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Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?
Verfasst: Mi 19. Sep 2007, 21:40
von Heiziger
Hallo zäme
Tja, Wärme steigt halt. Norden = oben, Süden = unten :-O

.
Könnte es sein, dass sich die Natur so selber reguliert?
Denke da immer wieder an den Day after Tomorrow und der Aussüssung vom Meerwasser... Das hat irgendwie schon was.
Aber vielleicht ist dies ein Mechanismus der Erde, den wir noch nicht verstehen, der jetzt aktiviert wird, um genau das zu verhindern.
Who knows..
Greez Pat
Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?
Verfasst: Mi 19. Sep 2007, 22:23
von Alfred
@säschu, hoi
Und wo findet der, der dazu nötige Luftaustausch Nördliche/Südliche Hemisphäre
statt, oder braucht es den gar nicht, da diese Temperaturverfrachtung mittels
dem Wasser von statten geht?
Grüsse, Alfred
[hr]
Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?
Verfasst: Mi 19. Sep 2007, 22:35
von Federwolke
Die klimatischen Bedingungen sind auf der Südhalbkugel nun mal total anders als im Norden. Der wichtigste Grund dafür ist die Wasser-Land-Verteilung: Im Norden viel Land im Westwindgürtel und viel Wasser in der Polarregion, im Süden ist es genau umgekehrt. Da Wasser viel träger reagiert als Land, geht die Erwärmung im Süden viel langsamer vonstatten als im Norden. Da sich die Landmasse im Süden genau rund im den Pol befindet und zudem riesige Höhen erreicht (im Schnitt ca. 3000 m) --> viel grössere Eismasse, kann dort kaum Energie von der Sonne absorbiert werden. Kommt hinzu, dass kein warmer Meeresstrom die Antarktis erreicht, im Gegensatz zum Norden, wo der Golfstrom wirkt. Und das hat wiederum seine Gründe in der Land-Wasser-Verteilung: Rund um die Antarktis nur riesige Ozeane, daher kann der Westwind ungehindert wüten und (zumindest oberflächlich) ebenfalls eine Westströmung des Wassers verursachen. Das heisst, kaltes Wasser kreist ewig rund um die Antarktis und hält Warmwasserströme von Norden fern.
Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?
Verfasst: Do 20. Sep 2007, 20:37
von säschu (Bösingen)
@Alfred und Federwolke
Was ich im zusammenhang der Klimaerwärmung in den letzten Jahren gehört habe war, dass es eine globale Klimaerwärmung gebe.
El Nino, Fulkanausbrüche und viele weitere Phänomene der Klimabeeinflussng zeigen, dass das globale Klima bei einer massiven Störung sehr schnell und global reagiert.
Nun will man mir erzählen, dass das Global eben nicht global ist. Dass der Treibhausefekt im Süden weniger oder später wirkt als im Norden! Dass die Luftmassengrenzen sich nicht von Nord nach Süd beeinflussen?
Steigt die CO2 Konzentration im Norden, ohne dass sie im Süden auch steigt?
Wann kann man erwarten, dass der Süden auch reagiert?
@Alfred. Gut kan man noch etwas lernen

Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?
Verfasst: Do 20. Sep 2007, 21:17
von Federwolke
Hoi Säschu
Globale Klimaerwärmung heisst nicht, dass es an jedem Punkt der Erde genau gleich viel und genau gleich schnell wärmer wird. Es bedeutet nur, dass die Mitteltemperatur der gesamten Erdatmosphäre, bzw. Erdoberfläche ansteigt. Je nach speziellen Gegebenheiten kann es z.B. in einer Region sehr viel wärmer werden, woanders aber sogar etwas kühler. Einige Gründe habe ich oben beschrieben, und das sind noch relativ einfache Zusammenhänge. Das Klimasystem ist aber sehr viel komplizierter, und das macht die Vorhersage, was wo wann genau im Detail passieren wird, so schwierig.
Mit einer ungleichen CO2-Verteilung hat das übrigens nichts zu tun, das Gas verteilt sich nämlich durch die Winde sehr rasch gleichmässig über den ganzen Planeten.
Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?
Verfasst: Do 20. Sep 2007, 21:37
von Alfred
@Federwolke, hoi
das Gas verteilt sich nämlich durch die Winde sehr rasch gleichmässig über den ganzen Planeten
Ja — ja — ich glaube dir schon, aber wo, ich habe da erhebliche Mühe mit den Trajektorien,
dass da einmal etwas von der südlichen Halbkugel her zu sehen ist, es ist wie verhext, beim
Äquator ist meistens Schluss

, und das auch bei einer Laufzeit von bis zu 720 Stunden
(mein Avatar ist so eines und erst noch bei einem bekannten Sturm).
Grüess, Alfred
[hr]
Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?
Verfasst: Do 20. Sep 2007, 22:20
von Adrian (Dübendorf)
@Alfred: Lies mal diesen Wikipedia Artikel.
http://de.wikipedia.org/wiki/Passat_(Windsystem)
Ich habe gerade nach diesem gesucht. Aufgrund dieser Erklärung (eigentlich habe ich dies auch schon mal in einem Fernsehbeitrag gesehen) ist es eigentlich so, dass in der Mitte der beiden Passatwinde, die je nach Jahreszeit mal nördlicher oder südlicher sind, eigentlich fast keine Luftströmung existiert. So gibt es meiner bescheidenen Meinung* nach, auch keine grosse Durchmischung der Luftmassen zwischen der nördlichen und südlichen Erdhalbkugel.
Interessant in diesem Zusammenhang wäre jetzt die Partikelverteilung zu wissen, als der Pinatubo explodierte.
Ich vermute mal die Nordhalbkugel hat mehr darunter gelitten.
*Auch wenn ich da schon lange im Forum rumkurve. Ich zähle auch mich nach wie vor zu den wettertechnischen Laien, vor allem wenn es um die Theorien für verschiedene Modelle geht.
Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?
Verfasst: Do 20. Sep 2007, 22:39
von Alfred
@Adrian sali
Dankbar nehme ich deinen link an! Ich bin da nicht so gut.
Off Topic
Könnte ja auch der Grund dafür sein, dass die Neuseeländer
beim kalten Krieg (der letzte) relativ gelassen sein konnten.
Grüsse, Alfred
[hr]
Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?
Verfasst: Do 20. Sep 2007, 23:02
von Federwolke
Hoi Adrian
Die "Mitte der beiden Passatwinde", innertropische Konvergenzzone (kurz ITC) genannt, wird auch als Kalmengürtel bezeichnet, weil am Boden nahezu Windstille herrscht. Das bedeutet aber nicht, dass da kein Austausch zwischen nördlicher und südlicher Hemisphäre geschieht - es passiert einfach in der Höhe. Als Gewitterfan weisst du sicher, wie turbulent es in den Gewitterwolken zu und her geht, das ist auch in den Tropen nicht anders. Genau in dieser relativ schmalen Zone wird gemischt, was das Zeug hält, und wenn es oben an den Deckel stösst, weicht das Gemisch je zur Hälfte wieder nach Norden und Süden aus. Kein Wunder, findet Alfred das in den Trajektorien nicht, denn die Luftströmungen werden hier regelrecht in alle Richtungen zerrissen.
Ein saisonales Türchen zwischen Nord- und Südhemisphäre in Bodennähe gibt es aber: Den Monsun. Mein Tipp an Alfred: Suche im Sommer über dem Indischen Ozean südlich des Äquators den Ursprung, und lass dich überraschen - vielleicht landest du im Tibet. Oder im Winter als Ausgangspunkt Ostasien, theoretisch solltest du in Australien landen.
Eis am Nordpol auf Rekordminimum->Winter noch milder?
Verfasst: Do 20. Sep 2007, 23:29
von knight
Hallo zusammen
eine ganz geniale Internetseite der Uni Bern möchte euch dazu ans Herz legen. Ich selber habe von ihr schon sehr profitiert, da alle Sachzusammenhänge sehr einfach erklärt werden. Unter
http://www.klimedia.ch findet man das Unterkapitel 5.6 "Die Innertropische Konvergenzzone" (
http://www.klimedia.ch/kap5/a20.html) und deren jahreszeitlicher Verlauf.
Lieber Gruss
Dominic