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Minimumtemperaturen / Inversion 12.1.2022

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Tinu (Männedorf)
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Minimumtemperaturen / Inversion 12.1.2022

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Hoi zäme

Sehr interessante Temperaturverläufe heute auf der Alpennordseite. Im Mittelland sanken die Tiefstwerte in den sonstigen, inversionsbedingten "Kältelöchern" nicht sonderlich ab. Kloten beispielsweise mit T-Min -1,4 Grad, das normalerweise sehr kalte Tänikon "nur" mit T-Min -3 Grad.

Dafür blieb das Thermometer am ansonsten milden Zürichsee (Wädenswil) erst bei -3,4 Grad stehen. Interessanterweise aber erst um 8 Uhr Morgens, also eigentlich nach Sonnenaufgang. Die Temperatur sank in Wädenswil nach 7 Uhr nochmals markant ab:

Bild

Ich vermute mal es lag/liegt am Nebel über dem Mittelland. Die leicht höher gelegenen Stationen (Uetliberg, Hörnli) hatten jedenfalls deutlich tiefere T-Mins als die Flachlandstationen. Die obere Zürichseeregion blieb nebelfrei.

Also etwas verkehrte Welt heute Morgen hierzulande.

Ziemlich kalt hingegen in der Nordwestschweiz. Basel-Binningen mit T-Min -5,6 Grad. Kein Nebel dort?

Nachtrag: Tatsächlich, die Basel-Ecke blieb nebelfrei!


Bild
Zuletzt geändert von Tinu (Männedorf) am Mi 12. Jan 2022, 09:15, insgesamt 4-mal geändert.
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Thomas, Belp
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Re: Minimumtemperaturen / Inversion 12.1.2022

Beitrag von Thomas, Belp »

Hallo zäme

Ja, interessante Temperaturverteilungen. Entscheidend war sicher die Hochnebeldecke. Hier südlich von Bern war es zumindest ab der zweiten Nachthälfte auch klar und damit endlich mal richtig kalt in diesem Winter, auch ohne Schnee.
Aber nicht nur der Nebel, auch ob eine Schneedecke liegt spielt ja eine Rolle und dann natürlich die Bise (Durchmischung), die zum Teil immer noch bläst und deshalb zum Teil eine starke Auskühlung verhindert oder unterbricht. Gutes Beispiel dazu ist La Brévine: Hier hat die Bise in der Nacht abgestellt und die Temperatur sank unter -25 °C.
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Tinu (Männedorf)
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Re: Minimumtemperaturen / Inversion 12.1.2022

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Im Osten ist die Bise jeweils nicht so stark, dürfte hier also eher an der Nebelverteilung gelegen haben.

Den komischen "Gump" nach unten zwischen 7 und 8 Uhr hier am Zürichsee kann ich mir aber nach wie vor nicht so recht erklären. Normalerweise wird doch das T-Min (bei normalen Abstrahlungsverhältnissen) kurz vor Sonnenaufgang (und nicht danach) erreicht. Oder hatte es bis zum frühen Morgen allenfalls doch Nebelschwaden hier, die dann im besagten Zeitraum verschwunden sind?

Ich weiss, ist jetzt sehr klein-klein, aber mich interessiert das halt :-D
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Federwolke
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Re: Minimumtemperaturen / Inversion 12.1.2022

Beitrag von Federwolke »

Tinu (Männedorf) hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 09:40 Normalerweise wird doch das T-Min (bei normalen Abstrahlungsverhältnissen) kurz vor Sonnenaufgang (und nicht danach) erreicht.
Nein. Wenn du das über längere Zeit genau beobachtest, wirst du feststellen, dass im Winterhalbjahr das TMin in der Regel bis zu einer Stunde nach Sonnenaufgang gemessen wird. Die flache Sonneneinstrahlung trägt noch nichts zur Erwärmung der bodennahen Schicht bei. Genau so, wie im Winter bereits ab einer Stunde vor Sonnenuntergang die Luft sehr stark auskühlt, wenn sie nicht bewegt wird.
Zuletzt geändert von Federwolke am Mi 12. Jan 2022, 10:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Minimumtemperaturen / Inversion 12.1.2022

Beitrag von Marco (Oberfrick) »

La Brévine mit -26.8°C am 9 Uhr wohl die kälteste Nacht in diesem Winter 21/22.

Sehr komisch das Kälteloch Basel die letzten 2 Tage.. Bei mir in Gipf-Oberfrick 30km östlich immer 1-3°C wärmer.
Aus dem Schönen WINTERthur-Seen 480m.ü.M.
Seit 2017 im Frickital Zuhause ;-)

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Tinu (Männedorf)
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Re: Minimumtemperaturen / Inversion 12.1.2022

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Federwolke hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 09:59
Tinu (Männedorf) hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 09:40 Normalerweise wird doch das T-Min (bei normalen Abstrahlungsverhältnissen) kurz vor Sonnenaufgang (und nicht danach) erreicht.
Nein. Wenn du das über längere Zeit genau beobachtest, wirst du feststellen, dass im Winterhalbjahr das TMin in der Regel bis zu einer Stunde nach Sonnenaufgang gemessen wird. Die flache Sonneneinstrahlung trägt noch nichts zur Erwärmung der bodennahen Schicht bei. Genau so, wie im Winter bereits ab einer Stunde vor Sonnenuntergang die Luft sehr stark auskühlt, wenn sie nicht bewegt wird.
Aha. Das war mir irgendwie gar nicht präsent. Aber so betrachtet macht das heute Morgen hier am See natürlich absolut Sinn. Merci!

@Marco: Ja, das stimmt. Bisheriger Tiefstwert in La Brévine war -25,7 Grad (am 22.12.2021). Wurde also um etwa 1 Grad unterboten heute Morgen.
Zuletzt geändert von Tinu (Männedorf) am Mi 12. Jan 2022, 10:22, insgesamt 2-mal geändert.
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Vortex2
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Re: Minimumtemperaturen / Inversion 12.1.2022

Beitrag von Vortex2 »

Ein paar andere Stationen haben es Heute ebenfalls unter -20 ºC geschafft:

Andermatt mit -24,3 ºC
Buffalora mit -23,9 ºC
Samedan mit -22.8 ºC
Ulrichen mit -20.8 ºC

Die beiden letzten Station haben die tiefste Temperatur noch etwas später als La Brévine gemessen (09:50 in Samedan und 09:40 in Ulrichen).


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Tinu (Männedorf)
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Re: Minimumtemperaturen / Inversion 12.1.2022

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Morgen früh dann wohl nochmal eine Etage tiefer. Hier am Zürichsee bereits -1,4 Grad, also deutlich tiefer als gestern zu diesem Zeitpunkt. Denke das reicht dann vielleicht für -4 bis -5 Grad, je nach dem.

Wädenswil übrigens heute mit einem Eistag (Temperatur ging nicht über 0 Grad). Hätte ich nicht unbedingt gedacht.
Zuletzt geändert von Tinu (Männedorf) am Mi 12. Jan 2022, 16:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Federwolke
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Re: Minimumtemperaturen / Inversion 12.1.2022

Beitrag von Federwolke »

Noch bemerkenswerter finde ich das TMin von Visp: -17.8
Auch das TMax spielt dort schweizweit in einer eigenen Liga für diese Höhenlage: -5.5

Thomas, Belp
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Re: Minimumtemperaturen / Inversion 12.1.2022

Beitrag von Thomas, Belp »

Ja, Visp ist schon fast ausser Konkurrenz. Allerdings steht die Station dort durch die Nähe zum Nordhang des Rhonetals im Winter auch ganztags im Dauerschatten. :frost: Und momentan wohl auch auf schneebedecktem Boden.

Hier war ein Eistag hingegen Fehlanzeige.
Thomas, Belp BE (517 M.ü.M) Gürbe-/Aaretal

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