Hallo zusammen
Das kurze Chasing heute hatte wieder 'mal richtig Spass gemacht. Kurz nach Mittag hatte ich bereits die Region Kreuzlingen / Arbon im Visier, waren doch die Voraussetzungen dort nahezu optimal (2000-er CAPE, 23-er Taupunkt usw.). Doch der Ostwind und die noch fehlende Instabilität liessen mir um ca. 15 00 Uhr schon noch einige Zweifel aufkommen und ich befürchtete das selbe "Spielchen" wie in den vergangenen Tagen. Meine Hoffnung lag im südlichen Bereich der Konvergenzlinie, die sich östlich entlang des Rheingrabens zog. Um ca. 16 45 Uhr fragte mich ein Bekannter und Sturmforumleser, wo und ob es überhaupt auslösen werde. Ich sagte ja, aber...... Im Südosten sah man zu diesem Zeitpunkt eine riesige Zelle, die soeben begann in sich zusammenzufallen. Im Nordwesten sahen die Quellversuche schon gesünder aus, doch der Deckel war noch vorhanden. Dann endlich ein riesiger Cb im westlichen Schwarzwaldgebiet; die Stockachzelle. Es war ca. 18 10 Uhr als ich mit Ralph (nordspot) als Nowcaster telefonierte; es konnte endlich losgehen. Nach dem erneuten Check-up der Karten war mir klar: Insel Reichenau als Ziel via Konstanz; kein Problem, da die Zelle mit nur rd. 15 km/h unterwegs war. Endlich hatte der Wind auf SW gedreht.
Bei der Abfahrt in Winterthur präsentierte sich die bereits manchmal grummelnde Zelle über dem Zürcher Oberland mit einem phantastischen Regenbogen:
Ich fuhr aber in Richtung Kreuzlingen und als ich von Frauenfeld aus die Zelle beobachtete, mit ihren dunkelgrauen Fraktusfetzen und der tiefen Wolkenbasis, formte sich während 10 Min. plötzlich eine Shelf-Cloud und ich hoffte irgend ein "Rüsselchen" zu entdecken. Der Böenkragen löste sich wieder auf und die Niederschlagszone wurde grösser.
Bei meinem Spotterplatz oberhalb Kreuzlingen angekommen, hatte ich einen schönen Blick nach Nordwesten auf die Stockachzelle, deren dichte Fallstreifen auf erhöhte Regenmengen hindeuteten. Die Temperatur sank markant auf 21° Grad Celsius (in Winterthur waren's noch 30,5° Grad Celsius). Die Blitzrate blieb bescheiden, aber wenn ein CG vor dem Aufwindbereich niederging, dann war es so ein dicker, fetter und extrem lauter.
Hinter der eigentlichen Stockachzelle bildete sich eine Sekundärzelle, ebenfalls mit viel Niederschlag, doch elektrisch fast inaktiv.
Wie durch ein Fenster sah ich im Nordwesten um 20 58 Uhr blauer Himmel, während über mir schon schwarze Nacht zu herrschen schien.
Gruss Cyrill