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Es SCHNEIT!!!

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Longhair

Es SCHNEIT!!!

Beitrag von Longhair »

Salve!

:-D Oha, Frau Holle hat endlich den Orgasmus! Oder ist das Kissen geplatzt, was aufs Selbe raus kommt *däumchendreh...* :-D Momentan mäßiger bis starker Schneefall über Chemnitz und dem gesamten Erzgebirge. Ich schätze nach der Bodenwetterkarte, dass hier maritime Polarluft in Verbindung mit der Boden nahen Ausstrahlungskaltluft, die die mildere Luft in den unteren 800 Metern fernhält, im Spiel ist. während die kleine Kaltfront in der Höhe drübergeht.
Nach klarer kalter Nacht zogen schon vor Sonnenaufgang dichte Wolken auf und verhinderten die Erwärmung durch die Sonne.
Die Schichtwolken sahen aus wie höherer Stratus. Was sich darüber abgespielt hat, war nicht zu sehen. Jetzt sind keine Wolkenstrukturen mehr zu sehen. Es schneit stetig, dicht und feinflockig. Wind dreht zunehmend auf West bis Nordwest. (Sehe es an einem etwas weiter entfernten Schornsteindeflektor).

Ja und nun wird es wieder überall scheppern auf den Straßen... :-/ :(

Hier die momentane Bodenanalyse!
http://www.wetter-zentrale.com/pics/bracka.html

(verfällt!)

Woher kommt diese Kaltluft bei dieser Wetterlage, die ich eher hinter der Kaltfront weiter im Norden vermute? Das hier ist eigentlich die warme Seite des Hochs! Der Schneefall wurde vor 3 Tage noch nicht vorhergesagt! ... [:]

Jetzt wird es richtig schön! Die Dusseligen verkriechen sich hinterm Fernseher in den warmen Sessel, die Straßen werden leer. Ich werde jetzt eine großere Strecke marschieren. Es schneit wirklich Katzen und Hunde im Moment!

- Editiert von Longhair am 28.12.2006, 21:29 -

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Federwolke
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Beitrag von Federwolke »

Moin moin
Der Schneefall wurde vor 3 Tage noch nicht vorhergesagt!
Was auch kein Wunder ist. Vor 3 Tagen zeigten die Modelle nämlich noch ein diffuses Höhentief, das am Nordrand unseres "Monsterhochs" irgendwie über Nord- und Osteuropa ziehen würde. Diese Kerlchen sind erfahrungsgemäss ziemlich launisch, so dass sich wohl die meisten Wetterdienste zunächst noch nicht so richtig bezüglich Zugbahn und Intensität festlegen wollten. Als aber vorgestern die Modelle die Zugbahn Nordsee-Ostsee-Tschechien bestätigten, wurde der Niederschlag fest in die Prognose aufgenommen. Die Schwierigkeit bestand nur noch darin, WAS für Niederschlag es sein darf... Zunächst rechneten wir mit kräftig auffrischendem Westwind, der die bodennahe Kaltluft rasch ausräumt - daher zunächst nur Regenprognosen mit örtlich gefrierendem Regen besonders an den Mittelgebirgsrändern. Gestern zeichnete sich erst definitiv ab, dass es je weiter nach Osten umso zäher wird mit der Kaltluft und es zunächst noch längere Zeit schneien würde, bevor die Temperatur steigt und die Sache mehr flüssig denn fest runterkommt. Aber selbst das ist vielerorts noch ungewiss. Regionale topografische Begebenheiten entscheiden darüber, ob das Kaltluftkissen liegen bleibt oder weggepustet wird. Und die UWZ-Kollegen zerbrechen sich seit zwei Tagen bis aktuell immer noch den Kopf, ob sie vor Schnee oder vor Glatteisregen warnen sollen oder vor beidem... :-/


Longhair

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Beitrag von Longhair »

Klar! Ein Kaltluft-Tröpfchen! :-DHatte gleich drauf kommen können!
Die Karte auf meinem Link hatte ja definitiv eine Kaltfront in der Höhe drin. Und der kleine Kaltfrontbogen westlich davon wurde zur Okklusion, wohl in Verbindung mit einer flachen Aufgleitfront die sich in Verbindung mit der Inversion gebildet hat. Situation ähnlich maskierter Kaltfront die auch oft zu einer Okklusion wird, wenn die Inversion nach Osten zu mächtiger wird und diese Luft dann nicht mehr weggeräumt werden kann. Dann bildet sie einen Keil unterhalb der Kaltfront nach Westen hin = Struktur einer Okklusion.

Heiligabend hatten wir kurzzeitig gefrierenden Regen, der unsere Fahrt nach Leipzig hätte zu einem Vabanquespiel werden lassen, weshalb wir da geblieben sind und hier am Ort gefeiert haben.

Heute war es teuflisch glatt! Festgefahrener Schnee knapp unter Null fast überall. Bis der Winterdienst in die Botten kam, hat es schon -zig Mal gescherbelt in der Stadt, zum Glück nur kaputtes Blech und keine kaputten Köpfe! ;-)

Nachtrag:
Ich schätze die Sache gin hier viel zu sehr im Kreis herum und die Boden nahe Kaltluft, die sich zuvor in der klaren nacht gebildet hat, fuhr mit Karussel in dem Tiefdruckwirbel. Eine breite kräftige atlantische Kaltfront hätte ja sonst die Inversion schnell weg gemischt. Geht das turbulent oder entsteht unter einer langsamer werdenden oder stagnierenden Front dann eine flache Aufgleitfläche? Ich denke dass es so ist!

Klar, wenn maritime Kaltluft mit milder Grundschicht bis 800 Meter kommt, regnet es meist. Aber denn diese unteren 800 Meter nicht gegen die Inversion ankommen, etwa wegen Boden nahem Ostwinden, dann kommt der Schnee als solcher bis runter. Oder es gibt zwischen der Kaltluft in der Höhe und der Inversion noch eine milde Schicht. Ich kenne mich schon gut aus mit der Rolle Boden naher Ausstrahlungsfrostluft im Hochdruckgebiet. Ist sehr schwer vorherzusagen, was dann genau passiert. Erst recht wenn die Inversion nicht geradlinig weggemischt sondern mit in Kreis herum gewirbelt wird und es einen unberechenbaren Mischmasch gibt.
- Editiert von Longhair am 28.12.2006, 21:13 -

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