Dazu bestehen berechtigte Hoffnungen, wenn man in die Vergangenheit blickt. Auf die letzten grauslichsten Sommer-Exemplare - insbesondere 2014 und 2011 - folgte jeweils ein recht schöner Herbst. 2011 war rekordtrocken und -sonnig, während derjenige von 2014 in der ersten Hälfte feucht-warm war und danach einen schönen Martinisommer folgen liess.
Doch konzentrieren wir uns zunächst auf den September. Noch am 27. August zeigten die CFS-Ensembles der letzten 12 Läufe ein zweigeteiltes Europa mit einem kalten Norden und Osten und einem warmem Westen. Seither hat sich die Situation vor allem im Nordosten völlig verändert, übrig geblieben ist nur noch ein kalter Fleck rund um das Schwarze Meer:

Wenn sich innerhalb von drei Tagen die Prognose derart verändert, spricht dies nicht gerade für einen hohen Vertrauensbonus in die aktuelle Modellleistung, aber das ist im September nicht aussergewöhnlich. Wer meine Monatsprognosen lange genug mitverfolgt, weiss um die Kämpfe im Spätsommer und Frühherbst, meist verursacht durch die Unsicherheit bezüglich Tropenstürme.
Zusammen mit der Niederschlagsabweichung wäre der September in der Schweiz eher ein feucht-warmer Geselle:

Das kennen wir doch von irgendwoher? Trocken-warmes Osteuropa und feucht-warmes Westeuropa, war da mal was? Juni 2021? Blockierendes Hoch über Osteuropa und vom Atlantik knapp westlich von uns abtropfende Tiefs in Richtung Mittelmeer? Trog Westeuropa und Tief Britische Inseln, ev. Südost zyklonal ohne Ende...
Aber ja doch

Die Schweiz natürlich wieder hart an der Grenze auf der nassen Seite. Zum Glück ist nicht mehr Sonnenhöchststand mit dem extremen vertikalen Temperaturgradienten, aber eine Verlängerung der Gewittersaison ist durchaus eine Option. Hatte ich kürzlich mal etwas geschrieben von wegen Verschiebung der Jahreszeiten nach hinten? Falls das September-Szenario so eintritt wie derzeit modelliert, dann freue ich mich auf den Spätsommer im Oktober...
PS: Sieht derzeit gut aus, dass die Oktober-Prognose wieder im üblichen Format im orniwetter-Blog erscheint, und zwar besser als je zuvor
Die Entwicklung der Modellkarten ist fast fertig, aber eben nur fast. Wir schleifen noch an ein paar Details und dann muss man die Rechnerei noch automatisch zum Laufen bringen.







