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				Re: FCST Gewitter MI/DO 06./07.06.2018
				Verfasst: Mi 6. Jun 2018, 23:59
				von Severestorms
				Marco (Hemishofen) hat geschrieben:Wieso geht's eigentlich jetzt wieder los mit TSRA ...  

   Kann das jemand physikalisch oder wenigstens konzeptionell erklären  

  ? 
 
Leewellen-Lift? 
MAUL? 
Inertial instability? Ich versteh's nicht, kein surface- und kein upper level forcing, irgendwas anderes.
 
Ich glaube schon, dass es ein Upper Level Forcing in Form einer Divergenz auf 300 hpa ist:

Quelle: 
http://www.superzelle.de
WRF-ARW wollte den Gewitterbatzen allerdings eher bei Basel als bei ZH/AG sehen:

Quelle: 
http://www.superzelle.de
Naja, es zeichnet sich aber jetzt schon so in etwa ab, dass es sich in der Nordwestschweiz abregnet:

Quelle: 
https://metradar.ch/de/ppi_aktuell.php
Genügend feuchtlabil dürfte es jedenfalls sein, damit auch ein leichtes Forcing ausreicht:

Quelle: 
http://www.superzelle.de
Gruss Chris
 
			
					
				Re: Gewitter MI/DO 06.-07.06.2018
				Verfasst: Do 7. Jun 2018, 00:01
				von Willi
				Eigentlich durchaus der Cosmo bei search.ch Prognose entsprechend formierte sich um 22 Uhr eine Zelle bei Sins und zog der Reuss entlang in Richtung NNW. Die Sicht von Sellenbüren war nicht schlecht, die Ausbeute eher mässig. Erst als der Blick auf die Rückseite der abziehenden Zelle frei wurde, gab es noch wenige sichtbare Entladungen.
Gruss Willi
 
 

 
			
					
				Re: FCST Gewitter MI/DO 06./07.06.2018
				Verfasst: Do 7. Jun 2018, 00:05
				von Matt (8800 Thalwil)
				Marco (Hemishofen) hat geschrieben:Wieso geht's eigentlich jetzt wieder los mit TSRA ...  

   Kann das jemand physikalisch oder wenigstens konzeptionell erklären  

  ? 
Leewellen-Lift? 
MAUL? 
Inertial instability? Ich versteh's nicht, kein surface- und kein upper level forcing, irgendwas anderes.
 
Schwierig zu sagen. Man findet immer etwas, wenn man nur genug lange sucht.
Leeeffekte? Winddreher auf Titlis von 180 auf 140° Grad > verändert Lage und Amplitude der Leewellen
Front? Schwacher frontaler Antrieb (Theta-Gradient West-Ost*)
Bodentief? Druckminimum über Nordostschweiz, bodennahe Winde mit zyklonalem Muster
Thema für den Blog von morgen  
 
 
Gruess
Taupunkte: Chasseral 8 °C, Napf 11° C, Pilatus 9 °C
EDIT: Karte entfernt. Vermutlich fehlerhafter Wert
 
			
					
				Re: Gewitter MI/DO 06.-07.06.2018
				Verfasst: Do 7. Jun 2018, 00:17
				von Severestorms
				Matt (8800 Thalwil) hat geschrieben:Druckminimum über Nordostschweiz, bodennahe Winde mit zyklonalem Muster
Es liegt in der Tat östlich vom Napf gewitterträchtigere Luft. Und wie du sagst, der Luftdruck in der Nordostschweiz ist leicht tiefer. An der Schnittfläche mit der Höhendivergenz (Raum AG/ZH) könnte es darum ausgelöst haben. Warum es aber angesichts dieser Werte outflowgetriggert nicht auch bei Winterthur / Frauenfeld auslöst, ist mir ein Rätsel.
Gruss Chris

 
Gesendet von meinem SM-G930F mit Tapatalk
 
			
					
				Re: FCST Gewitter MI/DO 06./07.06.2018
				Verfasst: Do 7. Jun 2018, 07:51
				von Michael (Dietikon)
				Willi hat geschrieben:Hallo Michael
Dein WRF zeigt einen Divergenzeffekt auf der Alpennordseite, d.h. Zellenbewegung SE-NW im Jura, und Zellenbewegung von SW nach NE im nahen Ausland östlich der Schweiz. Genau diese Bewegungen sind mir in den letzten Tagen, während dieser unsäglich ewig andauernden Anströmung aus S bis SE immer wieder aufgefallen.
Wenn diese divergierende Zugbewegung der Luftströmung in den niederen Schichten entspricht (z.B 3 km Höhe oder tiefer), dann wäre ein Divergenzeffekt damit verbunden, der in der Zentralschweiz die Gewitterbildung tendenziell erstmal unterdrückt. In der Tat erschienen in den letzten Tagen die Gewitter zunächst im Jura/Alpstein und östlich davon, und weniger im Napfgebiet/Zentralschweiz. Ich wollte mal den Divergenzeffekt in Wetterkarten nachvollziehen, bin aber kläglich gescheitert.
Nun frage ich mich: ist das ein typisches Muster bei Südlagen mit Tendenz zu SE, oder liege ich komplett daneben? Wie könnte ein allfällig existierender Divergenzeffekt erklärt werden?
Es ist mir auch klar: keine Regel ohne Ausnahme, und innerhalb eines Gewittertages kann viel passieren. 
Gruss Willi
Hallo Willi
Danke für den Hinweis. Ist mir gar nicht aufgefallen, da ich derzeit kaum Zeit habe fürs Kartenstudium. Ist nur eine Vermutung, aber könnte es daran liegen, dass wir bei S- und SE-Lagen typischerweise auf der Trogvorderseite und dort häufig im Bereich einer diffluenten/divergenten Höhenströmung liegen. Wenn es in tieferen Schichten schwachwindig ist, bestimmt die Höhenströmung zumindest tw. die Zugrichtung. Ich glaube, dass man die Zugrichtung von Gewittern häufig anhand des 500 hPa-Niveaus recht gut bestimmen kann. Outflow-Interaktionen bei Multizellen spielen natürlich auch eine Rolle. 
Gruss, Michael
 
			
					
				Re: Gewitter MI/DO 06.-07.06.2018
				Verfasst: Do 7. Jun 2018, 11:51
				von Matt (8800 Thalwil)
				Nochmals kurz zur Auslöse von gestern Abend. Die Luftmassengrenze ist das eine, die lag sicherlich quer über der Schweiz. Wenn sie nur so daliegt passiert mal gar nichts. Es braucht schon ein Momentum um Hebungsvorgänge zu initiieren. Möglicherweise liegt die Erklärung weder in Bodennähe noch in grosser Höhe, sondern dazwischen. Das Windfeld (gemäss Modell) verändert sich im Lauf des Tages deutlich. Von aufgefächert Süd zu einem schwachen Tief über der Westschweiz, dass auf seiner Vorderseite durchaus die Luftmassengrenze entscheidend aktiviert haben könnte. Der Winddreher auf dem Titlis (siehe oben) bestätigt immerhin, dass sich die Zirkulation verändert haben muss. Natürlich kommen beim Überströmen eines Gebirges immer auch Leeeffekte in Frage (siehe Marcos Post). Meines Erachtens bleibt die Vorhersage auch heute und morgen diffizil, da weiterhin Nuancen über den Wetterverlauf entscheiden werden.
700 hPa Wind MI um 15Z und DO um 00Z (GFS Lauf von MI 12z)


Quelle: wetter3.de
Und ich bleibe bei meiner Meinung, dass das Potenzial für lokale Starkregen weiterhin gross bleibt.
 
Gruess, Matt
 
			
					
				Re: Gewitter MI/DO 06.-07.06.2018
				Verfasst: Do 7. Jun 2018, 18:30
				von Joachim
				Hoi zäme
das beschriebene Höhentief auf 700 hPa lässt sich mit viel Glück auch in den Profiler-Daten von LSZG erkennen: 19-21 UTC:
http://meteo-airport-grenchen.ch/windpr ... 071600.pdf
wobei das schwache Ding jedes Modell woanders hat ... 00z ECMWF:
 
Grüsslis
Joachim
 
			
					
				Re: Gewitter MI/DO 06.-07.06.2018
				Verfasst: Do 7. Jun 2018, 19:28
				von Kaiko (Döttingen)
				Hoi zäme
Gewitter 6.6.2018, 23.10 MESZ
 
 
Gruss Kaiko
 
			
					
				Re: Gewitter MI/DO 06.-07.06.2018
				Verfasst: Do 7. Jun 2018, 21:20
				von Noob
				Ein schöner Sonnenuntergang Richtung Schwarzwald.

 
			
					
				Re: Gewitter MI/DO 06.-07.06.2018
				Verfasst: Do 7. Jun 2018, 22:21
				von Michael ZH
				Fast wie gestern. Ein kleines Zellchen vom Greifensee nimmt Kurs in die Stadt Zürich. Peng 
 
Nachtrag: Blitzrate aber deutlich höher 

 Sehr Fotogen (Blitze beim Pfannenstiel)