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Mamati bei Bise? 20.05.2008

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
säschu (Bösingen)
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Mamati bei Bise? 20.05.2008

Beitrag von säschu (Bösingen) »

Diese Struktur sieht aus als sei der ganze Himmel voller Mamatus Wolken:
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Stefan im Kandertal

Mamati bei Bise? 20.05.2008

Beitrag von Stefan im Kandertal »

Anscheinend gibts bei Bise einen Gantrischstau. Wasserwirtschaftsamt Station Gantrischhütte (am Gurnigel) 11,8mm heute. 2. nassester Tag im Mai.

Überhaupt kommt da so einiges zusammen im Jahr. Ist für mich ohne Insiderdaten sogar die nasseste berner Station überhaupt.


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Uwe/Eschlikon
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Mamati bei Bise? 20.05.2008

Beitrag von Uwe/Eschlikon »

Hallo

Ja, die Mammatus-Struktur konnte ich gestern im Grossraum Zürich auch beobachten, um etwa 16 Uhr auf dem Zürcher Nordring.

Die Bisenlage ist für mich (und wohl auch für viele andere) eh ein Mysterium:

- Die prognostizierten Niederschläge (wenn ich da an die Vorhersagen vom Sonntag u. Montag denke) blieben vielerorts kmplett aus.
- Warum stellt die Bise nachts (fast) immer ab? Westwinde blasen nachts genauso wie am Tag, aber die Bise hat sowohl gestern als auch am Monatg gegen 21 Uhr/22 Uhr praktisch abgestellt um gegen 06:00 oder etwas später langsam wieder an Fahrt zu gewinnen. Warum vermag sie nachts nicht bis zum Boden durchdringen?

Gruss, Uwe

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Alfred
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Mamati bei Bise? 20.05.2008

Beitrag von Alfred »

Hoi zäme

Heute funktionierts auch wieder prächtig mit der Bise! Verbreitet Hochnebel (05:15 UTC).

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Grüsse, Alfred
[hr]

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Amboss
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Mamati bei Bise? 20.05.2008

Beitrag von Amboss »

Habe gestern auch bei mir in Aarau diese Mammatus entdeckt (ca um 18:00Uhr). Musste zwei mal schauen, denn es kam mir ebenfalls etwas komisch vor. Naja, Bisenlagen sind...speziell. Habe die Erfahrung gemacht, dass Gewitter aus Osten zwar selten sind, aber dafür extrem heftig sein können. Persönlich bevorzuge ich jedoch die Gewitter aus Südwesten :-D

Grüsse
Denis
Buchs AG bei Aarau 383müM, Naheinschläge machen taub aber glücklich! ;-)

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Tinu (Männedorf)
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Mamati bei Bise? 20.05.2008

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Original von Uwe/Eschlikon
Warum stellt die Bise nachts (fast) immer ab? Westwinde blasen nachts genauso wie am Tag, aber die Bise hat sowohl gestern als auch am Monatg gegen 21 Uhr/22 Uhr praktisch abgestellt um gegen 06:00 oder etwas später langsam wieder an Fahrt zu gewinnen. Warum vermag sie nachts nicht bis zum Boden durchdringen?
Gruss, Uwe
Ich meine mal gelesen zu haben, dass in der Nacht sich die unteren Luftschichten stabilisieren. Das ist bei solchen Wetterlagen insofern von Bedeutung, weil die Bise dann nicht mehr bis zum Boden durchstossen kann. Sobald sich die Luftmassen im Tagesgang wieder erwärmen, stösst sie wieder durch.

Und was die Niederschläge angeht: Aus meiner Sicht wieder mal ein klassisches Beispiel dafür, dass vor allem die numerischen Modelle die NS-Berechnung bei Norditalientiefs einfach nicht drauf haben. Wegen der Alpentopografie bringen die Modelle weder Zugbahn, noch Modellwetter mit Fronten korrekt auf die Reihe. Die alte Leier.
- Editiert von Tinu (Männedorf) am 21.05.2008, 09:57 -
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Andreas -Winterthur-
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Mamati bei Bise? 20.05.2008

Beitrag von Andreas -Winterthur- »

Hallo

Waren 2-3 klassische Bise-noire Tage, obwohl diesmal die Niederschläge sehr zaghaft waren. Ist natürlich schwierig diese schwach ausgeprägten Höhentiefs exakt zu positionieren. Etwas nordöstlich von uns hat es ganztags geregnet, soweit ich das von zu Hause überblickt habe.

Betreffend des nächtlichen Abflauens der Winde:

1. ist natürlich mal der Druckgradient bestimmend; habe es nicht angeschaut, aber ich nehme an, dass die Bise in den westlichen Regionen nicht abgestellt hat (dort natürlich auch aus topographischen Gründen sprich: Jura/Voralpen Sandwich).

2. werden mit der Bise normalerweise kühlere Luftmassen in der Grundschicht herangeführt; das fördert natürlich eine rasche Stabilisierung der Atmosphäre bei der üblichen abendlichen und nächtlichen Temperaturabnahme in der Grundschicht. Bei West-, rsp. Südwestwind ist die herangeführte Grundschichtluftmasse meistens warm, was natürlich eine labilisierung der Schichtung fördert, dementsprechend hat der Wind bei WSW nachts mehr Mühe abzustellen, vor allem weil bei Westlagen häufig auch der Druckgradient recht stark ist. Schlussendlich sind die Verhältnisse je nach der regionalen Topographie sehr unterschiedlich. Kloten (anfällig auf Bise) hatte z.B. bis um Mitternacht noch Böenspitzen um 30 km/h, währenddessen Tänikon schon wesentlich früher ruhiger wurde.

Übrigens ist eine mässig feuchte Bisenströmung in der Grundschicht häufig fördernd für explosive konvektive Enwicklungen am Nachmittag. Gutes Feuchteangebot, gedeckelt; dadurch zeitlich verzögerte Auslösung. Dazu häufig auch konvergentes Windfeld. Unsere Konvektiv-Profis könnten das wahrscheinlich noch besser erläutern;-)

Gruss Andreas
“Some people are weather wise, but most are otherwise” Benjamin Franklin


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Uwe/Eschlikon
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Beitrag von Uwe/Eschlikon »

Merci für die erklärenden Antworten ;-)

Grüsse, Uwe

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Tinu (Männedorf)
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Mamati bei Bise? 20.05.2008

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

Original von Andreas -Winterthur-
Etwas nordöstlich von uns hat es ganztags geregnet, soweit ich das von zu Hause überblickt habe.
Gruss Andreas
Nicht nur da. In der Zürichseeregion hat es gestern ab ca. 15 Uhr bis in die Nacht hinein genieselt. Der Nieselregen war immerhin teilweise so stark, dass diverse Stationen Niederschlagsmengen registriert haben:

Feldbach: 1 mm
Stäfa: 0,6 mm
Herrliberg: 2,6 mm
Wädenswil: 0,2 mm
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
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Stefan im Kandertal

Mamati bei Bise? 20.05.2008

Beitrag von Stefan im Kandertal »

Interessant. Bei mir ist es genau anders herum. Die Bise bläst meistens durchgehend 24h und der Westwind hat die Eigenschaft in der Nacht schlafen zu gehen ;-). Im Winter kann die Bise nachts sogar genau so stark sein wie am Tag und weht sehr gleichmässig. Tagesgang bei Bise gibts nur wenn es keine Wolken hat. Dann stabilisiert die nächtliche Ausstrahlung die Luft.

Der Westwind hingegen tritt dann meistens nur stark auf wenn eine Front durchzieht und/oder ein starker Druckanstieg erfolgt wie am 15. März wo mit 68km/h eine Windgeschwindigkeit auftrat, die ich bei keinem noch so starken Sturmtief hatte. Zudem ist der extrem böig. Mal ist es still und dann rummst es kurz und dann ist wieder still.

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