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Hohe Regenmengen, 1. Julihälfte 2007
- Goldi (Thun)
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Hohe Regenmengen, 1. Juliwoche 2007
Eine schöne Karte Reto
Hier am Thunersee sind wir ja immer noch einen vollen Zentimeter unter der Hochwassermarke, beziehungsweise 21 cm unter der Schadensgrenze.
Im Moment hält sich der leichte Regen und der hohe Abfluss die Waage.
Wie andernorts schon erwähnt sind die Speicher, Boden wie Stauseen voll.
Diese Woche kam doch ein Bericht in den Zeitungen, dass im August 2005 die Stauseen zum Glück Wasser aufnehmen konnten. Der Grimselsee habe damals noch 20m Stauraum gehabt.
Ja gut, im Moment hat er 10m Stauraum.
Und schon kringeln sich die Regentropfen wieder im See.
Es bleibt spannend.
Aber es ist schon ein eigenartiges Gefühl, wie einem die Schiffe an der Schiffländte immer mehr entgegenkommen. Sie sind doch schon 40cm höher als vorher.
Goldi
Hier am Thunersee sind wir ja immer noch einen vollen Zentimeter unter der Hochwassermarke, beziehungsweise 21 cm unter der Schadensgrenze.
Im Moment hält sich der leichte Regen und der hohe Abfluss die Waage.
Wie andernorts schon erwähnt sind die Speicher, Boden wie Stauseen voll.
Diese Woche kam doch ein Bericht in den Zeitungen, dass im August 2005 die Stauseen zum Glück Wasser aufnehmen konnten. Der Grimselsee habe damals noch 20m Stauraum gehabt.
Ja gut, im Moment hat er 10m Stauraum.
Und schon kringeln sich die Regentropfen wieder im See.
Es bleibt spannend.
Aber es ist schon ein eigenartiges Gefühl, wie einem die Schiffe an der Schiffländte immer mehr entgegenkommen. Sie sind doch schon 40cm höher als vorher.
Goldi
Wolkengucker
- Goldi (Thun)
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Hohe Regenmengen, 1. Juliwoche 2007
Was hier auch mal gesagt werden muss:
Es ist eine Schande, wie die Pegelmessung im Kanton Bern politisch geworden ist, und mit einer wissenschaftlichen Messung nichts mehr zu tun hat.
Gestern Mittag hat ein Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes den Pegel des Thunersees manuell mal schnell um 20cm angehoben, damit der Alarm ausgelöst wird.
Ein übereifriger Beamter, ein braves Ziel, aber die Messkurve ist ruiniert.
Darum korrigiert man die Messkurve nacher.
Leider bereits über das Ziel hinaus:
Der echte Peak der Aare in Bern am vormittag mit 356m3/s wird auf rund 320m3/s heruntergeschraubt. Version 2.
Mittlerweile wurde auch das korrigiert, der Peak von gestern liegt neuerdings bei 333m3/s. Version 3.
Interessanterweise fliessen nun konstant 315m3/s aus dem Thunersee, dazu kommen nachweislich über 20m3/s aus den Zuflüssen zwischen Bern und Thun dazu, und die Summe davon ist in Bern.... 320m3/s. Also garantiert wieder eine falsch korrigierte Zahl.
Ich hasse das!
Die Pegelmessungen verfolge ich nun schon seit sie auf dem Internet sind, und weiss, wie die Flüsse zwischen Bern und Thun funktionieren. Das übertriebene Herunterkorrigieren des Berner Aare Pegels dürfte 15-20m/s betragen.
Goldi
Es ist eine Schande, wie die Pegelmessung im Kanton Bern politisch geworden ist, und mit einer wissenschaftlichen Messung nichts mehr zu tun hat.
Gestern Mittag hat ein Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes den Pegel des Thunersees manuell mal schnell um 20cm angehoben, damit der Alarm ausgelöst wird.
Ein übereifriger Beamter, ein braves Ziel, aber die Messkurve ist ruiniert.
Darum korrigiert man die Messkurve nacher.
Leider bereits über das Ziel hinaus:
Der echte Peak der Aare in Bern am vormittag mit 356m3/s wird auf rund 320m3/s heruntergeschraubt. Version 2.
Mittlerweile wurde auch das korrigiert, der Peak von gestern liegt neuerdings bei 333m3/s. Version 3.
Interessanterweise fliessen nun konstant 315m3/s aus dem Thunersee, dazu kommen nachweislich über 20m3/s aus den Zuflüssen zwischen Bern und Thun dazu, und die Summe davon ist in Bern.... 320m3/s. Also garantiert wieder eine falsch korrigierte Zahl.
Ich hasse das!
Die Pegelmessungen verfolge ich nun schon seit sie auf dem Internet sind, und weiss, wie die Flüsse zwischen Bern und Thun funktionieren. Das übertriebene Herunterkorrigieren des Berner Aare Pegels dürfte 15-20m/s betragen.
Goldi
Wolkengucker
- Mike (Thun)
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Hohe Regenmengen, 1. Juliwoche 2007
Hallo Goldi
Gute Beobachtung! Ob die Daten allerdings vorsätzlich den politischen Bedürfnissen angepasst werden, bezweifle ich. Es sind Rohdaten, die ohne Plausibilisierung/ Validierung publiziert werden! Deshalb übernimmt das WWA auch keine Garantie für deren Richtigkeit und übernimmt auch keine Haftung.
Ich werde die Situation als Thuner und AdZS auch im Auge behalten!
Gruess Mike
Gute Beobachtung! Ob die Daten allerdings vorsätzlich den politischen Bedürfnissen angepasst werden, bezweifle ich. Es sind Rohdaten, die ohne Plausibilisierung/ Validierung publiziert werden! Deshalb übernimmt das WWA auch keine Garantie für deren Richtigkeit und übernimmt auch keine Haftung.
Ich werde die Situation als Thuner und AdZS auch im Auge behalten!
Gruess Mike
- Goldi (Thun)
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Hohe Regenmengen, 1. Juliwoche 2007
Tschou Mike
Ja gut, mit politisch meinte ich auch nicht parteipolitisch, sondern amtspolitisch. Das WWA macht einfach alles, damit es hübsch dasteht, und da werden Daten herumkorrigiert dem Teufel ein Ohr ab.
Was dann schon wieder eher Direktionspolitik ist:
Bis und mit 2005 sprach man immer von der Hochwassermarke von 558.10 müM.
Und falls es je mal dazu kommen würde, von der Schadensgrenze von 558.30 müM.
Heute findest Du in keiner Veröffentlichung mehr die jahrzehntelang geltende Hochwassergrenze von 558.10 müM, nur noch die Schadensgrenze von 558.30 müM.
Im Sinne von:
"Wir haben es voll im Griff, die Schadensgrenze wurde nicht erreicht"
aber:
"Die Hochwassergrenze von 558.10 haben wir zwar erreicht. Also reden wir nicht darüber."
Nei Du!
Aktuell: 558.10 müM.
Goldi
Ja gut, mit politisch meinte ich auch nicht parteipolitisch, sondern amtspolitisch. Das WWA macht einfach alles, damit es hübsch dasteht, und da werden Daten herumkorrigiert dem Teufel ein Ohr ab.
Was dann schon wieder eher Direktionspolitik ist:
Bis und mit 2005 sprach man immer von der Hochwassermarke von 558.10 müM.
Und falls es je mal dazu kommen würde, von der Schadensgrenze von 558.30 müM.
Heute findest Du in keiner Veröffentlichung mehr die jahrzehntelang geltende Hochwassergrenze von 558.10 müM, nur noch die Schadensgrenze von 558.30 müM.
Im Sinne von:
"Wir haben es voll im Griff, die Schadensgrenze wurde nicht erreicht"
aber:
"Die Hochwassergrenze von 558.10 haben wir zwar erreicht. Also reden wir nicht darüber."
Nei Du!
Aktuell: 558.10 müM.
Goldi
Wolkengucker
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Hohe Regenmengen, 1. Juliwoche 2007
Der Juli brachte in den ersten Tagen auch in der Nähe von Wichtrach viel Regen:
Gantrisch: 135mm
Guggisberg: 97mm
Interlaken 88mm
Quelle:
http://www.bve.be.ch/wea/messwerte/kart ... dex_d.html
Gantrisch: 135mm
Guggisberg: 97mm
Interlaken 88mm
Quelle:
http://www.bve.be.ch/wea/messwerte/kart ... dex_d.html
Philippe Heiligenschwendi 1000m (ehemals Zimmerwald 899m)
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Hohe Regenmengen, 1. Juliwoche 2007
Die Ausgangslage für eine Hochwasserlage nächste Woche wäre "günstig" = gesättigte Böden.
Die Front am Montag bringt viel Regen, doch danach gelangen wir auf die kalte, niederschlagsarme Seite.
Die Lage beruhigt sich wieder, bzw. wird (abgesehen von lokalen Events) gar nie unruhig.
EZ und GFS-Hauptlauf simulieren am DI/MI eine Vb-Lage mit klassischer Zugrichtung Polen. Damit aber in der Schweiz die Gewässer richtig hochgehen würden, müsste dieses Vb Tief nicht von Österreich nach Polen, sondern in die Nähe der Schweiz ziehen und von NE hohen Theta-Es reinschieben. Dann hätten wir zuerst eine aktive Front und in den folgenden Tagen starke Stauniederschläge (die sich mit dem Einschub von höheren Theta-Es intensivieren würden).
Doch dieses Hochwasserszenario zeigt kein Modell. Auch der GFS Hauptlauf von 00z steht auf wackligen Beinen (bei Salzburg, verfällt):
http://85.214.49.20/wz/pics/MS_1348_ens.png
Grüssse Philippe
Die Front am Montag bringt viel Regen, doch danach gelangen wir auf die kalte, niederschlagsarme Seite.
Die Lage beruhigt sich wieder, bzw. wird (abgesehen von lokalen Events) gar nie unruhig.
EZ und GFS-Hauptlauf simulieren am DI/MI eine Vb-Lage mit klassischer Zugrichtung Polen. Damit aber in der Schweiz die Gewässer richtig hochgehen würden, müsste dieses Vb Tief nicht von Österreich nach Polen, sondern in die Nähe der Schweiz ziehen und von NE hohen Theta-Es reinschieben. Dann hätten wir zuerst eine aktive Front und in den folgenden Tagen starke Stauniederschläge (die sich mit dem Einschub von höheren Theta-Es intensivieren würden).
Doch dieses Hochwasserszenario zeigt kein Modell. Auch der GFS Hauptlauf von 00z steht auf wackligen Beinen (bei Salzburg, verfällt):
http://85.214.49.20/wz/pics/MS_1348_ens.png
Grüssse Philippe
Philippe Heiligenschwendi 1000m (ehemals Zimmerwald 899m)
- Chrigu Riggisberg
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Hohe Regenmengen, 1. Juliwoche 2007
Der Juli brachte in Riggisberg bisher 81 mm Niederschlag. Alleine von Dienstag Abend bis Mittwoch Abend fielen 55 mm. Im Gürbetal gibt es so grosse Pfützen auf den Feldern wie seit dem August 2005 nicht mehr. Bei Toffen könnte es sogar sein, dass dort die Gürbe kurzfristig über die Ufer trat. Jedenfalls sah ich im Gewerbeviertel von Toffen mehrere grosse Wasserlachen neben den Gebäuden. Weiss da jemand mehr?
Gruss Chrigu
Gruss Chrigu
Riggisberg BE (800 m.ü.M.), zwischen Schwarzenburg und Thun am Fusse des Gurnigels gelegen
Hohe Regenmengen, 1. Juliwoche 2007
Ja für einmal sind wir das bernische Sumpfgebiet. Sogar mit Riggisberg können wir noch konkurrieren. Obwohl die Strömung doch eher für dort günstig ist wie man bei Gantrisch und Guggisberg sieht.
Original von Philippe Zimmerwald
Der Juli brachte in den ersten Tagen auch in der Nähe von Wichtrach viel Regen:
Gantrisch: 135mm
Guggisberg: 97mm
Interlaken 88mm
Quelle:
http://www.bve.be.ch/wea/messwerte/kart ... dex_d.html
- Mike (Thun)
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Hohe Regenmengen, 1. Juliwoche 2007
@ Goldi: Dass die Kote 558.10 als Hochwassergrenze gilt oder gegolten hat, ist mir neu. Die Alarmgrenze ist seit 1999 auf der Kote 558.00 festgelegt, die Schadensgrenze bei 558.30.
Eine Alarmgrenze unter der Schadensgrenze ist notwendig, damit mögliche Hochwassereinsätze rechtzeitig geplant und Schutzmassnahmen organisiert werden können. Das GFO hat sich gestern angesichts der erreichten Alarmgrenze bereits getroffen.
Keine Spur von "wir haben alles im Griff", sondern "wir beobachten die Situation laufend und ergreifen frühzeitig Massnahmen".
@ Philippe: Obschon +144h Modelloutputs nicht sehr viel aussagen, danke ich dir für den Hinweis auf die (eher unwahrscheinliche) Vb Lage. Mir machen die zu erwartenden Starkniederschläge anfangs nächster Woche mehr Sorgen, da das Retensionsvolumen des Thunersees in Relation zum Einzugsgebiet der Zuflüsse bekanntlich klein ist. Am Sonntag steigt zudem die Nullgradgrenze auf über 3000m, was den gestern gefallenen Neuschnee schmelzen lässt. Sollte sich infolge der Kaltfront eine ausgeprägte Staulage entlang der Voralpen bilden und zudem die Schneefallgrenze auf über 2200m liegen, dann könnte die Situation in Thun schnell kritisch werden. Mal schauen, was der neuste GFS-Lauf berechnet...
Gruess Mike
Eine Alarmgrenze unter der Schadensgrenze ist notwendig, damit mögliche Hochwassereinsätze rechtzeitig geplant und Schutzmassnahmen organisiert werden können. Das GFO hat sich gestern angesichts der erreichten Alarmgrenze bereits getroffen.
Keine Spur von "wir haben alles im Griff", sondern "wir beobachten die Situation laufend und ergreifen frühzeitig Massnahmen".
@ Philippe: Obschon +144h Modelloutputs nicht sehr viel aussagen, danke ich dir für den Hinweis auf die (eher unwahrscheinliche) Vb Lage. Mir machen die zu erwartenden Starkniederschläge anfangs nächster Woche mehr Sorgen, da das Retensionsvolumen des Thunersees in Relation zum Einzugsgebiet der Zuflüsse bekanntlich klein ist. Am Sonntag steigt zudem die Nullgradgrenze auf über 3000m, was den gestern gefallenen Neuschnee schmelzen lässt. Sollte sich infolge der Kaltfront eine ausgeprägte Staulage entlang der Voralpen bilden und zudem die Schneefallgrenze auf über 2200m liegen, dann könnte die Situation in Thun schnell kritisch werden. Mal schauen, was der neuste GFS-Lauf berechnet...
Gruess Mike
- Federwolke
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Hohe Regenmengen, 1. Juliwoche 2007
Arme Schweiz... wir hätten da noch ein paar Gurken abzugeben: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypic ... ay/9464965Gemüsebauern stehen im Regen
Sintflutartige Niederschläge haben im Seeland rund die Hälfte der Gemüseproduktion zerstört
Die Wetterkapriolen haben die heimischen Gemüsekulturen zu einem Grossteil zerstört. Coop und Migros müssen nun Kohl oder Salat aus dem Ausland importieren, und die Konsumenten zahlen überhöhte Preise.
«Es sieht katastrophal aus», sagt der Seeländer Gemüsebauer Jakob Wettstein mit Blick auf seine Freilandkulturen. Die sintflutartigen Regenfälle in der Nacht auf Mittwoch haben weite Teile seiner Felder regelrecht unter Wasser gesetzt. «Der Spinat schwimmt im Wasser, und der Salat verfault so schnell, dass man zusehen kann», sagt der Präsident der Gemüsebauern Bern/Freiburg. Bereits der gesamte letzte Monat hat den Pflanzungen zugesetzt. Der Ausnahme-Juni war im Vergleich mit dem langjährigen Mittel rund 1,9 Grad zu warm und viel zu feucht; Gewitterwalzen führten Hagel, Sturm und Regenschauer über die Felder. «Die letzten Niederschläge waren dann zu viel. Die konnte der Boden einfach nicht mehr schlucken», sagt Wettstein. Auf seinem Betrieb wie im gesamten Seeland herrsche Land unter. «50 Prozent der Produktion sind zerstört.»
Pilzen und Schnecken gefällts
Jene Pflanzen, die dem Wetter standgehalten haben, sind stark gezeichnet. Denn das feuchtwarme Klima, das ihnen dermassen zusetzt, ist für ihre Feinde geradezu ideal. Schädlinge wie Pilze und Schnecken gedeihen zurzeit bestens. «Die Problematik ist dieses Jahr extrem», sagt Cornelia Balmer, Mediensprecherin der Bauernorganisation Lobag (Landwirtschaftliche Organisation Bern und angrenzende Gebiete). Wegen der Kartoffelfäule seien bis zu einem Drittel der heurigen Ernte gefährdet, und der Mehltau vernichte innert weniger Tage ganze Zwiebel- und Salatfelder. «Die Bauern im Seeland und Mittelland sind heuer sehr stark von diesem Phänomen betroffen», sagt Balmer, «und die Situation wird sich in den nächsten Tagen voraussichtlich noch erheblich zuspitzen.» Kommt hinzu: Die Landwirte müssen der Plage tatenlos zusehen. «Die Böden sind derart aufgeweicht, dass die Bauern nicht mehr auf die Felder fahren können, um die dringend nötigen Pflanzenschutzmittel auszubringen», erklärt Balmer. Im Seeland hätten sich darum bereits einige Bauern zusammengeschlossen, um einen Helikopter zu chartern und die Schutzmittel allenfalls aus der Luft zu versprühen – «eine bisher noch nie da gewesene Massnahme». Doch wegen der hohen Kosten und des ungewissen Erfolges haben die Landwirte bisher von dem Helikoptereinsatz abgesehen.
Salat doppelt so teuer wie normal
Die Ernteausfälle bekommen nicht nur die Landwirte zu spüren. Leidtragende sind vor allem auch die Konsumenten. Die Regale in den Supermärkten sind nur halb voll und erst noch mit minderer Ware bestückt. «Nüssler, Spinat und Rucola aus der Region gibt es im Moment keinen», sagt Thomas Bornhauser von der Migros Aare, «bei Salat, Blumenkohl und Broccoli bekommen wir aus dem Seeland nur halb so viel, wie nötig wäre.» Sein Kollege Matthias Kuratli von Coop spricht bei den erwähnten Gemüsesorten sowie bei Lattich und Kohlrabi ebenfalls von «Engpässen». Die Folge liegt auf der Hand: Weil die Nachfrage das Angebot bei weitem übersteigt, steigen auch die Preise rapide. «Kopfsalat kostet im Moment Fr. 1.90. Das entspricht praktisch dem Doppelten des normalen Preises in dieser Jahreszeit», sagt Bornhauser.
Weil der heimische Markt die Bedürfnisse nicht mehr befriedigen kann, wurden in den letzten Tagen vom Bundesamt für Landwirtschaft mehrere hundert Tonnen Importkontingente gesprochen. Für wenige Tage kann nun das rare Grünzeug aus dem Ausland eingekauft werden. Doch Gemüsebauer Wettstein ist skeptisch, ob die Importe über längere Zeit funktionieren. «Das Wetter hat in ganz Europa verrückt gespielt. Überall gibt es Engpässe. Und überall werden die Preise noch heftig steigen.»
Der Bund, Pascal Schwendener [05.07.07]
Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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