Die Witterungsbeobachtungen des Pater Joseph Dietrich umfassen die Zeit von 1672-1701. Sie sind leider nicht lückenlos, weil Pater Joseph mehrfach auswärtige Ämter inne hatte. Gleich drei Mal wurde er in Freudenfels mit dem Statthalteramt betraut, die beiden letzten Male aus Rücksicht zu seiner angegriffenen Gesundheit.
Pater Joseph war ungewöhnlich umfassend gebildet und hatte zahlreiche Ämter inne, so war er u.a. Kapellmeister, Bibliothekar, Statthalter, Direktor der Klosterdruckerei, Küchenmeister, Archivar, Leiter der Klosterweberei.
Permanente Arbeitsüberlastung schien mit ein Grund zu sein für seine gesundheitliche Situation.
Seine Wetteraufzeichnungen sind lebendig zu lesen.
So schreibt er am 13.Januar 1684:
"
Die Kälte ist nun mehr den dritten Tag so scharpf gewesen, das man sagen wollen, es wüsse kein Mann solcher Kälte zu gedenken. Und war ie(t)z so gar das einheizen schon unnüz in dem Zimmer, als das man mit der Feder nit können fort kommen. Ich hab selbes mir nechts bei dem Ofen gesitzhet, und auch dorten war es Frost; noch müssen Ungelegenheiten haben, also das am Morgen im Schreiben und rechnen nit so gar wohl fortkommen können."
Am 7.Februar 1687 berichtet er von gewaltigen Schneemassen: Mit "
4 Ochsen, 6 Knechten und 3 Pferden" zog man frühmorgens aus, um den Weg über den Etzel nach Pfäffikon zu pfaden ("
ist der Schnee mithin so hoch geworden, das die Ochsen sich darinnen ganz verloren").
Mittags hatten sie erst den Etzelpass erreicht. Abends um 18 Uhr erreichten sie Pfäffikon!
Im bitterkalten Januar 1695 berichtet er u.a.:
"es klagten sich bei uns auch die (Einsiedler) Wirt(e), dass ihnen der Wein im Keller gefroren und die Hahnen an Fässern verfroren waren."
Na, habe ich euch gluschtig gemacht?
Grüesslis,
Fredi
Die Sendung wird am Sonntag, 11.März 2007, auf RTL, 22.35-23.30 Uhr, ausgestrahlt.
- Editiert von fredi (Einsiedeln) am 26.02.2007, 21:48 -