Federwolke hat geschrieben:Wer noch Wanderungen im Hochgebirge unternehmen möchte, sollte dies nächste Woche noch tun, danach ist wahrscheinlich Saison-Ende.
Gesagt, getan.
Die letzte Woche bot im Engadin fantastisches Wanderwetter. Kühle, aber meist sonnige Verhältnisse. Selbst der in den Prognosen als verregnet taxierte Mittwoch war im Nationalparkgebiet nahezu trocken. Wie sagte unsere Gastwirtin dazu: "Bei uns kommt eben die Sonne von zwei Seiten her durch" (Süden und Norden). Womit sie klimatisch betrachtet fürs Unterengadin ja nicht ganz unrecht hat.
Aufstieg von S-Chanf ins wildreiche Val Trupchun. Bereits in den Wäldern hörte man die Rothirsche röhren. Kein Wunder: Es ist Brunftzeit. Interessant: In diesem Tal haben sich bis unterhalb 2000 Meter Schneereste gehalten. Der Hitzesommer konnte diesen nordseitigen Überresten von Lawinen nichts anhaben:
Blick von der Alp Trupchun (2040 m.ü.m) zum Schnee- und Gletscherfeld des Piz Chaschauna (rechts, 3070 Meter). Links neben dem Schneefeld (und vor dem Piz Saliente) die Fuorcla Trupchun (2782 Meter). Wegen des Schnees nicht mehr begehbar. Der Chaschauna ist vielleicht nicht der höchste Berg der östlichen Zentralalpen. Dafür ist er meines Erachtens einer der Schönsten und Mächtigsten mit seinem grossen Firnfeld. Erinnert mich manchmal etwas an Eiger, Mönch und Jungfrau:
Von Links: Piz Serra (3095), Pix Fier (3058) und Piz Saliente (3048). Drei typische Vertreter des alpinen Nationalparkgebiets:
Diese Jungs hörte man fast besser, als dass man sie mit einem 200er Objektiv einfangen konnte. Rothirsch in der Brunft:
Auf der Hochebene von Champlönch (2000 Meter, zwischen P1 und Il Fuorn) wars saukalt. Aber schön:
Blick durchs Val Ftur zum Pix Sampuoir (3023 Meter):
Das Ofenpassgebiet, Herz des Schweizerischen Nationalparks: Hier dürfte der Winter bereits kommende Woche Einzug halten (sofern die Prognosen halten, was sie versprechen):
Wildbeobachtung vom Il Fuorn aus: Hirschkuh mit Kalb:
Er nahm die Sache relativ locker...
Der herbstliche Wald im God la Schera:
Eigentlich Alpensüdseite, aber irgendwie doch nicht: Blick von der Alp la Schera (2095 Meter) zum Cima Paradiso (3028, Italien). Lustig: Das Handynetz wechselt hier etwa alle 20 Meter von Italienischen zu Schweizer Anbietern...funktionieren tuts aber so oder so nicht.
Kriegen immer etwas ab: die frechen Dolen im Parkgebiet:
Eine alte Schmugglerregion. Der Blick Richtung Lago di Livigno:
Und hier ist bereits Winter: Nährgebiet am imposanten und in dieser Gegend alles überragenden Piz da l´Aqua (3118 Meter):
