Ich kann zwar nicht mit Bildern von Hagel und Sturmböen aufwarten. Dafür möchte ich euch eine ganz besondere Geschichte erzählen. Die Geschichte von der Geburt eines Gewitters! Ein Gewitter, das auf seinem weiteren Weg tausende von Menschen in seinen Bann zog und vermutlich auch Leid und Schrecken verursachte.
Es wurde geboren am Freitag, 30. Mai 2007, kurz nach 20 Uhr über der Gemeinde Männedorf am Zürichsee. Ausgehend von einer bereits wieder sterbenden Gewitterzelle über der Zentralschweiz, bildete sich aus den Resten dieses Systems, die mit der südöstlichen Strömung Richtung See zogen, über demselben neues konvektives Leben:
Tinu sass gerade mit seiner Familie draussen und ass Pizza. Da verdichtete sich plötzlich das eigentlich unscheinbar wirkende Gewölk; es kam ein starker Wind auf und es begann zu tröpfeln. Genau über Männedorf, Blickrichtung Nordwest, tat das Unwetter seine ersten zaghaften Gehversuche:
Über Tinus Haus zog sich dunkle Schwärze zusammen. Der Wind heulte und bliess die Servietten, sowie leider auch ein sündhaft teures Weinglas mit ebenso sündhaftem Inhalt vom Gartentisch:
Blick Richtung Südost. Der Blaue Himmel täuschte über die wahren Absichten dieses Gewitterwesens hinweg. Es trat seinen Weg erst an und übte seine Gewalt in ersten zaghaften Schritten über Tinus Pizzaschachteln...
Die Rückseite. Mit heftig prasselndem Regen verabschiedete sich das Neugeborene, die Zerzausung der Stadt Zürich im kindlichen Sinne.
Und nein, ich bin nicht verrückt. Nur total begeistert.

Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert