Verantwortlich dafür ist ein kleines Randtief, das sich am Südrand eines Islandtiefs herausbildet. Am Mittwoch ist es bereits gut erkennbar:

Im weiteren Verlauf zieht dieses Tief unter Verstärkung über den Ärmelkanal und die Benelux-Staaten. Es "zwängt" sich regelrecht unter dem Sturmtief über Skandinavien durch:

Am Donnerstag entsteht durch dieses Randtief über Frankreich und Mitteldeutschland ein veritables Starkwindfeld in der Höhe:

Gegen Donnerstagabend kommt es zur Verlagerung nach Osten. Es besteht aber immer noch eine beachtliche Isobarendrängung über Süddeutschland und der Schweiz:


Entscheidend für wirklich hohe Windspitzen dürfte auch diesmal die Umwälzung der Luftmassen sein (Kaltfront). Im Gegensatz zu "Kyrill" (wellende Kaltfront über Deutschland) könnte die Schweiz diesmal von der Front erfasst werden; jedenfalls rechnet GFS einiges an Konvektion gegen Donnerstagabend. Damit wären die Voraussetzungen für eine ordentliche Durchmischung auf dem Papier vorhanden:

Die Kaltluft würde sich in der Schweiz gemäss GFS dann erst im Verlauf der Freitagnacht durchsetzen. Das System ist zwar viel kleiner und auch schwächer als Kyrill. Unterschätzen sollte man es allerdings meiner Ansicht nach nicht!
Wie schätzt ihr diese Lage ein?
Gruss
Tinu
- Editiert von Tinu (Männedorf) am 26.02.2007, 12:09 -