Ich versuch die Sache mal auf das CH-Mittelland herunterzubrechen:
Im Vergleich zur letzten, eher "langweiligen" Woche, kommt im Verlauf dieser Woche tatsächlich wieder so etwas wie Bewegung in die Wetterküche. Verantwortlich für diese Änderung sind Sturmtiefs, die in relativ kurzen Abständen über das nördliche Mitteleuropa hinwegziehen. Den Auftakt macht ein Tief, das sich derzeit noch über dem Ostatlantik befindet. Gemäss der aktuellen Synop des DWD hat es allerdings den Höhepunkt seiner Entwicklung schon erreicht. Dennoch dürfte es vor allem im Westen und in der Mitte von Deutschland für ruppige Verhältnisse sorgen, weil diese Gebiete in die windmässig relevante Südflanke des Tiefs geraten werden. Dazu die DWD-Synop im Wortlaut: "Der Kern des Tiefs wird in den nächsten Tagen über Südengland, die Nordsee und Dänemark hinweg nach Mittelschweden ziehen. Aufgrund der Zugbahn ist der schwächste Wind im Küstenbereich zu erwarten, die maximale Windgeschwindigkeit wird voraussichtlich die mittleren und westlichen Teile Deutschlands treffen".
Situation am Dienstag gemäss GFS:

Im Schweizer Mittelland dürfte dieses Tief allerdings kaum für schadensbringende Windgeschwindigkeiten sorgen. Auf den Jurahöhen dürfte es stürmisch werden, das ist klar. Aber was den Rest des Mittellandes angeht – das wage ich jetzt einfach mal zu behaupten – dürfte diese Lage keine bleibenden Eindrücke hinterlassen.
Ein weiteres Sturmtief braust dann vermutlich am Donnerstag über das nördliche Mitteleuropa hinweg. Bisher basteln die Modelle für dieses Tief – das in seiner Stärke etwa mit jenem vom Dienstag zu vergleichen ist – eine ähnliche, ja sogar eine noch weiter nördlich gelegene Zugbahn. Es dürften also erneut Gebiete in Deutschland (wohl der Norden) und nicht das CH-Mittelland betroffen sein. Allerdings ist diese Entwicklung noch unsicher.
Situation am Donnerstag gemäss GFS:
Fazit: Sieht gut aus, riecht gut, ist attraktiv für Karten-Liebhaber – aber betrifft die Schweiz (vorerst) nur am Rande.
- Editiert von Tinu (Männedorf) am 23.10.2006, 12:52 -
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
Föhn-fasziniert