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Re: Vb-Tief 12. - 15.05.2018

Verfasst: Sa 12. Mai 2018, 23:36
von hb9xcl
Matt (8800 Thalwil) hat geschrieben:Stürmischer Outflow triggert am Ostrand des Clusters neue Zellen (Raum Solothurn). Könnte für Basel interessant werden.
Dieser Outflow kam übrigens "aus dem nichts". Keine Vorwarnung, einfach gleich von 0 auf 100. Wir haben uns nur ungläubig angeschaut hier...die Zellen sind aber an uns vorbeigerauscht, und es gab kaum Niederschlag.

Naja, auch gut, dann kann man wenigstens gut schlafen ;)

Re: Vb-Tief 12. - 15.05.2018

Verfasst: Sa 12. Mai 2018, 23:39
von Beat Handschin
Hier in Gelterkinden braut sich was zusammen mal sehen was da kommt . Leichter Regen und Blitze im halbminuten takt ich lass mich mal überraschen was kommt
:-D :-D :-D :-D :-D :-D

Re: Vb-Tief 12. - 15.05.2018

Verfasst: So 13. Mai 2018, 00:09
von Willi
Jetzt Neuentwicklung knapp nördlich von ZH, Donner hörbar in Sellenbüren.

Gruss Willi

Re: Vb-Tief 12. - 15.05.2018

Verfasst: So 13. Mai 2018, 03:15
von deleted_account
Hallo Zäme

Ich habe mir heute alle drei Zellen geschnappt. ;) Ein Paar Impressionen gibt es von mir nun, morgen werde ich in der Region Ulm, Memmingen, Augsburg, Villingen unterwegs sein (also heute Sonntag).
Die ganze Zeit habe ich versucht, mich jeweils so nah wie möglich an die Zelle aufzustellen aber ohne im Regen zu sein. Die ersten Bilder stammen von der Region Münchenbuchsee, die nächsten vom Olsberg bei Arisdorf BL und die letzten paar dann von Schupfart aus.

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Gruss
Dominic

Re: Vb-Tief 12. - 15.05.2018

Verfasst: So 13. Mai 2018, 03:26
von Cyrill
Willi hat geschrieben:Die diesjährigen Eisheiligen beglücken uns, statt mit Frost, mit dem Tief Vadjma (gemässs FU Berlin) auf klassischer Vb-Zugbahn.
Gruss Willi

Quelle: wetter3.de
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Hallo Willi
Danke für die Threaderöffnung. Ich war kurz irritiert, als ich in Deinem Post von der "klassischen Vb-Zugbahn" las, denn es handelt sich hier nicht um ein Vb-Tief, wenn ich hier dies anmerken darf. Deine Animation der Entwicklung anhand der Bodendruckkarte zeigt sehr schön die Abspaltung eines Kaltlufttropfens aus einem spitzen Trog, der aber geostationär über den britischen Inseln verweilt. Kein Wunder: das Skandinavienhoch wirkt ein wenig wie eine Barriere. Auffallend auch das hohe Geopotential im Bereich des östlichen Süddeutschlands (Bayern). Darauf komme ich gleich zurück. Der erwähnte KLT reist schon in Richtung Genueser Becken, bevor er sich abschwächt und auflöst. Aber es ist ein Höhentief. V-Lagen (röm. 5) beziehen sich aber ausschliesslich auf Bodentiefdruckgebiete, die explizit im Lee des Alpenbogens bei Frontpassagen sich als Lee- oder Genuatief etablieren. Sie bilden sich trogvorderseitig, vor dem Durchschwenken der Trogachse, wie erwähnt, wenn die KF sich südlich des Alpenkamms sich in die Poebene vorarbeitet. Wandert der Kerndruck in Richtung Osten / Ostsüdost, dann ist es eine Vb-Variante. Triftet er aber in Richtung Ostnordost, dann ist es die Va-Variante von insgesamt vier Möglichkeiten.
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Ich betrachte es als Teiltief einer ausgedehnten und flachen Tiefdruckzone, die sich bis nach Norddeutschland erstreckt, nördlich des Alpenkamms, wobei an der Grenze des Warm- und Kaltfrontabschnittes in Norditalien eine der beiden Kerne sich befindet, die mehr zufällig dort sich bilden werden und keine Abwanderung im klassischen Sinne nach Osten (Vb-Tief) beabsichtigen, wie ich die synoptische Übersicht interpretiere. Auch die Höhenströmung und die Gewitterbildung ausserhalb des leichten Föhns an der deutschen Grenze / Südschwarzwald mit eindeutiger Süd-Nord-Zellverlagerung spricht eher für einen zum Stillstand gekommenen Trog mit Abspaltung und die daraus resultierende starke Okklusion im hohen Norden, was die Front ins Schleifen bringt und sie verlangsamt, bzw. verwellen lässt, wie die 850-er Theta-E Karten der nächsten 24 Stunden vermuten lassen.
Mag sein, dass ich dies völlig falsch sehe; ist ja Saisonanfang und nach der Winterpause muss man da erst wieder in die Materie eintauchen. Vielleicht finde ich aber dennoch von den Profs (inkl. Dir natürlich) hier meine Sichtweise unterstützt, denn über Süddeutschland / Bayern bildet sich ein Hitzetief, notabene mit dem selben Namen Vadjma, das sich in Zentraleuropa einnistet.
Dadurch und durch das hohe Geopotential in Bayern, wird die Luft um das Kerntief herum gelenkt, gelangt also als Nordostbise zu uns zurück und bildet eine ausgeprägte Konvergenz, an dessen südlichen Ausläufer, bzw. nördlich des Alpenvorlandes die ersten Zellen morgen Nachmittag gebildet werden dürften. CAPE ist marginal, etwa 1000 J/kg nach WRF und die Taupunkte um 13-14° Grad Celsius sind ja beileibe nicht berauschend. Aber dei Modelle zeigen für morgen Nachmittag eine sehr interessante Entwicklung aus der Zentralschweiz heraus. Eine Gewitterzelle (mit Superzellen-Potential), die über die Nordostschweiz und den Bodensee gegen Abend in das Gebiet auf der Schwäbischen Alb hinauf zieht.
Im Zusammenhang mit dem Kaltlufttropfen über Genua könnten sich dort bereits wieder Wasserhosen bilden.

Gruss Cyrill

Re: Vb-Tief 12. - 15.05.2018

Verfasst: So 13. Mai 2018, 08:33
von Willi
Vielleicht finde ich aber dennoch von den Profs (inkl. Dir natürlich) ...
Nö, Cyrill, meine Kenntnis der Synoptik ist laienhaft. Es ist spannend, von den Spezialisten in diesem Forum Erklärungen zu erhalten und daraus zu lernen. In der Tat hatte ich den Blick auf die Höhenkarte (die ist viel prägnanter als die Bodenkarte) und das Höhentief, und die Zugbahn des Höhentiefs passt frappant zu Vb. Deine Interpretation ist nachvollziehbar, aber äussern kann ich mich nicht dazu, das würde verkehrt rauskommen. :-)
denn über Süddeutschland / Bayern bildet sich ein Hitzetief, notabene mit dem selben Namen Vadjma, das sich in Zentraleuropa einnistet.
Also es bitzeli tüpflisch... muss ich doch noch. In deiner gezeigten Bodenkarte von FU-Berlin steht der Name Vadjma südlich der Alpen. Heisst das nicht, dass das Tief Vadjma auch aus dem Mittelmeer auf Vb nordwärts zieht (mindestens in der Sicht der Namensgeber aus Berlin)?

Gruss Willi

Re: Vb-Tief 12. - 15.05.2018

Verfasst: So 13. Mai 2018, 09:09
von Bernhard Oker
Bei der Lage von heute kommt mir diejenige vom 18.05.2002 in den Sinn, als es östlich des Bodensees kräftige Gewitter gab.
http://contourmap.internet-box.ch/app/s ... 020518.htm

Der von COSMO gezeigten Entwicklung in der Ostschweiz stehe ich eher skeptisch gegenüber. Der aktuelle Westwind am Bodensee soll aber nach den Modellen am Nachmittag mehr auf Nord drehen und damit an den östlichen Voralpen zu einer Konvergenz und damit Auslöse führen.
16:40 Uhr
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20:10 Uhr
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Quelle: https://meteo.search.ch/prognosis

Im Moment bis über den Bodensee hinaus tiefe Bewölkung.
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Luftmassengrenze:
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Update:
Neuer COSMO Lauf hat die Gewitter in der Ostschweiz nicht mehr drin.

Gruss
Bernhard

Re: Vb-Tief 12. - 15.05.2018

Verfasst: So 13. Mai 2018, 10:41
von Willi
Neuer COSMO Lauf hat die Gewitter in der Ostschweiz nicht mehr drin.
Dafür 24 Std. später. :roll:
Gruss Willi

Re: Vb-Tief 12. - 15.05.2018

Verfasst: So 13. Mai 2018, 10:54
von Bernhard Oker
Posting von Marco (Hemishofen):

Diese Bilder sind fast zu schön, um wahr zu sein, ich bin auch skeptisch. Einzig AROME lässt die Chose noch diesseits der Landesgrenze explodieren:

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Der neuste COSMO-1 Lauf von 06 UTC hat den Pfeffer jetzt wahrscheinlich gerochen via Assimilation dieses Westwindstosses aus der Nacht. Es scheint die Energie zu fehlen, CAPE_MU wurde massiv auf unter 500 J/kg reduziert im E-MiLa. Es wäre zwar nicht das erste Mal, dass die 06 und 09 UTC Läufe eher schlechter sind, als diejenigen der Nacht, aber beim Blick aus dem Fenster und auf die aktuellen Messwerte kommt auch eher Euphoriebremse als Nervosität auf. Der gute Pieter hat in seinem aktuellen Fexen level 2 display wohl einen gute Wahl getroffen, an der vorherigen DACH Flugwetter-Konferenz der MWO's tendierten auch alle auf diese Version:

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Re: Vb-Tief 12. - 15.05.2018

Verfasst: So 13. Mai 2018, 11:13
von Matt (8800 Thalwil)
Guten Tag!

Die Grosswetterlage per se beinhaltet ein gewisses Unwetterpotenzial bez. Starkregen für die NE-Schweiz sowie angrenzende Gebiete im DE und AT. In der Höhe installiert sich eine schön aufgefächerte ( = Divergenz = Hebung) Höhenströmung. Zusätzlich befindet sich auf ein schwaches PV-Maximum (Right-Entrance des Jetstreams) in der Nähe. In der mittleren Troposphäre ist es schwachwindig. Am Boden ensteht Hebungsantrieb durch markant konvergente Windfelder (wie bereits diskutiert). Die gegensätzlichen Windrichtungen unten/oben dürften gut organisierten Zellen zu Gute kommen. Im Gegensatz zu gestern ist die Atmosphäre hochreichend angefeuchtet. Damit dürften Verdunstungsvorgänge beim Paketaufstieg keine grosse Rolle spielen. Das wiederum verhindert outflow-gesteuerte Zelldynamik und spricht eher für organisierte Systeme. Deshalb halte ich Unwetter in besagtem Raum heute für möglich.

Gruess, Matt

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Bodenwind 17Z:
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