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Starkniederschläge 08. bis 14.07.2014
- Willi
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Re: Starkniederschläge 08. bis 10.07.2014
Danke euch beiden. Also nochmals zusammengefasst, Verständnisversuch:
- Von Basel her strömt die Kaltluft gegen Osten und bildet die Grenzlinie gegen eher stagnierende Luft im Süden. Entlang der Grenzlinie kommt es zur Bildung eines Wolkenbandes und verstärktem Niederschlag. Könnte durchaus konvektiv sein ("NCFR") und das Radarband generieren. Das Wintermodell für aktive Kaltfronten unter kräftiger Höhenströmung (aus Westen) könnte also passen. Der (abflauende) Südwind ganz oben ist was anderes.
Reminder Mai 1999: http://www.metradar.ch/de/archiv_990512.php
Gruss Willi
- Von Basel her strömt die Kaltluft gegen Osten und bildet die Grenzlinie gegen eher stagnierende Luft im Süden. Entlang der Grenzlinie kommt es zur Bildung eines Wolkenbandes und verstärktem Niederschlag. Könnte durchaus konvektiv sein ("NCFR") und das Radarband generieren. Das Wintermodell für aktive Kaltfronten unter kräftiger Höhenströmung (aus Westen) könnte also passen. Der (abflauende) Südwind ganz oben ist was anderes.
Reminder Mai 1999: http://www.metradar.ch/de/archiv_990512.php
Gruss Willi
Zuletzt geändert von Willi am Di 8. Jul 2014, 13:08, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss Willi
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Re: Starkniederschläge 08. bis 10.07.2014
Nein, nicht ganz. Die Kaltluft ist ja - was die Messdaten belegen - bereits bis zu den Alpen vorgedrungen. Da gibt es keine Luftmassengrenze mehr auf der Alpennordseite.
Ich stelle mir das so vor, dass die durch den Westwind kanalisierte Bodenkaltluft am Jura zum Ausweichen nach oben gezwungen wird. Die darüber strömende Warmluft aus Süden wird natürlich mit angehoben. Wahrscheinlich konvergieren auch die beiden südlich und nördlich des Juras verlaufenden Bodenströmungen am Ostende des Jurabogens und bilden so die Verlängerung der Linie.
Ich stelle mir das so vor, dass die durch den Westwind kanalisierte Bodenkaltluft am Jura zum Ausweichen nach oben gezwungen wird. Die darüber strömende Warmluft aus Süden wird natürlich mit angehoben. Wahrscheinlich konvergieren auch die beiden südlich und nördlich des Juras verlaufenden Bodenströmungen am Ostende des Jurabogens und bilden so die Verlängerung der Linie.
Grüsslis
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Re: Starkniederschläge 08. bis 10.07.2014
Kleine Randnotiz zu möglichen Wasserhosen: Der Höhentrog schwenkt heute Nachmittag über die Westschweiz. Dadurch wird die Atmosphäre labilisiert und die Luftmassen werden angehoben. Könnte mir bei passenden lokalen Bedingungen (Bodenwind) Wasserhosen über dem Genfersee oder dem Drei-Seen-Land vorstellen. Möglicherweise sind dabei die etwas windgeschützten Stellen über dem östlichen Genfersee bevorzugt. Nach meiner Erfahrung unterdrückt zu starker Wind (auf 850hPa) die Ausbildung eines gut strukturierten Aufwindfeldes.


An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Kaiko für seine nützlichen Webcam-Übersichtsseiten, z.B. http://www.kaikowetter.ch/genfersee.html
Gruess, Matt


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Re: Starkniederschläge 08. bis 10.07.2014
Zuletzt geändert von nordspot am Di 8. Jul 2014, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
nordspot Konstanz
- Willi
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Re: Starkniederschläge 08. bis 10.07.2014
So ganz kann ich das nicht nachvollziehen, ausser der letzten Aussage (Konvergenz). Kann es nicht auch in einer Kaltluft "frontähnliche" Konvergenzlinien geben? Andeutungsweise sehe ich auch westlich des Juras eine Verlängerung der Linie über dem Mittelland. Die Bodenkaltluft müsste ja am Jura selbst angehoben werden, nicht erst östlich davon. Und die Warmluft aus Süden ist ziemlich hoch oben, Junfraujoch hat schon seit ca. Mitternacht NW-Wind. Da kann ich nicht sehen, wie die Warmluft an der Entstehung des Bandes selbst beteiligt ist.Ich stelle mir das so vor, dass die durch den Westwind kanalisierte Bodenkaltluft am Jura zum Ausweichen nach oben gezwungen wird. Die darüber strömende Warmluft aus Süden wird natürlich mit angehoben. Wahrscheinlich konvergieren auch die beiden südlich und nördlich des Juras verlaufenden Bodenströmungen am Ostende des Jurabogens und bilden so die Verlängerung der Linie.
Gruss Willi
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Re: Starkniederschläge 08. bis 10.07.2014
Keine Ahnung, wie ich das sonst noch erklären kann. Wenn ich deinen Loop richtig interpretiere, geht das starke Echo bis knapp 5 km hoch, und dort herrscht laut 500 hPa-Karten ja noch SSE-Wind. Ich gehe davon aus, dass sich orographisch ausgelöste Impulse bis weit hinauf auswirken, wenn am Chasseral 60 km/h Mittelwind mit 80er Böen aus WNW herrschen. Und die Linie beginnt ja auch über dem Jura irgendwo zwischen Chasseral und Ajoie, also dort wo das Starkwindband in spitzem Winkel auf das Hindernis trifft. Weiter südwestlich hat die Höhenkaltluft bereits die Warmluft verdrängt, daher dort keine skaligen Niederschlagsechos mehr, sondern Schauer.
Grüsslis
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Re: Starkniederschläge 08. bis 10.07.2014
Ok danke, wird wohl schwierig, ohne Detailanalyse oder Mesomodell weiter zu mutmassen.
@Ralph, ich würde in Bodennähe am Alpenrand noch einen Pfeil nach rechts zeichnen, dann kommt's etwa hin (Konvergenz als Auslöser des Rotors, passt auch zum NCFR).
Gruss Willi
@Ralph, ich würde in Bodennähe am Alpenrand noch einen Pfeil nach rechts zeichnen, dann kommt's etwa hin (Konvergenz als Auslöser des Rotors, passt auch zum NCFR).
Gruss Willi
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Re: Starkniederschläge 08. bis 10.07.2014
Matt (Thalwil) hat geschrieben: "Kleine Randnotiz zu möglichen Wasserhosen: Der Höhentrog schwenkt heute Nachmittag über die Westschweiz. Dadurch wird die Atmosphäre labilisiert und die Luftmassen werden angehoben. Könnte mir bei passenden lokalen Bedingungen (Bodenwind) Wasserhosen über dem Genfersee oder dem Drei-Seen-Land vorstellen. Möglicherweise sind dabei die etwas windgeschützten Stellen über dem östlichen Genfersee bevorzugt. Nach meiner Erfahrung unterdrückt zu starker Wind (auf 850hPa) die Ausbildung eines gut strukturierten Aufwindfeldes."
Das sehe ich auch so. Morgen könnte es dann vor allem am Zürichsee und Bodensee interessant werden, sofern das Bodenwindfeld einigermassen ruhig ist. Zurzeit springt GFS mit den Wind-Vorhersagen alle 6 Stunden zu einer anderen Prognose. Am besten ist es, die Situation im Auge zu behalten.
Das sehe ich auch so. Morgen könnte es dann vor allem am Zürichsee und Bodensee interessant werden, sofern das Bodenwindfeld einigermassen ruhig ist. Zurzeit springt GFS mit den Wind-Vorhersagen alle 6 Stunden zu einer anderen Prognose. Am besten ist es, die Situation im Auge zu behalten.
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Re: Starkniederschläge 08. bis 10.07.2014
Betreffend linienartige Echos im zentralen Mittelland: Zwischen 8-10 UTC gab es auf 3000-4000 Meter Kaltadvektion mit einer Winddrehung von SW auf W. Dadurch gab es Hebung und mit leicht konvergenten Strömung im Lee des Juras. Hier noch der Windprofiler von Grenchen dazu:
Wer sieht noch was interessantes?

Quelle: meteoswiss
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Re: Starkniederschläge 08. bis 10.07.2014
Hoi zäme
Die Niederschlagsmengen sind bis jetzt doch unter den Erwartungen geblieben und allzu viel dürfte bis morgen auch nicht mehr zusammenkommen.
Inzwischen sieht es aber so aus als würde uns das eigentliche Unwetter Ereignis erst noch bevorstehen und zwar von Donnerstag Nachmittag bis am Samstag morgen.
Im Moment sind wir auf der Kalten Seite des Tiefst über Deutschland

Das wird Bis am Donnerstag auch so bleiben aber dann verschiebt sich das Tief mehr Nach Westen und schaufelt sehr warme und Feuchte Luft im Gegen Uhrzeigersinn die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt zu uns

Mit einem Mässigen Nordstau dürfte nicht nur am Jura sondern auch in den Voralpen und Alpen einiges an Regen fallen bei einer Schneefalgrenze die rasch auf über 3000m steigt

Vor allem im Jura werden in dieser Zeit teils über 100mm gerechnet

Nach aktuellem stand dürfte vor allem der Jura und die Westschweiz betroffen sein aber das kann sich gut noch verschieben.
Diese Lage muss unbedingt im Auge behalten werden da vor allem in den Alpen noch einiges An gefallenen Neuschnee mit in den Abfluss gelangen wird.
Grüsse
Die Niederschlagsmengen sind bis jetzt doch unter den Erwartungen geblieben und allzu viel dürfte bis morgen auch nicht mehr zusammenkommen.
Inzwischen sieht es aber so aus als würde uns das eigentliche Unwetter Ereignis erst noch bevorstehen und zwar von Donnerstag Nachmittag bis am Samstag morgen.
Im Moment sind wir auf der Kalten Seite des Tiefst über Deutschland

Das wird Bis am Donnerstag auch so bleiben aber dann verschiebt sich das Tief mehr Nach Westen und schaufelt sehr warme und Feuchte Luft im Gegen Uhrzeigersinn die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt zu uns


Mit einem Mässigen Nordstau dürfte nicht nur am Jura sondern auch in den Voralpen und Alpen einiges an Regen fallen bei einer Schneefalgrenze die rasch auf über 3000m steigt


Vor allem im Jura werden in dieser Zeit teils über 100mm gerechnet


Nach aktuellem stand dürfte vor allem der Jura und die Westschweiz betroffen sein aber das kann sich gut noch verschieben.
Diese Lage muss unbedingt im Auge behalten werden da vor allem in den Alpen noch einiges An gefallenen Neuschnee mit in den Abfluss gelangen wird.
Grüsse
Christian Schlieren bei Zürich 393 M.ü.M