das weiter oben angesprochene hohe wolkenband (cirrostratus) und löste den hochnebel auf den morgen hin zwar praktisch vollständig auf. durch die dann nur geringe einstrahlung am morgen, wurde die feuchte grundschicht genug erwärmt, dass sich stratocumuli bildeten, welche sich dann sehr rasch an der inversion ausbreiteten, dieser vorgang wurde im laufe des vormittages immer stärker, aber zu wenig stark um die inversion wegzuheizen. so blieb eine für april doch recht massive inversion selbst am nachmittag noch bestehen. im sommer hätte sich die grundschicht soweit erwärmt, dass die inversion weggebrannt worden wäre:
payerne temp 12z:

mfg
Michl, Uster
die sonnenarmut heute im mittelland ist wegen einer starken inversion auf knapp 2000 MüM. in der nacht kam das weiter oben angesprochene hohe wolkenband (cirrostratus) und löste den hochnebel auf den morgen hin zwar praktisch vollständig auf. durch die dann nur geringe einstrahlung am morgen, wurde die feuchte grundschicht genug erwärmt, dass sich stratocumuli bildeten, welche sich dann sehr rasch an der inversion ausbreiteten, dieser vorgang wurde im laufe des vormittages immer stärker, aber zu wenig stark um die inversion wegzuheizen. so blieb eine für april doch recht massive inversion selbst am nachmittag noch bestehen. im sommer hätte sich die grundschicht soweit erwärmt, dass die inversion weggebrannt worden wäre:
payerne temp 12z:

mfg
Michl, Uster