Höhentief (Cut-off), ab 12.9.2024
Verfasst: Di 10. Sep 2024, 10:47
Hoi zäme
Ab Mittwochabend steht uns ein sehr markanter Wetterwechsel bevor. Der "Verursacher", ein kräftiges Höhentief über dem Nordmeer, ist bereits auf dem Weg zu uns. Es hat hochreichend kalte Polarluft im Gepäck. Weil sich auf dem Atlantik gleichzeitig ein stark ausgeprägtes Hochdruckgebiet formiert hat, sackt dieses Gebilde wie auf einer Rutschbahn Richtung Mitteleuropa.
Am Mittwochabend erreicht uns die Kaltfront, die Schneefallgrenze sinkt unter 2000 Meter. Von Donnerstag bis sicher Samstag liegt der Alpenraum (v.a. die Schweiz) dann im Einflussbereich von für die Jahreszeit sehr kalten Luftmassen. Die Schneefallgrenze dürfte inneralpin zweitweise auf 1200 Meter absinken, allenfalls sogar noch etwas tiefer, sofern die Niederschlagsabkühlung reinwirkt. Bis Samstag sind am Alpennordhang bis gegen 70 mm Niederschlag zu erwarten (wobei der Nordosten wohl stärker im Fokus liegt als die westlichen Gebiete). Oberhalb von 2000 Meter kommt eine ordentliche Ladung Neuschnee zusammen, gebietsweise wird sich aber auch in den mittleren Lagen eine Schneedecke ausbilden.
Interessant ist auch, was südlich von uns passiert. Am Freitag findet nämlich ein Abtropfprozess statt, das heisst die Kaltluft tropft ins Mittelmeer. Es bildet sich ein durchaus beeindruckendes Höhentief, das nach wie vor mit kalter Höhenluft angereichert ist. Gleichzeitig hat das westliche Mittelmeer immer noch eine Temperatur von 28/29 Grad. Man muss wohl niemandem erklären, dass diese Kombination - Höhentief polaren Ursprungs und feuchtwarme Mittelmeerpampe - ziemlich explosiv ist.
Nach derzeitigem Stand zieht dieses Höhentief bis zum Wochenende zum Balkan, wobei sich über Osteuropa ein Bodentief abspaltet, was zu einer Vb-artigen Konstellation führt. Das bedeutet: Die feuchte Luft wird im Gegenuhrzeigersinn um dieses Druckgebilde herum wieder zurückgeführt. Die Modelle rechnen derzeit über Teilen Österreichs, Tschechiens, Deutschlands (Bayern) und Sloweniens extreme Niederschlagsmengen. In diesen Regionen wird das Thema Hochwasser wohl wieder akut werden.
So wie es jetzt aussieht, dürfte die Schweiz diesmal davon (also vom Vb-Effekt) nicht sonderlich viel abbekommen (zum Glück). Aber man sollte diesbezüglich noch abwarten, bekanntlich sind Vb-Lagen launisch und kleine Veränderungen der Zugbahn können grosse Auswirkungen haben.
Schöne Visualisierung von Meteo Schweiz, die das Heranfluten der Kaltluft und dann den Abschnürprozess zeigt:

Quelle: https://www.meteoschweiz.admin.ch/ueber ... ergen.html
Akkumulierter Niederschlag bis kommenden Dienstag (00 UTC) gemäss EZ (GFS ist ähnlich):

Ab Mittwochabend steht uns ein sehr markanter Wetterwechsel bevor. Der "Verursacher", ein kräftiges Höhentief über dem Nordmeer, ist bereits auf dem Weg zu uns. Es hat hochreichend kalte Polarluft im Gepäck. Weil sich auf dem Atlantik gleichzeitig ein stark ausgeprägtes Hochdruckgebiet formiert hat, sackt dieses Gebilde wie auf einer Rutschbahn Richtung Mitteleuropa.
Am Mittwochabend erreicht uns die Kaltfront, die Schneefallgrenze sinkt unter 2000 Meter. Von Donnerstag bis sicher Samstag liegt der Alpenraum (v.a. die Schweiz) dann im Einflussbereich von für die Jahreszeit sehr kalten Luftmassen. Die Schneefallgrenze dürfte inneralpin zweitweise auf 1200 Meter absinken, allenfalls sogar noch etwas tiefer, sofern die Niederschlagsabkühlung reinwirkt. Bis Samstag sind am Alpennordhang bis gegen 70 mm Niederschlag zu erwarten (wobei der Nordosten wohl stärker im Fokus liegt als die westlichen Gebiete). Oberhalb von 2000 Meter kommt eine ordentliche Ladung Neuschnee zusammen, gebietsweise wird sich aber auch in den mittleren Lagen eine Schneedecke ausbilden.
Interessant ist auch, was südlich von uns passiert. Am Freitag findet nämlich ein Abtropfprozess statt, das heisst die Kaltluft tropft ins Mittelmeer. Es bildet sich ein durchaus beeindruckendes Höhentief, das nach wie vor mit kalter Höhenluft angereichert ist. Gleichzeitig hat das westliche Mittelmeer immer noch eine Temperatur von 28/29 Grad. Man muss wohl niemandem erklären, dass diese Kombination - Höhentief polaren Ursprungs und feuchtwarme Mittelmeerpampe - ziemlich explosiv ist.
Nach derzeitigem Stand zieht dieses Höhentief bis zum Wochenende zum Balkan, wobei sich über Osteuropa ein Bodentief abspaltet, was zu einer Vb-artigen Konstellation führt. Das bedeutet: Die feuchte Luft wird im Gegenuhrzeigersinn um dieses Druckgebilde herum wieder zurückgeführt. Die Modelle rechnen derzeit über Teilen Österreichs, Tschechiens, Deutschlands (Bayern) und Sloweniens extreme Niederschlagsmengen. In diesen Regionen wird das Thema Hochwasser wohl wieder akut werden.
So wie es jetzt aussieht, dürfte die Schweiz diesmal davon (also vom Vb-Effekt) nicht sonderlich viel abbekommen (zum Glück). Aber man sollte diesbezüglich noch abwarten, bekanntlich sind Vb-Lagen launisch und kleine Veränderungen der Zugbahn können grosse Auswirkungen haben.
Schöne Visualisierung von Meteo Schweiz, die das Heranfluten der Kaltluft und dann den Abschnürprozess zeigt:

Quelle: https://www.meteoschweiz.admin.ch/ueber ... ergen.html
Akkumulierter Niederschlag bis kommenden Dienstag (00 UTC) gemäss EZ (GFS ist ähnlich):
