Hallo
Ich wollte eigentlich auf den Belchen im Schwarzwald, um einmal 150km/h Wind zu spüren.
Gefährlich schien mir das nicht, denn es kann mich ja auf der Kuppe nur umhauen...
Aus zeitlichen Gründen habe ich es dann nicht gepackt und bin auf den Namensvetter
Bölchen im Jura. Der Wind da oben schien nicht aussergewöhnlich stark. Auf dem Pass nach Langenbruck jedoch,
auf etwa 1000m Höhe gelegen und SW-NO ausgerichtet, erschwerten die ruppigen Böen das gehen enorm.
Nachdem der frühe morgen ein schönes Licht versprach, erreichten gerade zum Sonnenaufgang
die nächsten Graupelschauer. Die Sonne war aber noch kurz sichtbar.
Gut sichtbar war auch die Schneesituation nördlich und südlich des Jurakammes. Auf den folgenden Bildern erkannt man
die Autobahnen vor den Tunnelportalen. Das nördliche Portal ist weitgehend Grün,
obwohl wir grundsätzlich auf eine Nordseite schauen, die kältere Mittellandseite hat noch einiges an Schnee.
Der Mittelland-Kaltluftsee ist eben viel beständiger, als derjenige auf der Nordseite, wo der Wind die Kaltluft schneller ausräumt.
Ich machte dann noch den Abstecher auf den Gempen, wo die Schneeschmelze und der Regen die Feuerwehr forderte.
Die Strasse zum Turm war dann "Sturmversperrt". Ich musste dann noch auf den Turm, auf dem mich dann schon ein etwas mulmiges Gefühl
überkam. Subjektiv war der Sturm um 10h stärker als Kyrill vor 2 ahren, als ich 140km/h Wind mass. Extrem ruppig.
Die mächtigen 30m hohen Buchen bewegten nicht nur ihre oberen 2/3 hin und her, wie das bei einem normalen Sturm
üblich ist. Die ganzen Bäume wippten in langsamen 5m ausladeneden Bewegungen hin und her, was selbst am Boden stehend
spürbar war. Unglaublich, wie die Baumriesen hin und her wogten und dabei ächzten - ein aussergewöhlicher Sturm.

Mike